Die Eventmanager Michael Gradl und Arthur Theisinger vom Musik- und Kulturverein Oberpfalz haben die Schwarzenfelder Kulturtage mit namhaften Künstlern besetzt. Die dritte der sechs Veranstaltungen bestritt am Freitag der Münchner Kabarettist Roland Hefter mit alten und neuen Liedern auf bayerisch. "Des werd schon no, des werd schon no, a wenn's a bisserl dauern ko" singt er für alle corona-geschädigten Ehepaare nach zwei Jahren Zweisamkeit zu Hause.
Nach 30 Jahren Bühnenerfahrung kann ihn nichts mehr aus der Ruhe bringen. Auch nicht die defekten Filmkameras, die er selbst rund um die Bühne montiert hatte. Roland Fechter zieht routiniert sein Programm durch, das sich weitgehend mit Liedern aus der Brettl-Spitzen-Revue deckt. Mit "des hob i vergess'n, des tut mir a leid" verdrängt er den ersten Sex am Schulklo, an den ihn eine ehemalige Mitschülerin beim Klassentreffen erinnert. Da herrscht Heiterkeit im Saal, wird kräftig mitgeklatscht und mitgesungen.
Eines haben die Lieder des erfolgreichen Entertainers gemeinsam: Hintersinnige, humorvolle Texte mit Melodien, die ins Ohr gehen. Seine Bühnenpräsenz und lockere Art kommen gut an. Vor allem beim weiblichen Publikum, das am Freitagabend eindeutig in der Überzahl war.
Wenn der Münchner Kommunalpolitiker auf den Viktualienmarkt geht, beobachtet er die Menschen und regt sich furchtbar auf über die neureichen Snobs, die nach Austern verlangen. "Das ist nicht meine Welt" singt er dazu. Er trägt zu den Klapperln Socken und macht am liebsten Urlaub auf der Wiesn. Den Neid, den mag er nicht, "denn er ist die einzige Todsünde, die keinen Spaß macht".
58 Jahre ist Roland Fechter inzwischen alt und immer noch ledig. Die Chance, dass die Ehe gut geht, liegt bei halbe-halbe. Seine Schlussfolgerung daraus: "Bei einer 50-prozentigen Garantie würde kein Mensch in ein Flugzeug steigen". Der Münchner SPD-Stadtrat tritt ein für Toleranz und Vielfalt und besingt mit seinem Song vom "Bürgerinnen-Steig" und vom "Königinnen-See" Stilblüten des Genderns.
Fechters Lieblingsvers darf an diesem Abend natürlich nicht fehlen: "Des Leb'n es eh so schwer, da kommst auch noch du daher". Diesen Spruch hat er auf Fußabstreifer drucken lassen, die die Besucher als Erinnerung an einen unterhaltsamen Abend mit nach Hause nehmen konnten.
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