Alle vier Wochen öffnet das Gemeinde-Café im evangelischen Gemeindehaus die Pforten. Dieses Mal sorgten Claudia Hauer, Renate Veigl, Waltraud Kauper, Emilia Littig und Ingrid Weinert für einen gemütlichen Rahmen. Mit ihrem Mann Bernhard hatte Hauer auch Bildern von ihrer Reise im Frühjahr in den Kosovo mitgebracht. Sie waren mit einer achtköpfigen Gruppe der von Hans Karl aus Kirchenthumbach gegründeten Hilfsorganisation "Für das Leben und die Hoffnung" im ärmsten Land Europas unterwegs.
Die Delegation wollte sich erstmals vor Ort über die unterstützten Einrichtungen wie Behindertenheime, Krankenhäuser sowie Schulen informieren und um sich ein Bild von der Hilfsbedürftigkeit machen. Gilan und Klina in der Region um die Landeshauptstadt Pristina waren die Stationen.
Über 100 Fotos vermittelten ein erschütterndes, aber zugleich hoffnungsvolles Bild vom Balkanstaat mit zwei Millionen Einwohnern. Viele seien Gastarbeiter in der Schweiz, erläuterte Bernhard Hauer. Wie die Bilder zeigten, sind die Spuren des Krieges noch sichtbar. Bei der medizinischen Versorgung liege vieles im Argen. Die staatliche Krankenversorgung sei nur eine Notversorgung. Die Angehörigen von Patienten müssten Medikamente selbst in der Apotheke besorgen und ins Krankenhaus bringen, ebenso Bettwäsche und Essen. Ein Behindertenheim war dagegen gut ausgestattet. Aber nur, weil es von der Europäischen Union finanziert und gebaut wurde. Doch die weitere Finanzierung ist ungewiss.
In einer Dorfschule in der Bergregion um Tugjec sprachen der Ofen aus Omas Zeiten, das Klassenzimmer und der Sportplatz Bände. Geschweige denn die Sanitäreinrichtungen. Die Delegation konnte sich in einer anderen Schule aber auch davon überzeugen, dass die Gelder richtig eingesetzt wurden. So wurden eine Wasserleitung installiert sowie eine Schulspeisung finanziert und organisiert.
Zu den besuchten Einrichtungen gehörte zudem eine Sozialeinrichtung in Klina, die zugleich als Verteilstation für die Hilfsgüter aus Kirchenthumbach dient. Das Reiseprogramm beinhaltete ebenfalls eine Stippvisite bei einer Bauernfamilie, die versucht, das Medizinstudium ihrer Tochter zu finanzieren. Für eine Unterkunft hatte der Vater sowohl die Kühe als auch die Bienenstöcke verkauft. Spontan finanzierten ihm die Gäste wieder einen Bienenstock.
"Wir können nicht die Weltpolitik und das große Elend ändern, doch wenn viele an vielen Orten viele kleine Dinge tun, dann kann man das Gesicht der Welt verändern", meinte Hauer. Beispielhaft führte sie die Grundschule Oberbibrach an. Dort sammelten Kinder begeistert für Altersgenossen, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen. Wer weitere Projekte unterstützen möchte, kann sich an Claudia und Bernhard Hauer, Telefon 09275/7000, wenden.
Spendenkonto
Der Arbeitskreis "Für das Leben und die Hoffnung" unterstützt Einrichtungen im Kosovo. Die seit 1981 bestehende und von Claudia und Bernhard Hauer unterstützte Hilfsorganisation will mit Lieferungen von Hilfsgütern und zweckgebundenen Geldspenden helfen. Weitere Auskünfte erteilt Claudia Hauer, Telefon 0 92 75 / 70 00, oder Hans Karl, Telefon 0 96 47 / 492. Spendenkonto "Für das Leben und die Hoffnung", IBAN DE47 7539 0000 0107 5202 04. Eine Spendenquittung wird ausgestellt. Dazu die Adresse angeben.
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