Noch belässt es die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt bei „kämpferischen Mittagspausen“. Betriebsrat Rudi Gallrapp rechnet aber mit einem Arbeitskampf. Die Mitarbeiter der Firma Strabag fordern bei ihrer Aktion in Schwarzenfeld „Respekt“ für ihre Arbeit und 500 Euro mehr Lohn.
Die Brückenbauer der Strabag AG standen bei ihrer Protestaktion am Dienstag in Videokontakt mit der Gewerkschaftsspitze, die sich zur gleichen Zeit in der dritten Verhandlungsrunde mit den Arbeitgebern befand. Ihre Forderung: 500 Euro mehr Geld im Monat generell für alle. Die Arbeitgeberseite bietet stattdessen eine Lohnerhöhung von drei Prozent an. Für den Betriebsrat der Firma Strabag, Rudi Gallrapp, ist dieses Angebot „völlig inakzeptabel“. Er glaubt angesichts dieser großen Differenz nicht an eine Einigung im Schlichtungsverfahren und bereitete die Mitarbeiter bei der Kundgebung am Dienstag an der Brückenbaustelle in Schwarzenfeld auf einen Arbeitskampf vor.
Die Branchensekretärin der IG Bauen-Agrar-Umwelt, Petra Katens, bekräftigte die Forderung der Gewerkschaft mit den Worten: „Nach Inflation und Preisexplosion lassen sich die Bauarbeiter nicht länger auf Lohn-Diät setzen und möchten an den satten Gewinnen der Unternehmen in den letzten zwei Jahren beteiligt werden“. Die Strabag-Mitarbeiter, die bis Ende des Jahres mit der Brückensanierung in Schwarzenfeld beschäftigt sind, schickten „eine klare Botschaft“ an die Arbeitgeber in Wiesbaden: „Wir fordern Respekt für unsere Arbeit“.
Der Bau in der Oberpfalz habe „fette Jahre“ hinter sich, so Gewerkschaftsvertreterin Petra Katens. Gleichzeig habe die Inflation "Riesenlöcher in die Lohntüten der Arbeitnehmer gefressen“. Trotzdem hätten die Arbeitgeber bislang kein vernünftiges Angebot auf den Tisch gelegt. Die Forderung der Gewerkschaft dagegen sei klar: „500 Euro pro Monat mehr für alle, ob für den Bauhelfer und den Polier, für den Kranführer und den Straßenbauer oder für die Büroangestellte und den Auszubildenden.
Sollten die Arbeitgeber weiterhin „auf stur schalten“, müsse sich die Oberpfalz auf Baustellen einstellen, „auf denen es nicht mehr richtig rundläuft“, warnt die Gewerkschaftsvertreterin. Ihre Beobachtung: „Auf dem Bau braut sich einiges zusammen“. Sie sieht „harte Bauzeiten“ auf die Oberpfalz zukommen. Zeiten, in denen Bagger und Kräne stillstehen und nichts mehr geht im Hoch-, Tief-, Straßen- und Industriebau. Bei den aktuellen Verhandlungen gehe es nur um eine "satte Lohnerhöhung", so Katens. Die Themen „Wegezeiten-Entschädigung“ und „Inflationsausgleich“ seien bereits in den Verhandlungsrunden 2021 abgearbeitet worden.
Tarifstreit am Bau
- Tarifvertrag: Ausgelaufen am 31. März 2024
- Verhandlungen: Dritte Runde am 9. April in Wiesbaden.
- Forderungen: Gewerkschaft fordert 500 Euro mehr Lohn im Monat, die Arbeitgeber bieten eine Erhöhung um drei Prozent.
- Schlichtung: Nach dem Scheitern der Verhandlungen kommt es zur Schlichtung.
- Arbeitskampf: Scheitert auch die Schlichtung, beginnen die Arbeitskampfmaßnahmen.













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