Die Gründungsmitglieder, Alfred Porsch, Ernst Rank, Hermann Fraunholz, Georg Kreutzer, Siegfried Lauterbach, Josef Kohl, Manfred Fischer, Willibald Schidla und Rudolf Richter, riefen schließlich am 12. August 1954 die Reservistenkameradschaft (RK) ins Leben. Letzterer war ihr erster Beauftragter. 1968 bis 1998 stand der 2009 verstorbene Hermann Fraunholz der Gemeinschaft, die ihn prompt zum Ehrenvorsitzenden ernannt hatte, vor. Nach Norbert Kopp (bis 2009) folgten Thomas Ackermann und Hubert Brendel (seit 2017) als Vorsitzende.
Über 100 Mitglieder zählte die RK in Spitzenzeiten. Auch wenn es aktuell "nur" noch 60 sind, so sind die Aktivitäten von Winterkampfausbildungen über Pokal-/Auswahl- und Vergleichsschießen, Militärpatrouille sowie Winterbiwaks bis Preisschafkopf und Weihnachtsfeier vielfältig. 55 Jahre hat die Reservistenkameradschaft ihre drei Verbandsziele intensiv verfolgt: Förderung der militärischen Leistungsfähigkeit, verteidigungspolitische Weiterbildung und Sicherheitsarbeit sowie wehrpolitische Öffentlichkeitsarbeit.
Gleich 1965 beteiligten sich die Kameraden an der ersten Winterkampfausbildung in St. Engelmar. Sie war bis zum Winterbiwak in Thurndorf 1992 Pflichtübung. Waffenausbildung und bis zu zehn Schießwettkämpfe auf Standortschießanlagen in Weiden, Amberg und Oberviechtach waren fester Teil im Jahresprogramm. Dazu kamen seit den 1990er Jahren Kleinkaliber-Wettkämpfe und Cup-Wettbewerbe mit besten Platzierungen und Qualifizierungen für Kreis- und Bezirksmeisterschaften. Einmal gelang sogar der Sprung zur Landesmeisterschaft. Regelmäßig seit 1984 zu Gast sind die Reservisten auch beim Patenverein "Zur Linde" zum Luftgewehrschießen.
Regelmäßige Vortragsabende und Seminarbesuche stehen im Dienst der verteidigungspolitischen Weiterbildung und Sicherheitsarbeit. Die RK-Vorsitzenden sind hier auf allen Ebenen präsent. Als Kreisdelegierte besuchen sie die Tagungen der Leiter der Reservistenkameradschaften sowie die Kreis-, Bezirks- und Landesseminare. Der frühere Vorsitzende Fraunholz zählte sogar zu den Bundesdelegierten.
Auf der Tagesordnung der monatlichen Versammlungen finden sich immer wieder wehrpolitische Vorträge zur Sicherpolitik, Waffenkunde, Weltpolitik und Nato. Die Gründungsmitglieder erinnern sich noch sehr gut an den ersten Vortragsabend 1965 zum Thema "Alarm im Mittelmeer - der Kampf um Öl und Wasser: künftige Spannungsfelder". Dabei diskutierten sie den Griff die Sowjetunion nach den Weltmeeren durch Besetzung der Häfen auf der ganzen Welt.
Auch in der Gemeinde wie vereinsintern wird viel für die Geselligkeit getan. Bis in die 1990er Jahre richtete die RK Kinderfeste aus, deren Erlös den Kindergärten zugute kam. Der jährliche Preisschafkopf lockt mit beachtlichen Preisen, Kartenfreunde aus ganz Oberfranken und der Oberpfalz an. Bei den Bürgerfesten und Vereinsjubiläen waren die Mitglieder mit Bundeswehrhäuschen, Schlagbäumen, Fallschirmabsprüngen und Waffenausstellungen ihres Mitglieds Josef Leypold aus Kemnath präsent. Kinder wurden mit Panzer und Spähpanzer spazieren gefahren. Zum Pflichtprogramm gehören Ausflüge, Stammtische, Weihnachtsfeiern mit Frauen, das Bürgerschießen, wo die Kameraden routinemäßig erste Plätze belegen und das Bürgerkegeln.
Ein unrühmliches Kapitel war die sechsjährige Zugehörigkeit zum Verteidigungsbezirkskommando (VbK) 67 Bayreuth im Zuge der Gebietsreform. "Für die Arbeit waren wir gut genug, für Anderes wurden wir wie Aussätzige behandelt", urteilte 2004 der damalige Ehrenvorsitzende Hermann Fraunholz. Dem Stabsoffizier für Reservistenarbeit beim VbK 62 Regensburg, Harry Framke, und dem Kreisvorsitzenden Lorenz Kiener war es zu verdanken, dass die RK 1977 wieder dem VbK 62 angegliedert wurde.
Das 50. Jubiläum feierte die RK 2014 mit einem zweitägigen Festprogramm mit Ehrenzug und Festabend in der Sportarena. Festredner war Landesvorsitzender Oberstleutnant der Reserve Prof. Dr. Friedwart Lender. Auf dem Bolzplatz zeigte die Reservistenarbeitsgemeinschaft (RAG) Weiden eine Waffenschau. Die Speichersdorfer Musikanten und die Trachtenkapelle Kreuttal sorgten für einen beschwingten Abend.
Das Festprogramm
Die Reservistenkameradschaft (RK) feiert am Samstag, 18. Mai, im Saal der Gaststätte Deubzer in Fuchsendorf ihr 55. Jubiläum im kleinen Rahmen. Beginn ist um 19 Uhr. Die Reservisten werden nach einem kurzen Marsch im Hof der Gaststätte eintreffen, wo sie die Böllerschützen der RK Tirschenreuth mit Ehrensalut empfangen. Zum anschließenden Kameradschaftsabend werden als Ehrengäste Landesvorsitzender Klemens M. Brosig aus Pegnitz, Kreisvorsitzender Manfred Zettl, Kreisorganisationsleiter Günther Bogner und Ehrenkreisvorsitzender Jürgen Hofmann erwartet. Vorsitzender Hubert Brendel wird in einem Streifzug die Geschichte der RK Revue passieren lassen sowie die Gründungsmitglieder Josef Kohl, Manfred Fischer und Rudolf Richter ehren.
Wegbereiter für Patenschaften
Eine zentrale Rolle bei den Reservisten spielen die Paten- und Partnerschaften. Sie werden durch regelmäßige gegenseitige Besuche und gemeinsame Veranstaltungen intensiv gepflegt. In zwei Fällen waren die Kameraden sogar Wegbereiter für Patenschaften der Gemeinde. 1974 besiegelten sie die Patenschaft mit dem 2. Batterie-Panzer-Artillerie-Bataillon 105, der 1983 die Patenschaft mit der Gemeinde folgte. Dessen Auflösung 1992 im Zuge der Bundeswehrumstrukturierung bedeutete für die Kameradschaft den wohl herbesten Rückschlag ihrer Vereinsgeschichte. In einer bewegenden Feier nahmen sie und die Gemeinde seinerzeit im Landgasthaus Imhof Abschied.
Beim 20. Gründungsjubiläum mit Fahnenweihe 1984 wurde die langjährige Freundschaft mit „Zur Linde“-Schützen durch eine Patenschaft vertieft. Jahrelang hatten beide Seiten schon Faschingsbälle, Pokalschießen und Stammtische organisiert.
1982 besiegelten die Reservisten eine Partnerschaft mit dem österreichischen Kameradschaftsbund, Ortsgruppe Unterolberndorf. Daraus resultierte 15 Jahre später die Partnerschaft zwischen den Gemeinden Speichersdorf und Kreuttal. Die jeweiligen Jubiläumsfeierlichkeiten waren in der Folge immer Anlass, sich zu besuchen und gemeinsam zu feiern.
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