Speichersdorf
18.07.2019 - 16:15 Uhr

Doppelter Abschied

Simone Walter war der Hoffnungsträger der CSU und der Frauen-Union Speichersdorf: Der Liebe wegen zieht es die 40-jährige Gemeinderätin nach Rheinland-Pfalz.

Zur Verabschiedung von Simone Walter (Elfte von links) finden sich die kompletten Vorstände des CSU-Ortsverbandes um Vorsitzenden Franc Dierl (links davon) sowie der Frauen-Union um Chefin Melanie Herrmann (rechts von Walter) ein. Bild: hai
Zur Verabschiedung von Simone Walter (Elfte von links) finden sich die kompletten Vorstände des CSU-Ortsverbandes um Vorsitzenden Franc Dierl (links davon) sowie der Frauen-Union um Chefin Melanie Herrmann (rechts von Walter) ein.

Am Dienstag bereiteten ihr die Vorstände der beiden Ortsverbände eine Abschiedsfeier. Am Montag, 29. Juli, wird sie vom Gemeinderat verabschiedet. "Ich habe es gerne gemacht, und wir haben viel bewegt. Es fällt schwer - aber ich freue mich auch darauf, wie es weitergeht", sagte Simone Walter. Seit 23. April 2008 gehörte die gebürtige Plössenerin der CSU an, machte einen rasanten Aufstieg und wurde als Bürgermeisterkandidatin gehandelt. Bereits 2007 hatte sie sich engagiert in die politische Arbeit des Ortsverbandes eingebracht und den Kommunalwahlkampf 2008 mit vorbereitet. "Heftig wurde debattiert und gemeinsam Strategien entwickelt", erinnerte Vorsitzender Franc Dierl in seiner Laudatio.

Allein aufgrund ihrer fachlichen Qualifikation sei sie eine Bereicherung gewesen. Auf Anhieb und als erste Frau der CSU seit Bestehen des Ortsverbandes schaffte die Architektin den Sprung in den Gemeinderat. Das Gremium habe sie zur Umwelt- und Denkmalschutzbeauftragten gewählt. Die ihr übertragene Verantwortung habe sie mit Herzblut ausgefüllt, wusste Dierl.

Seit 2015 im Kreisvorstand

Innerparteilich übernahm Walter im Frühjahr 2008 das Amt der Schriftführerin, 2011 das der stellvertretenden Vorsitzenden. 2015 rückte sie in den Kreisvorstand auf. Neun Wahlkämpfe auf kommunaler, Landes-, Bundes- und Europaebene habe Walter aktiv mitgestaltet, ließ Dierl Zahlen sprechen. 380 bis 400 Sitzungen in der Partei und als Mandatsträgerin habe sie mit bestritten. Von der Mitorganisation von Festen und Märkten ganz zu schweigen.

Dierl erinnerte auch an unvergleichliche Erlebnisse wie die Landtagsfahrt mit Günther Moller anlässlich dessen Auszeichnung mit der Verfassungsmedaille sowie an die Begegnung mit Landtagspräsidentin Barbara Stamm bei der CSU-Bürgerpreisverleihung.

"4637 Tage bei der CSU waren uns vergönnt, in denen wir wunderschöne Zeiten erlebt, aber auch teils schwer miteinander gerungen haben", fasste der Vorsitzende die zwölf Jahre zusammen. Als Aktivposten habe Walter die kommunalpolitische und innerparteiliche Arbeit kritisch begleitet und mit ihrer Meinung nicht hinter dem Berg gehalten. Sie sei ein Teamplayer und fachlich versierter Ratgeber gewesen, den der Ortsverband vermissen werde. Wenn ihr Lebensweg jetzt ins Rheinland-Pfälzische führe, so Dierl mit einem Augenzwinkern, dann sei ihre neue Heimat ja eigentlich auch wieder bayerisch, nämlich die ehemalige Bayerische Pfalz.

"Beliebte Politikerin"

Mit einem lachenden und einem weinenden Auge übergab die Vorsitzende der Frauen-Union, Melanie Herrmann, ein kleines Dankeschön. "Lachend, weil wir uns alle für dich und deinen Daniel wahnsinnig freuen", weinend, weil ein Grundstein der Frauen-Union und eine beliebte Politikerin verloren gehe. Als Mitgründerin habe Walter die Frauen-Union geprägt und durch ihre Ideen und Aktivitäten weiterentwickelt.

 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Klicken Sie hier für mehr Artikel zum Thema:
Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.