Speichersdorf
21.10.2025 - 16:18 Uhr

Gemeinde Speichersdorf übernimmt Trägerschaft für Offene Ganztagsschule

Die Gemeinde Speichersdorf wird Trägerin der Offenen Ganztagsschule (OGTS) im Werner-Porsch-Schulzentrum. Der Beschluss im Gemeinderat fiel einstimmig aus.

Nach rund fünfmonatiger Bauzeit sind die Rohbauarbeiten weitestgehend abgeschlossen, am 28. Oktober ist das Richtfest des OGTS-Neubaus geplant. Bild: Arnold Koch
Nach rund fünfmonatiger Bauzeit sind die Rohbauarbeiten weitestgehend abgeschlossen, am 28. Oktober ist das Richtfest des OGTS-Neubaus geplant.

Bürgermeister Christian Porsch berichtete in der jüngsten Sitzung, dass sich der Gemeinderat bereits seit 2021 mit dem ab dem Schuljahr 2026/2027 verpflichtenden Thema Offene Ganztagsschule befasst habe. „Nach rund fünfmonatiger Bauzeit sind die Rohbauarbeiten weitestgehend abgeschlossen und wir feiern am 28. Oktober das Richtfest des OGTS-Neubaus. Wir liegen im Kosten- und Bauzeitplan.“ Die Mittagsbetreuung ist mittlerweile rasant auf 130 Kinder angewachsen und wird in die künftig 180 Plätze aufweisende OGTS pünktlich zum Beginn im nächsten Schuljahr integriert.

Aktuell 332 Schüler

Rektorin Iris Sebald stellte das pädagogische Konzept vor. Die Werner-Porsch-Schule unterrichtet derzeit 332 Schüler, davon in der Grundschule 236, in der Mittelschule 96 Schüler. Das Schulzentrum sei eine Digitale Schule der Zukunft mit guter Ausstattung. Die Schüler erhalten den Kauf eines eigenen Tablets mit 350 Euro vom Freistaat gefördert. „Wir wollen, dass sich das gesellschaftliche Leben der Vereine und der Gemeinde auch in der Schule widerspiegelt. Wir sind auch jetzt einzige Seminarschule in Oberfranken“, so Sebald.

Wichtiger Bestandteil der neuen OGTS sei die Weiterführung der Mittagsbetreuung. „Das Mittagessen kostet derzeit 1,50 Euro, die Mittagsbetreuung von 11.15 bis 14 Uhr 20 Euro und von 11.15 bis 15.30 Uhr einschließlich Hausaufgabenbetreuung 40 Euro. Das kostet der Gemeinde rund 80.000 Euro pro Jahr. Es ist uns wichtig, dass nicht der Geldbeutel über eine Mittagsbetreuung entscheidet“, ergänzte Porsch. Die künftige OGTS sei kostenfrei, Mittagessen und sonstige Freizeit- und Lernangebote kostenpflichtig. Um 16 Uhr wird der kostenlose Bustransport nach Hause angeboten.

Großes Freizeitangebot

Sebald verdeutlichte, dass die OGTS die Zusammenarbeit, Selbständigkeit und Kreativität fördere, das Gemeingefühl stärke, sinnvolle Freizeittätigkeiten und Hausaufgabenbetreuung biete und die Einbindung von Vereinen ermögliche. Die Verantwortung für die OGTS obliege der Rektorin in Sachen Aufsichtspflicht, Programm, Dokumentationspflicht und Verwaltungsaufgaben. Für den Betrieb der OGTS sei der Abschluss eines Vertrages mit dem Träger auf die Dauer von einem Jahr erforderlich. Die OGTS müsse Mittagessen, musisches, sportliches oder gestalterisches Freizeitangebot sowie Hausaufgabenbetreuung bieten. Hier gelte: "Jedes Kind darf, muss aber nicht."

Der OGTS-Neubau biete laut Rektorin Sebald mannigfaltige Möglichkeiten. Mensa, Hausaufgabenzimmer, Ruhe- und Kreativ-, Musik-, Theater- und Instrumentalräume, Leseland, Lernlandschaft und großzügige Außenanlagen gehören dazu. Der OGTS-Träger sei Kooperationspartner der Schule. Die Verantwortung liege bei der Schule. Der Träger stelle das Personal und das Konzept. Ist die Gemeinde OGTS-Träger, so gebe es kurze Entscheidungswege, flexible Einbindung der Institutionen der Heimatgemeinde und finanzielle Transparenz. Die Gemeinde habe bereits durch die Mittagsbetreuung langjährige Erfahrung und könne auf personelle Engpässe flexibel reagieren. "Die Einhaltung der Aufsichts-, Datenschutz- und Haftungsregelungen sind so leichter zu erreichen", meinte Sebald. Die OGTS benötige einen qualifizierten Ganztageskoordinator.

Staatliche Zuschüsse

Im hiesigen Raum sind drei Unternehmen als Träger von OGTS tätig. Gemeinde und Schule haben sich über deren Programme und übernommenen OGTS informiert. Initiativbewerbungen liegen im Rathaus bereits vor. Der Träger erhält staatliche Zuschüsse. Sie betragen pro Gruppe á 12 Schüler in der Kurzgruppe bis 14 Uhr 7.346, je Gruppe bis 16 Uhr der Jahrgangsstufen eins und zwei 41.471 und der Jahrgangsstufen drei und vier 34.863 Euro. Bei einem externen Träger müsste die Gemeinde einen Eigenanteil in Höhe von 8.068 Euro je Gruppe tragen. Rund 80.000 Euro wären das für die Gemeinde.

Der Bürgermeister schloss die kurze Diskussion mit dem Hinweis, dass die OGTS für alle vier Jahrgangstufen der Grundschule bereits zum Schuljahr 2026/2027 eingeführt werde. Aus der neuen OGTS-Küche erhalten auch die Kitas in der Gemeinde ihr Mittagessen. Dieses sei künftig für alle Eltern per App buchbar.

 
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