Das Kind hat sich verletzt, hat Schmerzen, blutet stark, ist vielleicht bewusstlos oder hat sogar einen Herz-Kreislauf-Stillstand - der Alptraum für alle Eltern. Die Frauen-Union hatte sich des Themas angenommen und sich mit Marianne Kossak eine Spezialistin von SKS Ambulanz geholt.
Erste Hilfe, so Kossak, beginne bereits bei der Frage "Können die Einsatzkräfte unser Zuhause finden?" Auch müssten Eltern einen Notruf richtig absetzen können. Eine entscheidende Voraussetzung für schnelle und erfolgreiche Hilfe sei, dass sich Eltern selbst Ruhe verordnen müssten. Wichtig sei auch, dass im Umfeld für Ruhe gesorgt werde. Ist das Kind verletzt, so riet die Referentin, sich in den ersten Schritten von der 4-A-Regel als roter Faden leiten zu lassen: Atmung beobachten, anschauen, ansprechen, anfassen.
Werde ein Kind aufgefunden, sei zuerst das Bewusstsein zu überprüfen. Im Weiteren sollte das Kind ermutigt und getröstet werden. Kossak empfahl, es in den Arm zu nehmen oder ein Kuscheltier zu nutzen. Oft würden auch Kinderpflaster helfen. Um bei der Erstversorgung von Wunden Blutungen zu stoppen sei ein Verbanddreiecktuch hilfreich. Auch sei mit Erbrechen zu rechnen. Dabei verwies die Referentin auf einen entscheidenden Unterschied zwischen Kind und Erwachsenen. Wenn die Atmung bei einem Säugling ausfalle, brauche es nur einige Sekunden, bis der Kreislauf nicht mehr adäquat vorhanden sei. Deshalb helfe die Überprüfung des Pulses nicht. Ab dem jungen Erwachsenenalter stehe dann das Herz im Vordergrund.
Kossak ging typische körperliche Erkennungsmerkmale bei Kindern durch, denen es akut nicht gut geht. Die Anzeichen reichen von wenig Körperspannung/Bewegung, Schmerzen und Unwohlsein über Übelkeit, Verweigerung von Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme und Kaltschweißigkeit bis zu Abweichungen von der normalen Körpertemperatur, Frieren und Zittern, Angst und Unruhe.
Im Weiteren ging es um Fragen, wie eine Reanimation bei Säugling und Kleinkind erfolgt, welches Verhalten bei Pseudokrupp Anfällen und Verschlucken geboten ist wie die Handhabung bei Zeckenbissen ist. Bei einem Fieberkrampf oder sonstigen Krampfanfall sollten sich die Eltern nicht scheuen, den Notruf abzusetzen.
Beim hirnbedingten Krampfanfall führe die angespannte Muskulatur zu unverhältnismäßig hohen Kräften. Das betroffene Kind sollte vor Verletzungen geschützt werden. In diesen Fällen wie auch bei Diabetes oder Allergien sollten Kita-, Schul- oder Vereinspersonal informiert werden, um dann richtig helfen zu können.
Kindgerecht wurden anschließend verschiedene Verbände angelegt. Bei den Themen Reanimation, Vergiftung sowie Verschlucken wurden praktische Handgriffe gezeigt, ebenso die stabile Seitenlage. Kossak beantwortete auch alle Fragen. Zum Schluss bekamen die Eltern ein kleines Tütchen mit Verbandmaterial zum Üben zu Hause.













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