"Orkan mit Windstärken über 120 km/h mit heftigen Gewittern und Starkregen. Besonders betroffen das Gut Heringnohe", so die Vorgabe. Was echt aussah, war eine Übung. Unter diesem Szenario wurden die sieben Ortswehren der Stadt alarmiert, die mit allen verfügbaren Kräften ausrückten. Doch im Gegensatz zum verheerenden Unwetter vom 10. August 2017, das Bäume entwurzelte und Dächer abdeckte, handelte es sich um eine Großübung in der Brandschutzwoche.
In dem von der Feuerwehr Sorghof erarbeiteten Lagebericht zur Großübung war ferner zu lesen, dass sich der Orkan in Richtung Süden des Landkreises verlagert habe, dort massive Schäden verursachte und etliche Verletzte zu beklagen seien. Deshalb sei mit überörtlicher Unterstützung oder Hubschraubereinsatz nicht zu rechnen.
Die Rettungskräfte sahen sich vor Ort mit extremen Einsatzszenarien konfrontiert: ein verunglückter Pkw mit schwer verletzten Insassen, ein Schwelbrand im Heizwerk des Gutes und offenes Feuer an einem Baum und einer Holzhütte nach Blitzeinschlag im freien Gelände. Diese Fülle von Aufgaben galt es unter der Einsatzleitung des Sorghofer Kommandanten Emanuel Gonzales zeitgleich zu bewältigen. Gefordert wurden dabei auch Atemschutzträger und die Rettungsscheren. Mit eingebunden waren die Ersthelfer vom HvO Vilseck und die Gemeinde-Jugendfeuerwehr. Die Zusammenarbeit der sieben Wehren mit ihren 100 Einsatzkräften funktionierte reibungslos.
Danach trafen sich alle Teilnehmer zu einer Brotzeit im Feuerwehrhaus Sorghof. Zufrieden äußerten sich die beiden Führungskräfte des Landkreises, KBM Michael Iberer und KBI Christof Strobl, als Beobachter der Übung. Strobl bedankte sich bei der Familie Götz für die Bereitstellung ihres Anwesens für die Übung. Iberer hob die Wichtigkeit derartiger Übungen hervor. Die letzte gemeinsame Großübung fand vor etwa zehn Jahren an selber Stelle statt.
Bürgermeister Hans-Martin Schertl war als Zaungast zugegen. Er dankte den ehrenamtlichen Feuerwehrleuten für die geopferte Freizeit zum Wohle der Allgemeinheit. Die Übung habe eindrucksvoll die Schlagkraft der Wehren Vilseck, Schlicht, Sorghof, Sigl, Gressenwöhr, Schönlind und Ebersbach demonstriert. Die Bevölkerung könne sich im Ernstfall auf professionelle Hilfe verlassen, betonte Schertl.
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