Schwarzhofen
18.03.2024 - 19:25 Uhr

Neue Schrifttafeln für das Kriegerdenkmal in Schwarzhofen

In einer gemeinsamen Aktion ist es gelungen: Das Kriegerdenkmal in Schwarzhofen wurde in aufwendiger Arbeit mit neuen Schrifttafeln versehen.

Erster Bürgermeister Maximilian Beer und Bauhofvorarbeiter Anton Köppl nehmen das sanierte Kriegerdenkmal in Augenschein. Bild: Thomas Körner/exb
Erster Bürgermeister Maximilian Beer und Bauhofvorarbeiter Anton Köppl nehmen das sanierte Kriegerdenkmal in Augenschein.

100 Jahre nach der erstmaligen Errichtung, seinem Abbruch und seiner Wiedererrichtung sind auf dem Kriegerdenkmal, das unterhalb des Schwarzhofener Friedhofs steht, wieder die Namen der Gefallenen angebracht. Die alten Original-Schrifttafeln mit den Namen der Gefallenen und Vermissten der beiden Weltkriege aus den ehemaligen, damals noch selbständigen Gemeinden des Gebietes der Pfarrei Schwarzhofen waren mittlerweile verblichen und konnten zum Teil kaum noch entziffert werden.

Wie die Verwaltungsgemeinschaft Neunburg recherchiert hat, war das Kriegerdenkmal 1922 für die Kriegstoten des ersten Weltkrieges der damaligen Gemeinden Schwarzhofen, Demeldorf, Haag, Schwarzeneck, Uckersdorf und Mitteraschau auf dem Schwarzhofener Marktplatz errichtet worden. Einer der Initiatoren war Josef Lippert, der Großvater des jetzigen Ersten Bürgermeisters Maximilian Beer, der damals dem Kriegerverein Schwarzhofen vorstand und selber Soldat im ersten Weltkrieg war. Auch, weil sein Bruder Johann Lippert der erste Schwarzhofener Gefallene des ersten Weltkrieges Krieges war. Nach dem zweiten Weltkrieg wurden die Namen der Gefallenen und Vermissten dieses Krieges mit aufgenommen.

Nacht- und Nebelaktion

Seinen Standort hatte das Denkmal bis ins Jahr 1962 auf dem Marktplatz. "Dann wurde es offenbar in einer unerlaubten Nacht- und Nebelaktion ohne Wissen des damaligen Bürgermeisters und ohne Gemeinderatsbeschluss abgebaut. Es hatte offensichtlich Einzelne aufgrund seiner exponierten Lage am Marktplatz gestört und wurde in Folge in einer Privatinitiative beseitigt" heißt es in der Mitteilung der Verwaltung.

Brauchbare Teile seien wohl „privat verbaut“ worden, etwa als Gartenmauern. Andere wurden dank aufmerksamer Bürger schließlich gelagert. Die Namenstafeln der Gefallenen und Vermissten wurden in der „Kriegerkapelle“ im Friedhof aufgehängt.

Spenden gesammelt

Dass das 100 Jahre alte Kriegerdenkmal wieder steht, ist dem damals neu gegründeten Denkmalpflegeverein mit dessen Vorsitzenden Friedrich Brych zu verdanken. In dem eigens 1995 dafür gegründete Verein wurde der Wiederaufbau des Denkmals beschlossen. Es wurden Spenden gesammelt.

Es folgten zum Teil heftige Diskussionen um den künftigen Standort. Ein Teil der Bürgerschaft wollte das Kriegerdenkmal wieder am Marktplatz sehen, andere beim Friedhof. Durch einen Grundstückstausch zwischen dem Markt und der Kirchenverwaltung konnte schließlich die beste Lösung beim zukünftigen Haupteingang des Friedhofs gefunden werden. Erst danach wurde der Friedhofsweg errichtet, der nun am Denkmal vorbeiführt. Bei der Wiedererrichtung wurden die alten historischen Namenstafeln von der „Kriegerkapelle“ wieder am Kriegerdenkmal angebracht.

Nachdem 100 Jahre nach der erstmaligen Errichtung die Namenstafeln zum Teil ausgeblichen waren, hat der Markt Schwarzhofen als Eigentümer des Denkmals die Initiative ergriffen, die Schriftzüge erneuern zu lassen. 2022 löste sich die Soldaten- und Kriegerkameradschaft Schwarzhofen (SuKK) auf und beschloss, mit dem Großteil des Vereinsvermögens die Ertüchtigung des Kriegerdenkmales hinter dem Friedhof in Schwarzhofen finanziell zu unterstützen.

Nachdem drei Steinmetze aus der Umgebung angefragt worden waren, hat sich herausgestellt, dass sich die sechs Platten aus Marmor nicht so ohne weiteres ausbauen lassen. Die Firma Flöttl aus Schönsee hat dann ein Angebot erstellt, in dem die Platten komplett neu hergestellt werden sollten. Dies bedeutete, dass der Aufwand mehr wurde und daraus resultierend die Kosten angestiegen sind, wobei sich jedoch der Marktgemeinderat bereit erklärt hat, diese zu übernehmen.

Leider konnte dann die Firma Flöttl nicht sofort mit den Arbeiten beginnen, da die Auftragslage der Firma sehr hoch war. Letztendlich wurden dann die Platten im Januar 2024 aus einheimischem Granit hergestellt, beschriftet und Anfang Februar 2024 bei passender Wetterlage angebracht.

Erster Bürgermeister Maximilian Beer hob bei einem Ortstermin am sanierten Kriegerdenkmal den Einsatz der SuKK, der Firma Flöttl und des Bauhofs Schwarzhofen, der ebenfalls seinen Teil zur Sanierung beigetragen hat, hervor. Er unterstrich, dass es eine historische Verpflichtung sei, "das Kriegerdenkmal als Mahnmal gegen Krieg und Gewalt zu erhalten". Das sanierte Denkmal wird im Rahmen des 12. Marktfestes, das am 8. Juni stattfindet, offiziell eingeweiht.

 
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