Schwarzenfeld
11.07.2022 - 13:43 Uhr

Weihe und Primiz in der Klosterkirche in Schwarzenfeld

Hinter den Passionisten auf dem Miesberg liegt ein denkwürdiges Ereignis: Am Wochenende fand in Schwarzenfeld wieder eine Doppelweihe statt – zum ersten Mal seit 42 Jahren.

Der Weg des Primizianten zu seinem ersten Gottesdienst führte über kunstvolle und farbenprächtige Blumenteppiche. Die Gesangsgruppe "Alive" und der Bergchor St. Barbara hatten die Bilder in den Tagen zuvor und am Primiztag selbst schon im Morgengrauen gestaltet. Bild: mab
Der Weg des Primizianten zu seinem ersten Gottesdienst führte über kunstvolle und farbenprächtige Blumenteppiche. Die Gesangsgruppe "Alive" und der Bergchor St. Barbara hatten die Bilder in den Tagen zuvor und am Primiztag selbst schon im Morgengrauen gestaltet.

Ein Wochenende mit Freude und Jubel, aber auch mit einer gehörigen Portion Anstrengung liegt hinter dem großen Ereignis, das mit der Weihe von zwei Priesteramtskandidaten auf dem Miesberg einherging. Erstmals seit 42 Jahren – damals wurden die Patres Alban Siegling und der Schwarzenfelder Nikolaus Seitz geweiht – konnte sich die Ordensgemeinschaft mit über 20 Patres, Brüdern und Novizen in den Klöstern München-Pasing, Maria Schutz am Semmering und Schwarzenfeld wieder über eine Doppelweihe freuen.

Pius Görres und Thomas Höflich bekundeten ihr „Ich bin bereit“ vor Weihbischof Josef Graf und erhielten damit Befähigung und Auftrag Eucharistie zu feiern. "Zu dienen und zu verwalten, ohne Macht und Privilegien, auf dem Platz des Passionisten, unter dem Kreuz“ zeigte der Bischof in seiner Predigt den künftigen Weg der Weihekandidaten auf. „Ihr Passionisten schafft etwas, was in vielen Diözesen bundesweit nicht gelingt“, faszinierte den Prediger die anhaltende Begeisterung junger Menschen für die Passionisten mit weiteren Weihen und Eintritten in den nächsten Jahren.

Früher Heavy-Metal-Fan

„Ich kann es immer noch nicht fassen, was an diesem Wochenende hier auf dem Miesberg passiert ist“, beschrieb Pater Thomas Höflich seinen Gemütszustand nach dem Wochenende. Dabei war für den aus Großostheim im Kreis Aschaffenburg kommenden jungen Mann ursprünglich alles andere als eine religiös ausgerichtete Zukunft klar.

Für den gelernten Industriemechaniker gehörte ein Leben weit abseits vom Glauben mit allen Reizen des Jungseins, mit Heavy-Metal-Musik als Schlagzeuger und mit lauten Partys zum Lebensinhalt. Sein Arbeitskollege und Freund Alex hat ihn auf den Weg des Glaubens gebracht, erzählt der heute 46-Jährige, der im Jahr 2012 bei den Passionisten sein Lebensziel fand. Aus dem früheren „Steffen“ wurde im Jahr 2012 „Pater Thomas“, der nach Studium und Diakonweihe nun als Priester seine Aufgabe im Orden wahrnimmt.

Aus dem Rheinland

Pater Pius Görres, der im Rheinland – in Mayschoß – zu Hause war, wurde 1982 in Siegburg geboren. Im Gegensatz zu Pater Thomas war für ihn eine „typische volkskirchliche Karriere“ mit Ministrantendienst und Kommunionhelfer, aber auch als Pfarrgemeinderat bereitet. Mit dem Onkel, einem Ordensmann als Vorbild, begann der junge Theologiestudent nach dem Erststudium zunächst eine Ausbildung im Medienbereich um später – im Jahr 2014 – zu den Passionisten zu finden. „Meine Berufung habe ich erst dort, während meiner Ausbildung im Kloster erfahren“, berichtet Pater Pius, der seinen künftigen Schwerpunkt im Dienst im Krankenhaus, aber auch in der Klosterkirche in Heilig Kreuz in Eichstätt sieht.

Mit der der ersten Heiligen Messe als Hauptzelebrant, feierte Pater Thomas am Sonntag in der Miesbergkirche Primiz, während Pater Pius dieses Fest in Eichstätt begehen konnte. „Es gibt nichts größeres, als Priester zu sein und ich wünsche dir, dass dies gelingen möge“, wandte sich sein Oberer Pater Lukas Temme in einer sehr persönlich formulierten Predigt an den Freund, Mitbruder und Neupriester.

 
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