Schwarzenfeld
05.04.2019 - 14:18 Uhr

Uhrmachermeister und Urgestein wird 80

Es gibt Menschen, die gehören zum Erscheinungsbild eines Ortes, wie besondere Bauwerke oder Denkmäler. Auch Schwarzenfeld kann mit einem solchen Gesicht aufwarten, das nun schon auf achtzig Lebensjahre zurückblickt.

Seine Werkstatt und der Laden sehen ihn fünf Mal die Woche - und das mit 80 Jahren. Bild: mab
Seine Werkstatt und der Laden sehen ihn fünf Mal die Woche - und das mit 80 Jahren.

Irgendwie ist er schon so etwas wie ein Original, wie es das zu früherer Zeit noch öfter gegeben hat: Der Uhrmachermeister Heinrich Federer, er wird am Sonntag 80 Jahre alt und man sieht es ihm wahrlich nicht an. "Für diesen Fototermin hab ich extra die Lederjacke meiner Jugend aus dem Schrank geholt" erzählt er mit seiner spitzbübisch wirkenden Art.

Sein "Reich" befindet sich mitten in Schwarzenfeld, am Platz am Kreuz. Die Rede ist von seinem kleinen Schmuck- und Uhrenladen, den der Uhrmachermeister seit 1972 in diesem Gebäude betreibt. Heinz Federer ist ein gebürtiger Schwarzenfelder. Schon sein Großvater und später sein Vater August, haben ein Uhrengeschäft in der Schloß- und später in der Kirchstraße betrieben, beschreibt er seine familiären und beruflichen Wurzeln. "I bin halt einfach a Schwoazafelda" schildert er nicht ohne Stolz seine Liebe zur Heimat.

Dabei hat er seinen Wohnsitzort seit seiner Hochzeit mit seiner Frau Renate im Jahr 1968 in Amberg. Seitdem legt er wochentags tagtäglich die Wegstrecke nach Schwarzenfeld zurück. Es ist sehenswert, sein Refugium, sein Geschäft mit Werkstatt. "Aus der ganzen Oberpfalz kommen die Kunden, um ihre alten Regulatoren vorbeizubringen", berichtet Hein Federer, der seinen Arbeitsplatz "für diesen Besuch extra sauber aufgeräumt hat."

Radfahren gehört neben dem königlichen Schachspiel zu seinem Lieblingssport. Wenn er mit seinem Weggefährten Werner Cyganek wöchentlich auf dem hochmodernen Drahtesel unterwegs ist, gilt sein Ansporn und Ziel einer besonderen Herausforderung: "Der Wölsenberg muss bewältigt werden - ohne E-Motor".

Seit 1974 steht der mit höchsten Auszeichnungen und Erfolgen dekorierte Schachspieler der Sparte Schach im 1. FC Schwarzenfeld als Abteilungsleiter vor und gestaltet dort den Ablauf noch selbst aktiv mit. Geschichten und Anekdoten gäbe es allerhand zu berichten über den leutseligen Zeitgenossen, der beim Gang durch seinen Heimatort immer für einen Ratsch oder ein Winken über die Straße Zeit findet.

 
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