Schwarzhofen
29.08.2024 - 17:14 Uhr

Sicherungsaktion an der Schwarzhofener Pfarrkirche in 35 Meter Höhe

Am Turm der Schwarzhofener Kirche sind Steine locker. Es muss schnell gehandelt werden. Sicherheitshalber werden Kirche und Umgriff für Besucher gesperrt. Nach einer schwindelerregenden Aktion kann wieder geöffnet werden.

In der vergangenen Woche stellte die Familie Zimmermann bei einem Spaziergang fest, dass am Turm der Pfarrkirche Maria vom Siege auf der Westseite an einem Giebel am Schlussstück eine Lücke klaffte und Steine locker waren. Da die Gefahr bestand, dass sie herunterfallen und das Dach oder gar Besucher zu Schaden kommen könnten, musste schnell reagiert werden.

Die Kirche wurde zur Sicherheit gesperrt, Turmuhr und Glocken abgeschaltet, die Gottesdienste mussten deshalb entfallen, Um den Schaden besichtigen zu können, kam die Feuerwehr Neunburg mit der großen Drehleiter angefahren. Doch selbst diese war einige Meter zu kurz, sodass sie unverrichteter Dinge wieder abziehen musste.

Man benötigte also ein Spezialfahrzeug – einen „Hubsteiger“. Dieser war aber erst am Mittwoch darauf verfügbar. Am Morgen schon wurde das schwere Gerät der Firma Süß in Position gebracht. Dann waren zwei Fachleute gefragt: Architektin Monika Haimerl und Maurer Josef Leonhardt – der Sprecher des Pfarrgemeinderats – stiegen angeschnallt in den Korb des Hubsteigers und wurden 35 Meter in die luftige Höhe befördert – nichts für schwache Nerven– um den Schaden an Ort und Stelle in Augenschein zu nehmen.

Man stellte fest, dass zwei Steine locker waren. Der Sandstein war im Laufe der Jahrzehnte porös geworden, der Eisenstift, der sie hielt, war gerostet. Dadurch hatte sich sein Volumen vergrößert und den Stein gespalten. Es musste also gehandelt werden, um Schaden abzuwenden. Deshalb stiegen nun Josef Leonhardt und Steinmetzmeister Erhard Fischer in den Korb des Hubsteigers. Sie ließen sich an die Schadensstelle manövrieren und es gelang ihnen tatsächlich, die losen Steine – geschätzt 60 Kilo schwer – zu bergen und nach unten zu befördern.

Die unmittelbare Gefahr ist damit gebannt, eine Reparatur steht an. Dazu muss die Diözesanbehörde eingeschaltet werden, ein Statiker in Aktion treten. Wenn auch die Kirche wieder geöffnet ist, müssen die Einwohner von Schwarzhofen noch auf das Glockenläuten verzichten. Man will kein Risiko eingehen, darum bleibt das Läutwerk aus.

 
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