Speichersdorf
30.05.2018 - 10:34 Uhr

Feste Größe in der Gemeinde

Gemeinderat Helmut Raps feiert 80. Geburtstag

Der Jubilar Helmut Raps (Achter von links) mit Gattin Annemarie Raps (Achte von rechts) im Kreise der Gratulanten (stehend, von links) Gerhard Frenzel, Norbert Bayer, Rudi Materer, Lothar Büringer, Hans Stock, Fritz Schindler, Helmut Sendelbeck, Rudi Heier, Manfred Porsch, Dave Caudle,  Dieter Bayer, Willi Kreutzer, Edmund Bruckner, Hermann Eisenhut, Peter Honsowitz. Sitzend von links Stefanie Nicklas mit Tochter Mina, Kerstin Caudle mit Liana Nicklas, Liz und Darlene Caudle. hai
Der Jubilar Helmut Raps (Achter von links) mit Gattin Annemarie Raps (Achte von rechts) im Kreise der Gratulanten (stehend, von links) Gerhard Frenzel, Norbert Bayer, Rudi Materer, Lothar Büringer, Hans Stock, Fritz Schindler, Helmut Sendelbeck, Rudi Heier, Manfred Porsch, Dave Caudle, Dieter Bayer, Willi Kreutzer, Edmund Bruckner, Hermann Eisenhut, Peter Honsowitz. Sitzend von links Stefanie Nicklas mit Tochter Mina, Kerstin Caudle mit Liana Nicklas, Liz und Darlene Caudle.

(hai) Umtriebig wie eh und je feierte der frühere zweite Bürgermeister und langjährige Gemeinderat Helmut Raps am Montag seinen 80. Geburtstag. Der Jubilar gehört nicht nur zu einer alteingesessenen Alt-Speichersdorfer Großfamilie. Er zählt als SPDler zu den politisch und ehrenamtlich engagiertesten Persönlichkeiten, die über fünf Jahrzehnte die Geschicke der Gemeinde Speichersdorf und seiner Vereine, vor allem des TSV Kirchenlaibach, maßgeblich mitbestimmt haben. Grund genug, dass die drei Bürgermeister Manfred Porsch, Rudi Heier und Wolfgang Hübner sowie Abordnungen des TSV Kirchenlaibach, Schützenvereins und Sportkegelclubs, der Soldatenkameradschaft und Siedler in die Königsberger Straße zum Gratulieren kamen. Nicht nur seine Wegbegleiter kennen neben seiner fachlichen Versiertheit seine Hartnäckigkeit, Unnachgiebigkeit und Geradlinigkeit. Aber vor allem, dass Helmut Raps in seinem Leben viel Schönes, aber auch viel Leid erfahren hat. "Doch er hat sich nie unterkriegen oder verbittern lassen - bis heute", sagt Tochter Kerstin.

Helmut Raps wurde am 28. Mai 1938 als vierter Sohn der Zimmermannseheleute Veit Raps und Kunigunde, geborene Dorsch, in der Ganghofer Strasse 6 in Alt-Speichersdorf geboren. Gesundheitlich war dem Jubilar keine schöne Kindheit beschert. Denn bereits mit drei Jahren erkrankte er an einer Mittelohreiterung, deren Konsequenzen ihn sein Leben lang begleiten sollten. Nach einem halben Jahr Krankenhausaufenthalt wurde er mit einem steifen Bein entlassen. Nach dem Besuch der Volksschule in Alt-Speichersdorf und der Mittelschule (heute Realschule) in Kemnath besuchte er von 1958 bis 1961 das ehemalige Ohm-Polytechnikum (heutige Fachhochschule) in Nürnberg und schloss das Studium mit dem Dipl.Ing. FH für das Bauwesen erfolgreich ab. Nach einer ersten Beschäftigung bei Adam Hereth in Bayreuth machte sich der Jubilar 1969 in Speichersdorf selbstständig. Mittlerweile führt er mit seiner Tochter Kerstin und seinem Schwiegersohn Hermann Hagn ein Büro für Tragwerksplanungen. Dabei reicht sein Auftragsgebiet bis nach Berlin, Leipzig, Weißwasser und Bautzen.

Einem kurzen Abstecher 1962 mit einem Spetzl nach Villach am Wörthersee hat Helmut Raps es zu verdanken, dass er einen Tag vor Urlaubsende die Liebe seines Lebens, seine "Änn" (Annemarie), geborene Hartl aus Löchgau bei Stuttgart, kennenlernte. Seit 1964 sind die beiden verheiratet, sie bekamen die vier Töchter Patricia, Kerstin, Alexandra und Stefanie. Sie gehörten ebenfalls zur Gratulantenschar wie die Enkelkinder Christine, Christoph, Annette, Clemens, Andreas, Darlene, Liz, Zoe, Mina und Liana.

Seine politische Heimat hat Helmut Raps seit 1963 bei den Sozialdemokraten. 1970 bis 1991 kümmerte er sich um die Finanzen des Ortsverbandes. War bereits sein Vater Veit Raps Gemeinderat (1946-1966), so schaffte der Jubilar 1966 nahtlos den Sprung ins Gemeindeparlament. Dem Gremium gehörte er durchgängig bis 2008, in der letzten Periode (2002-2008) als zweiter Bürgermeister, an. Unvergessen bleiben seine Kandidatur und der Wahlkampf 1978 um das Amt des Bürgermeisters der neuen Großgemeinde infolge der Gebietsreform(1972/1978). In einer Stichwahl gegen den CSU-Mitbewerber Franz Scherm fehlten dem Jubilar nur 44 Stimmen zum Erfolg. Aufgrund seiner beruflichen Tätigkeit war er der Spezialist für Bauangelegenheiten und von Anfang an Mitglied im Bauausschuss der Gemeinde Speichersdorf, von 1966 bis 1978 als Vorsitzender. Viele Bebauungspläne tragen seine Unterschrift und sind Grundlage für die bauliche Entwicklung der Gemeinde gewesen.

Dem Jubilar kommt in der Gemeinde Speichersdorf auch das große Verdienst zu, einen wesentlichen Beitrag zur Erhaltung alter Bausubstanz geleistet zu haben. Er selbst erwarb unter Investition beträchtlicher Eigenleistung und Finanzmittel 1979 das ehemalige Schulgebäude in Alt-Speichersdorf, das er zu einem Schmuckstück seines Geburtsortes renovierte und um- und ausbaute. Neben seinem Weiher in Ramsenthal fröhnt Helmut Raps hier seinem privaten Hobby, seiner jahrzehntelangen chronistischen Arbeit. In seinen Büroräumen in der alten Speichersdorfer Schule schlummern Schätze von Bildern, Zeitungsartikeln, Festschriften, Protokollen und Urkunden. Sie könnten Grundstock einer Chronik oder eines Heimatbuches für die jüngere Generation werden. Aber auch für eine Ausstellung oder ein Heimatmuseum.

Seine ganze Leidenschaft gilt von Kindesbeinen an bis heute auch dem Fußball und seinem Heimatverein, dem TSV Kirchenlaibach. 1951 begann hier im Alter von 13 Jahren seine spielerische Laufbahn. Ende der 50er und Anfang der 60er Jahre war er trotz Handicap als gefürchteter Torwart weit über die Grenzen des Spielkreises hinaus bekannt. Höhepunkt seiner sportlichen Laufbahn war dabei 1961 der Aufstieg der ersten Mannschaft in die damalige Bezirksliga Oberpfalz. Auch als Funktionär bestimmte der umtriebige Jubilar über Jahrzehnte die Geschicke des jahrelang größten Turn- und Sportvereins Kirchenlaibach mit. So führte er von 1971 bis 1982 die Fußballsparte als Abteilungsleiter. Von 1982 bis 1999 stand er als erster Vorstand an der Spitze des Vereins. Unter seiner Regie wuchs der TSV Kirchenlaibach von 800 auf über 1100 Mitglieder. Auch wurden kostenintensive Investitionen an den Sportanlagen und im Sportheim durchgeführt. Seiner Beharrlichkeit und Zähigkeit war es zu verdanken, dass dem TSV Kirchenlaibach 1986 die Rückzahlung eines für den Sportplatzbau gewährten Zuschusses von 60 000 DM erlassen wurde. Sein Engagement um den Sportverein dankte der Verein dem Jubilar 1999 mit der Ernennung zum Ehrenvorstand. Für seine Verdienste wurde der Jubilar 2001 durch die Gemeinde mit der Bürgermedaille in Gold, 2002 mit der Medaille der kommunalen Selbstverwaltung in Silber und 2008 durch die SPD mit der Willy-Brandt-Medaille ausgezeichnet.

Der Jubilar ist auch Mitglied bei vielen Vereinen. Ehrenmitglied ist er bei der Soldatenkameradschaft und beim Schützenverein Zur Linde. Für die Schützen war Helmut Raps Ideengeber und treibende Kraft, dass der alte Comet-Markt das Schützenhaus und Schießsportzentrum wurde. Beim Zustandekommen der Partnerschaft zwischen der Österreichischen Gemeinde Kreuttal und der Gemeinde Speichersdorf war der Jubilar ebenso maßgebend beteiligt.





 
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