Über den genauen zeitlichen Ablauf informierten Vertreter der Stadt Vilseck, des beteiligten Planungsbüros und der ausführenden Baufirma die Anlieger bei einem Infoabend im Schützenheim. Bürgermeister Hans-Martin Schertl erläuterte den zahlreich erschienenen Bürgern die Hintergründe der vom Stadtrat beschlossenen Baumaßnahme.
Das in den 1950er-Jahren gebaute Versorgungsnetz müsse nicht nur aufgrund der zuletzt zahlreichen Rohrbrüche saniert werden. Im selben Zuge werde das Netz auch für eine ordnungsgemäße Löschwasserversorgung der Ortschaft ertüchtigt. „In den nächsten zwei bis drei Jahren wird viel Geld unter der Erde im gesamten Stadtgebiet verschwinden“, sagte Schertl. Mindestens vier Millionen Euro seien für Erneuerung der Infrastruktur, sprich Wasserleitung und Kanal, eingeplant.
Die Investitionskosten werden laut Schertl wie schon bei der Kläranlage nicht über Ergänzungsbeiträge, sondern über die Verbrauchsgebühren refinanziert. Hier werde der Stadtrat noch in diesem Jahr über die neuen Gebührensätze zu entscheiden haben, sagte das Stadtoberhaupt. Eine gute Nachricht hatte Schertl noch für die Anlieger der Kürmreuther Straße dabei. Im Jahr 2020 soll hier der Landkreis den Fahrbahnbelag der Kreisstraße erneuern.
Bautechniker Michael Wagner vom Planungsbüro Schultes stellte die Planung vor. Das städtische Projekt umfasse den Austausch des gesamten Wasserleitungsnetzes mit einer Länge von 1,9 Kilometern inklusive der Hausanschlüsse bis zur Grundstücksgrenze. Die vielfach aufgeworfene Frage, ob auch die Wasserleitung von der Grundstücksgrenze bis hinein in das Wohngebäude zu erneuern ist, sei letztendlich die Entscheidung des Hauseigentümers. "In den meisten Fällen dürfte dies ratsam sein, auch im Hinblick auf die später vorgesehene Druckerhöhung", stellte der Planer fest. Diese Leitungserneuerung könne auch bereits vor und während, aber auch nach dem Anschluss an die neue Hauptleitung vorgenommen werden. Die anfallenden Kosten auf dem Privatgrundstück müsse der Anlieger selbst tragen.
Die Maßnahme wird laut Wagner in Teilabschnitten als Wanderbaustelle abgewickelt. Nach derzeitiger Planung werde zunächst die Auerbacher Straße, dann die Schulstraße und schließlich die Kürmreuther Straße in Angriff genommen. Bis spätestens September 2019 sollen alle Arbeiten erledigt sein. Alle Beteiligten versicherten, dass notwendige Einschränkungen und Umleitungen auf das Mindestmaß beschränkt werden.
Ein wöchentliches Treffen (Jour-Fixe) mit den Bauleitern vor Ort ist vorgesehen. „Anlieger können sich zudem direkt mit dem Polier in Verbindung setzen, sollten Fragen oder Probleme auftauchen“, versicherte Bauleiter Reinhard Aumüller von der Firma Schulz aus Pfreimd. Aufgrund enger Kapazitäten könnte das Unternehmen keine Aufträge für Arbeiten auf Privatgrundstücken annehmen, erklärte der Firmenvertreter.
Schließlich erläuterte Robert Wolfrum von der Bayernwerk Netz GmbH die Modalitäten eines möglichen Anschlusses an die Gasversorgungsleitung. Aus den Reihen der Bürger gab es deutliche Kritik an den stark angestiegenen Anschlusskosten und der fehlenden Bereitschaft des Versorgers, über Preisnachlässe bei Sammelaufträgen zu verhandeln. Wolfrum verwies auf die erfolgte Preisprüfung durch die Bundesnetzagentur.
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