Speichersdorf
10.06.2024 - 11:43 Uhr

Bund Naturschutz Speichersdorf feiert sich und den Naturschutz

Mit einem Sommerfest ließen Mitglieder und Gäste die Speichersdorfer Ortsgruppe Bund Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) 43 Jahre nach ihrer Gründung hochleben. Spiele, Tombola und Ehrungen gehörten dazu.

Die Ortsgruppe des Bundes Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) feierte 40-jähriges Bestehen bei herrlichem Sommerwetter mit einem Sommerfest.

Dazu hieß Vorsitzender Erich Porsch viele Mitglieder und Gäste in und vor der Halle der Landjugend Plössen am Samstagnachmittag willkommen. Die Kindertanzgruppe der Landjugend zeigte zu Beginn unter dem Beifall der Besucher einige Tänze. Anschließend ließ Porsch - seit 1988 Vorsitzender der Ortsgruppe - die Höhepunkte des Einsatzes für Umwelt, Natur und Heimat Revue passieren.

Artenvielfalt

Er erinnerte an die Gründung 1981 durch Caroline Bollig, Dr. Alfons Zucker und Norbert Pietsch. In über vier Jahrzehnten leistete die Ortsgruppe mit Neupflanzungen von Obstbäumen, Hecken und Feldgehölzen landschaftliche Aufwertung und kaufte schützenswerte Grundstücke zum Erhalt ökologisch vielfältiger Struktur und Artenvielfalt auf.

Dazu zählte vor allem der Erwerb von rund 15 Hektar die Haidenaab begleitender Auwiesen und Uferflächen. Sie bedeuteten auch eine arbeitsintensive Pflege durch extensive Bewirtschaftung, die durch rund fünf Hektar weiteren Streuobstwiesenbestandes im Bereich Zeulenreuth weiter anwuchs. Im Bereich Öffentlichkeitsarbeit ist die Ortsgruppe über alle Jahre hinweg mit Vorträgen, Infoständen, Teilnahme an Ausstellungen, Exkursionen und Führungen zum umweltpolitischen Themen aktiv, um zu umweltbewusstem und ressourcenschonendem Handeln zu motivieren.

Nachwuchsarbeit

Als drittes Hauptziel steht die Kinder- und Jugendarbeit mit an vorderster Stelle. Zu Beginn der 1990er Jahre wurde eine von Martina Walter, Edith Pietsch und Reinhold Schmid betreute Nachwuchsgruppe gegründet, die ihr Zuhause im "Flederhäusl" im alten Speichersdorfer Schulhaus fand. Seit fast einem Vierteljahrhundert ist man mit Pflanz- und Rama-Dama-Aktionen, mehrtägigen Indianerzeltlagern, Naturexkursionen, dem Bau von Vogelbehausungen und Sommerquartieren für Fledermäuse beschäftigt, macht Wasseruntersuchungen mit Küchensieb und Lupe. Die Kinder bauten eine Großraum-Insektenwand auf der Zeulenreuther Streuobstwiese und übernachteten in freier Natur nach naturkundlichen Wanderungen. Nach fünf Jahren Pause haben Reinhold Schmid, Edith Pietsch, Bernhard und Claudia Hauer sowie Maria Rückeberg die Jugendarbeit reaktiviert, sie ist Anlaufpunkt von 20 bis 30 jungen Aktivisten.

Nach dem offiziellen Teil hielt die Ortsgruppe mehrere Spielangebote bereit, die die Kinder rege nutzten: Sie konnten große und kleine Seifenblasen schaffen oder ließen die Kugeln auf der selbst aufzubauenden Kugelbahn bergab sausen. Außerdem bastelten sie sich unter Anleitung Armbänder aus Holz mit bunten Perlen und Ringen und hatten Spaß beim Spiel am nahen Bachlauf. Eine große Attraktion hatte die Ortsgruppe mit der gut bestückten Vogelhäuschen-Tombola parat, die beim Losverkauf wie auch bei Stockbrotbacken am offenen Feuer regen Zulauf hatte. Die Aktiven boten eine Kaffee-Kuchentafel, Grillspezialitäten und vegetarischen Leckereien mit Wein und Bier, das die Besucher genossen.

Ehrungen

Beispielhaft für den unermüdlichen Einsatz ehrte Porsch mehrere Mitglieder: Norbert Pietsch, Gründungs- und langjähriges Vorstandsmitglied, als Kreisrat und Fraktionsvorsitzender der Landkreis-Grünen politischer Ansprechpartner; Altbürgermeister Manfred Porsch, seit 1981 Unterstützer der Ortsgruppe während seiner Amtszeit bis 2020; Martina Walter, Mitglied seit 1987, Gründerin der Kinder- und Jugendgruppe, Leiterin bis 2015, federführend am Aufbau der Zeulenreuther Streuobstwiese; Edith Pietsch, Mitglied seit 1981, seit Anfang der 90er Jahre bis heute in der Jugend- und Vereinsarbeit aktiv; Reinhold Schmid, Mitglied seit 1990, Mitbegründer der Jugendarbeit und aktiv, seit 1996 stellvertretender Vorsitzender, Vogelhausbauer; Bernhard Hauer, Mitglied seit 1998, Natur- Wald und Fischwasserexperte, aktiv im Vorstand und in der Jugendgruppe; Verena Porsch, Claudia Hauer und Maria Rückeberg, aktiv in der Jugendarbeit, bei Aktionen und Veranstaltungen.

"Naturschutz bedeutet für mich nachhaltige Bewirtschaftung und Erhalt unserer Kulturlandschaft", sagte Edith Pietsch aus Speichersdorf im Gespräch mit Oberpfalz-Medien. Die Kommune habe die Ortsgruppe immer unterstützt. Sie ist seit 1981 aktiv und hat die Kinder- und Jugendtruppe mit Martina Walter und Reinhold Schmid aufgebaut. "Wichtig ist für mich, die Kinder frühzeitig an den Umwelt- und Naturschutz heranzuführen, ihnen die Natur zu zeigen; automatisch kommen dann auch die Eltern dazu", meinte sie.

"Institution"

Verena Porsch aus Speichersdorf ist hauptsächlich mit der Kinder- und Jugendgruppe unterwegs: "Viermal im Jahr machen wir Aktionen zum Thema Umweltschutz und ökologisches Leben mit unserem Nachwuchs." Naturschutz bedeute für sie Nachhaltigkeit, "damit unsere Kinder in unserer Heimat gut aufwachsen können". Die Aktionen der Ortsgruppe gefallen ihr gut. Wichtig sei für sie auch, bei Wind und Wetter draußen in der Natur zu sein.

Zufrieden mit dem Besuch der Veranstaltung zeigte sich der Vorsitzende. "Es sind vor allem all jene da, die den Verein im Herzen tragen und die sich viele Jahre in die Arbeit der Ortsgruppe eingebracht haben", sagte Porsch. Auch jüngere Paare kämen langsam mit ihren Kindern auf die Gruppe zu und machten aktiv mit. "Die Kindergruppe müssen wir zahlmäßig begrenzen, da zu viele Teilnehmer den Rahmen sprengen", bedauerte der Vorsitzende.

Für Altbürgermeister Manfred Porsch ist die BUND-Ortsgruppe "eine Institution", er bezeichnete sie gar als Erfolgsgeschichte. "Die Themen der 1980er Jahre wie Wackersdorf waren zur Gründungszeit aktuell und die Leute hatten andere Bedürfnisse und Zukunftssorgen", erinnert er sich. Um diese habe sich auch die Speichersdorfer Ortsgruppe, die sich auch politisch sehr zu Naturschutzthemen engagierte, gekümmert. Mit der Gemeinde seien viele Pflanzungen und ökologische Maßnahmen angestoßen und umgesetzt worden.

 
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