Was hat die Menschheit aus der Barbarei vergangener Kriege und aus dem einhergehenden menschlichen Leid gelernt? Eine Frage, die auch das Jubiläum der Krieger- und Soldatenkameradschaft Speichersdorf im und rund um das Feuerwehrgerätehaus der Speichersdorfer Wehr am Samstagabend begleitete. Schon vor dem Festakt anlässlich der Fahnen- und Denkmalweihe vor 100 Jahren betonte Kameradschaftsvorsitzender Edmund Bruckner vor dem Kriegerehrenmal, "das Unsere zu tun", um künftig derartige Katastrophen zu verhindern.
An den Soldatenkameradschaften liege es, diese Erinnerungskultur zu pflegen und den unschätzbaren Wert eines friedlichen Zusammenlebens zu fördern. Dieser Wunsch setzte sich bei der Kurzansprache von Bürgermeister Christian Porsch und den Fürbitten der Pfarrer Sven Grillmeier und Hannes Kühn fort. "Lasst uns Frieden schaffen unter den Menschen", hieß es, bevor Bürgermeister und Vorsitzender musikalisch begleitet vom "guten Kameraden" der Stadtkapelle Kemnath am Ehrenmal den weiß-blauen Kranz niederlegten. Die Bayernhymne beendete die feierliche Zeremonie.
Gedenkmarsch zur Andacht
Im Gleichschritt bewegte sich der "Gedenkmarsch" mit zahlreichen Vereinen und ihren Fahnenabordnungen zurück zum Feuerwehrgelände, um im Gerätehaus zunächst in einer ökumenischen Andacht der Opfer von Krieg und Gewalt zu gedenken und Zeichen der Hoffnung zu setzen. Selig seien die Friedensstifter, zitierte Pfarrer Hannes Kühn aus dem Matthäus-Evangelium, um mit dieser Feststellung auch die Erinnerungskultur der Soldatenkameradschaft zu würdigen. Frieden stiften und die Gemeinschaft fördern - beide Aufgabenstellungen seien beim Speichersdorfer Soldaten- und Kameradschaftsverein in einer Zeit des unpersönlichen Online-Austausches durch persönliche Begegnungen in guten Händen.
"Freut euch und jubelt!" Diese goldene Regel, ebenfalls aus dem Matthäus-Evangelium, bestimmte anschließend den fröhlichen Gemeinschaftsabend, zu dem Vorsitzender Edmund Bruckner nach einem kurzen Rückblick auf die Gründerjahre des Vereins viele Hundert Gäste, unter ihnen Schirmherr Christian Porsch, Altbürgermeister Manfred Porsch, Landrat Florian Wiedemann und Bundes-, Landes- und Kommunalpolitiker, begrüßte. Auch bedankte er sich bei den vielen helfenden Händen und bei der gastgebenden Feuerwehr.
"Freuen wir uns gemeinsam, dass es noch Kameraden gibt, die mit Stolz Traditionen aufrecht erhalten und dem Frieden dienen. Wir brauchen diejenigen, die dieses Andenken weitertragen!" Mit diesen Worten fasste Schirmherr Bürgermeister Christian Porsch seine Dankesworte zusammen. "Wir brauchen Menschen, die bereit sind, auf die Vergangenheit zu schauen, um die Zukunft menschlicher zu gestalten", hieß es in weiteren Grußworten von Landrat Florian Wiedemann und von Dr. Klaus Dieter Nitzsche, Vizepräsident des Bayerischen Soldatenbundes.
Ehrungen verschoben
Den Jubiläumsabend bestimmten schließlich das Zusammenrücken des Gute-Laune-Publikums und das fröhliche Feiern, musikalisch umrahmt von der Stadtkapelle Kemnath unter Leitung von René Bauer. Die für den Festabend geplante Ehrung verdienter langjähriger Mitglieder verschob Vorsitzender Edmund Bruckner auf den Herbst. Dann sollen die Auszeichnungen bei einem Kameradschaftsabend nachgeholt werden.
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