Das Publikum in Schwarzenfeld hat seine Plätze eingenommen. Das Licht ist gedimmt. Nur die noch leere Bühne ist hell beleuchtet. Vorfreudig, gespanntes Warten. Dann, kurz nach 19 Uhr, zieht unter Applaus die Bläserphilharmonie Regensburg unter der Leitung von Dirigent Markus Hein schwungvoll ein und eröffnet mit der Jubilee Overture von Philip Sparke einen Musikabend der besonderen Art.
Unter dem Motto "Harmonie der Kontraste - Bläserklang trifft Cello" wartete auf die Zuhörer eine spektakuläre Komposition, die man nicht alle Tage zu hören bekommt. Moderator Tim Förster gibt einen Überblick über das musikalische Programm und führt das Publikum ein in das Leben des Komponisten, dessen Werke im Mittelpunkt des Abends standen: Friedrich Gulda. Als Grenzgänger zwischen verschiedenen Musikstilen vereinte er im vergangenen Jahrhundert unterschiedliche Musikrichtungen. Mit seinem Charakter und seinem Auftreten provozierte der Künstler bewusst sein Publikum.
Performance in Blau
Unter Applaus tritt dann Joanna Hanhikoski auf die Bühne. In blauem Kleid und ein Meisterstück, das Violoncello von Léon Mougenot aus dem Jahr 1900, unterm Arm, performt sie mit Unterstützung von Gitarrist Daniel Ambarjan und der Bläserphilharmonie das "Konzert für Violoncello und Blasorchester" von Friedrich Gulda. Ein Mix aus klang- und gefühlvollen Tönen erfüllt die Halle. Joanna Hanhikoski reißt das Publikum nicht nur mit ihrer Musik, sondern auch mit ihrer Mimik und Ausstrahlung mit. Gebannt verfolgen die Anwesenden die Komposition von Oboe, Trompete oder Fagott und den zarten Klängen der finnischen Solistin.
Anspruchsvolle Klassiker
An minutenlangen Applaus schließt ein Duett mit Dirigent Markus Hein an, ehe nach einer kurzen Pause die Bläserphilharmonie einige anspruchsvolle Klassiker, unter anderem "Lincolnshire Posy" von Percy Grainger und "Second Suite in F for Military Band" von Gustav Holst präsentierte.
Das Regensburger Orchester genießt einen klangvollen Ruf weit über die Stadtmauern Regensburgs hinaus. Das 50-köpfige preisgekrönte Musikensemble feiert in diesem Jahr sein 30-jähriges Bestehen. Der Auftakt in das Jubiläumsjahr ist gelungen, befindet das Schwarzenfelder Publikum unter Beifall.
Violoncellistin Joanna Hanhikoski
- Geboren: 1998 in Kokkola, Finnland
- Werdegang:Spielt Cello seit ihrem vierten Lebensjahr; Jungstudentin an der Sibelius Akademie; Studium an der Musikhochschule München; Besuch zahlreicher Meisterkurse; Stipendiatin und Orchestermusikerin, unter anderem im Helsinki City Orchestra
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