Schwarzhofen
25.08.2021 - 12:41 Uhr

Grünes Licht für die neue Fahrradbrücke über die Schwarzach

Nun muss es schnell gehen: Für den Bau der neuen Fahrradbrücke über die Schwarzach wird eine außerordentliche Marktratssitzung einberufen. Das ist in Sachzwängen begründet.

So sieht der favorisierte Typ für die neue Fahrrad- und Fußgängerbrücke aus. Über die genaue Form des Geländers ist noch nicht entschieden. Bild: EBB Ingenieurgesellschaft/exb
So sieht der favorisierte Typ für die neue Fahrrad- und Fußgängerbrücke aus. Über die genaue Form des Geländers ist noch nicht entschieden.

Zu einer Sitzung – auch in der Sommerpause – traf sich der Marktrat Schwarzhofen in der Turnhalle der Dr.-von-Ringseis-Grundschule-Turnhalle. Diese Zusammenkunft war notwendig geworden, weil beim Fahrradbrückenbau Fristen gewahrt werden müssen.

Eigentlich hatte die Marktgemeinde mit dem Bau einer Fahrradbrücke über die Schwarzach abwarten wollen, weil die Kommune mit der Schule und dem Kindergarten schon zwei Mammut-Projekte schultern muss. Doch nun musste die Vorzugsvariante schneller als geplant bei dieser Sitzung festgelegt werden und die Entwurfsplanung schon nächsten Tag, dem 24. August, beginnen. Die Unterlagen für die wasserrechtliche Anlagengenehmigung müssen am 17. September abgegeben werden. Abgabetermin für den Förderantrag ist der 11. Oktober. Parallel läuft die Planung des Ökoausbaus.

Die Federführung für das Brückenprojekt liegt in den Händen der EBB. Ingenieurgesellschaft GmbH, Regenstauf. Florian Fleischmann hatte eine Fülle von Anschauungsmaterial und Informationen mitgebracht. In Kooperation mit dem Wasserwirtschaftsamt soll ein ökologischer Gewässerausbau im Zusammenspiel mit der neuen Brücke vorgenommen werden. Ziel ist eine Verbesserung der Gewässerstruktur und eine Aktivierung der Sozialfunktion der Schwarzach in Schwarzhofen. Der Ort soll aufgewertet werden. Fleischmann skizzierte nochmals den Ist-Zustand. Die Brücke erhielt vom Gutachter die Note 3,7, also miserabel. Das Geländer ist eine Gefahr für die Kinder.

Fleischmann nannte dann die Anforderungen an den Ersatzneubau. Der Markt erwartet einen Bau für Fußgänger, Radfahrer und ein kleines Räumfahrzeug, eine Breite zwischen den Geländern von drei Metern und eine optisch ansprechende Gestaltung. Das Wasserwirtschaftsamt will keinen Mittelpfeiler und eine ausreichende lichte Höhe. Die lichte Weite soll auf 16 Meter reduziert werden. Hochwasserabfluss sowie Barrierefreiheit müssen gewährleistet sein. Das Geländer muss eine Höhe von 1,3 Meter vorweisen und einen Schutz gegen Übersteigen bieten. Der Referent führte dann mit Hilfe einer Power-Point-Demonstration und Videos die möglichen Brückentypen vor: Stabbogen-, Fachwerk-, Gelenkbogen-, Stahlbalken- und Spannbetonbrücke. Fleischmann präsentierte viele mögliche Geländerformen und Beläge, erläuterte die Vor- und Nachteile.

Der Brückenbau wird zu 80 Prozent über ein Sonderprogramm „Stadt und Land“ für Radwege und über die Städtebauförderung bezuschusst. Als Bedingung müssen Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit sowie Verkehrssicherheit und Nachhaltigkeit berücksichtigt werden. Fleischmann lieferte auch eine Kostenschätzung, die zwischen 540.260 und 591.430 Euro lag.

Bürgermeister Maximilian Beer regte eine Abstimmung über die bevorzugte Baukonstruktion an, in die auch die anwesenden Anwohner einbezogen wurden. Als Wunschtypen kristallisierten sich Gelenkbogenbrücke und Stahlbalkenbrücke heraus. Die endgültige Entscheidung oblag dem Marktrat, der die Stahlbalkenbrücke bevorzugte, vorbehaltlich der Genehmigung durch die Regierung. Beim Belag wurde hochwertiger Gussasphalt favorisiert.

Der Rest der Tagesordnung war schnell abgehandelt. Den Bauantrag auf Überdachung einer bestehenden Terrasse in Geratshofen stimmte das Gremium zu, ebenso dem Antrag auf Vorbescheid zur Errichtung eines Einfamilienhauses mit Doppelgarage in der Gemarkung Demeldorf.

Ein wichtiger Punkt war noch die Aufnahme eines zinsverbilligten Darlehens mit Tilgungszuschuss für den Kindergartenbau. Nach kurzer Debatte stimmte der Marktrat der Aufnahme des Kommunalkredits zu.

OnetzPlus
Schwarzhofen22.07.2021
Hintergrund:

Die alte Schwarzachbrücke

  • Die alte Brücke weist erhebliche Sicherheitsmängel auf. Laut einer im Frühjahr vorgenommenen Bauwerkssichtprüfung "ist der gesamte Brückenkörper inklusive der Widerlager und Stützen ist in einem bedenklichen Zustand". Die Rede war von losen Granitsteinen in den Widerlagern, durchgerosteten Metallstützen, stark angerosteten Metallträgern sowie Bäumen und Sträuchern, die aus dem Brückenkörper herauswachsen.
  • Zusätzlich sei durch die unvorschriftsmäßigen Brückengeländer die Sicherheit für Fußgänger und Radfahrer nicht gegeben. Es könne sogar zum Einsturz der Brücke kommen, wenn Frost und Hochwasser den durchgerosteten Stahlstützen und zerklüfteten Widerlagern weiter zusetzen.
 
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