Eingeschneiter Wald, strahlender Sonnenschein und Minusgrade, die Silberhütte hat am Woche eine traumhafte Kulisse für alle Wintersportfans geboten. Während am Samstagvormittag Anfänger noch in Ruhe an ihrer Technik feilen und Fortgeschrittene die Strecken für sich beanspruchen konnten, füllen sich gegen Mittag schnell die Loipen am Skilanglaufzentrum (SLZ). Familien, Freunde, einzelne Wintersportler und ganze Gruppen jeder Altersklasse sind auf der Silberhütte zugegen.
Wenn man an den Menschen vorbeigeht und einige Wortfetzen aufschnappt, wird schnell klar, dass die Sportbegeisterten aus allen Ecken der Grenzregion kommen, um hier Langlauf zu fahren. Man hört Dialekt, Hochdeutsch, aber auch Tschechisch. Andrea Hütter ist erstmals auf der Silberhütte und steht zum zweiten Mal überhaupt auf Langlaufskier. Die Ambergerin erzählt, dass sie seit ihrem fünften Lebensjahr Abfahrt fährt. "Aber Langlaufen ist ein ganz anderes Gefühl. Das ist erstmal wie auf Eiern", sagt sie.
Wetter ausnutzen
Sie habe bereits einen Kurs in Bodenmais (Landkreis Regen, Niederbayern) gemacht und plant noch, an einem weiteren in der näheren Umgebung teilzunehmen. Doch heute habe sie das hervorragende Wetter auszunutzen wollen und sei die 2-Kilometer-Strecke gefahren. Am Vormittag sei noch nicht so viel losgewesen und die meisten, die Hütter gesehen hat, seien geskatet.
Dass man auf der Silberhütte skaten kann, sei ein Alleinstellungsmerkmal, findet Familie Weber aus Friedenfels. Die Tochter sei zum ersten Mal mit auf der Silberhütte dabei, stand allerdings bereits zuvor auf Langlaufskier. "Das hier ist einfach super gemacht", lobt die Familie und erwähnt den Kiosk und die Wärmehalle. Bedauerlich sei jedoch, dass das Wirtshaus nicht mehr geöffnet habe. Dafür gebe es noch andere Angebote, über die Andreas Ackermann, Zweiter Vorsitzender des Fördervereins, Auskunft gibt.
Kiosk hat geöffnet
Neben der Wärmehalle gibt es auch noch eigene Umkleiden und der Loipenstatus werde ständig auf der Internetseite aktualisiert. Aktuell werde nach wie vor die 2-Kilometer-Strecke beschneit. Die übrigen Strecken seien bedingt befahrbar, die Schneedecke sei zu gering.
Ab Januar soll dann an den Wochenenden von 10 bis 16.30 Uhr der Skiverleih wieder geöffnet haben, sagt Ackermann. Unter der Woche sei der Verleih nicht mehr möglich. Ackermann und andere Mitglieder, die sich um die Mittagszeit im Kiosk befinden, sind optimistisch. "Solange Schnee liegt, kommen auch die Leute."
Bei einer kleinen Pause am Kiosk erzählt eine Gruppe von Langläufern, dass die Schneelage besser ist, als im Internet angegeben. Für Karolin Stangl und Oliver Seidel ist es der Saisonauftakt. Sie bringen unterschiedliche Grade an Erfahrung mit, und gerade deshalb sei es auch so schön, sich unter der Fahrt für eine Strecke entscheiden zu können.
Karolin Stangl fährt seit ungefähr einem Jahr Langlauf, während Oliver Seidel schon seit über 20 Jahren auf den Loipen unterwegs ist. Doch Skifahren an sich ist auch für Stangl nicht neu: „Wenn man ein bisschen Vorerfahrung hat, geht es leicht.“
Altbekannte Freunde
Am frühen Nachmittag kommen Otto Nachbauer und Thomas Kühnelt aus Floß und Weiden auf die Silberhütte. Eine Stunde wollen sie heute fahren, um „wieder reinzukommen“. Auch sie ziehen die Rahmenbedingungen, die gute Pflege der Loipen und vor allem die Schneesicherheit hierher – und das schon „ein Leben lang“.
Kühnelt hat sich erstmals vor rund fünf Jahren auf Langlaufskier gestellt und bezeichnet sich im Vergleich zu Nachbauer als Anfänger. Für jeden, der es lernen will, sei ein Kurs immer empfehlenswert. Vor allem dann, wenn man nicht wie er einen Freund oder Bekannten wie Nachbauer hat, von dem man das ein oder andere lernen kann.
Seit seinem 18. Lebensjahr fährt Nachbauer Langlauf. "Wenn ich in Schwanhof schon wieder Golfen kann, kann ich hier noch Langlaufen. Wo sonst geht das?", fragt der 64-Jährige. Er habe auch schon selbst Kurse gegeben. Er erzählt, dass die jungen Schülerinnen und Schüler schnell lernen und begeistert sind.
Familiensport und Tradition
"Die wollen oft noch viel weiter fahren, als ich ursprünglich geplant habe", sagt Nachbauer. Noch weiter fahren wollte auch Juni Heckmann, der mit seinen Eltern auf der Silberhütte unterwegs war. Doch nach zweieinhalb Stunden und zehn Kilometern war es dann doch Zeit für eine Pause.
Der Sport gehört in der Familie von Esther Heckmann schon immer dazu, auch ihr Vater und ihr Bruder seien stark im Skisport engagiert. Silvio Heckmann habe das Langlaufen als "Zugereister", wie er erklärt, dann natürlich auch gelernt. Sohn Juni steht schon länger auf Skiern als er, scherzt Heckmann. Als er drei war, habe Juni angefangen, nun ist er sechs Jahre alt.
Zur Silberhütte fährt die Familie öfter, doch in dieser Saison ist es auch für sie das erste Mal. Langlaufen sei auf jeden Fall ein Familiensport. "Außerdem sind die Strecken hier super, es gibt viele Alternativen und eine große Auswahl", sagt Esther Heckmann.
Nach der sportlichen Betätigung machen es sich viele erst einmal im Aufwärmraum, in der Sonne oder im Kiosk gemütlich. Währenddessen schnallen sich bereits wieder die nächsten Neuankömmlinge auf die Bretter. "Der Parkplatz ist gut zur Hälfte gefüllt", lautet das Zwischenfazit von Ackermann zu diesem ersten Langlauf-Samstag in der Saison.
Skilanglaufzentrum Silberhütte
- Skilanglaufloipen kostenfrei nutzbar
- Parkgebühren im Winter: 6 Euro für das Tagesticket, Kurzzeitticket für 3 Euro (Parkdauer bis zu drei Stunden)
- Skiverleih: ab Januar an den Wochenenden von 10 bis 16.30 Uhr
- Aktueller Loipenstatus: www.slz-silberhuette.org
Kommentare
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.