Von den elf Bayerischen Titeln blieben acht in Speichersdorf. 183 Becherstapler, so viele wie noch nie, eiferten in der Sportarena einen ganzen Tag um tausendstel Sekunden. Gleichzeitig war noch in der Halle noch der Hauch der Weltmeisterschaft von 2016 zu spüren und das Flair der Deutschen Meisterschaft in der Sportarena am 16. März 2019 kündigte sich an. Becherstapler aus der Schweiz, Amerika und Südkorea ließen die Wertschätzung des Turniers erkennen. Dazu sagte Bundestrainer Burkhard Reuhl sehr zufrieden: „Alles war wieder perfekt geplant, so wie wir es von den Speichersdorfern kennen.“ Ohne Störung und reibungslos liefen die Wettkämpfe in der Vielzahl der Disziplinen.
Die speziellen Becher klapperten nicht nur an den Wettkampf-, sondern auch an den Trainings- und Aufwärmtischen. Die Koordination zwischen Händen und Augen, das Zusammenspiel von Partnern musste im Umgang mit bis zu zwölf Bechern genau stimmen. Der Auf- und Abbau von Pyramiden in vorgegebener Reihenfolge muss passen. Fehler verzeiht die Uhr nicht. Stacking ist ein Sport, der als medizinische Behandlungsmethode entwickelt wurde und die Koordination beider Hirnhälften fördert und die geistige Leistungsfähigkeit steigert.
„Schön, dass ihr alle hier seid.“ Mit diesem Satz begrüßte Lothar Ziegler, Trainer der Hochstapler, die Gäste. Den Willkommensgruß überschatte der überraschende Tod des Trainers aus Quickborn, Mario Kern, und des Speicherdorfers Sandro Werner. Beiden galt eine Gedenkminute. Besonders begrüßt wurde die jüngste Teilnehmerin des Turniers, Tamina Bayer, von den Hochstaplern und Annemarie Ohlmeyer aus Bad Zwischenahn sowie als Gäste aus fernen Ländern Farell Shine (USA) und Seonggwang Park (Südkorea). Respekt zollten die Turnierteilnehmer den Schweizer Stackern. Sie mussten am Samstag noch zurückfahren, weil sie am Sonntag selbst ein Turnier austrugen. Es ist eben der große Familiengeist der die Becherstapler auszeichnet. Sie kämpfen mit und gegeneinander und freuen sich über den Sieg des Gegners. Oft durchdrang deshalb ein Raunen die Sportarena wenn ein fallender Becher Bestzeiten platzen ließ.
Das, was beim Fußball neu eingeführt wurde, ist bei den Becherstaplern längst Usus, der Videobeweis. An den Wettkampftischen sitzt nicht nur ein Schiedsrichter. Eine Kamera zeichnet alles auf. Signalisiert das Display einen Rekord, so wird er erst nach der Auswertung der Videoaufzeichnung anerkannt. Viele Stacker mussten deshalb Minuten zittern bis sie die Gewissheit hatten: „Das war wieder ein deutscher Rekord“. Im Doppel durfte sich hier Nicolas Werner von den Hochstaplern mit Con Nguyen aus Zuffenhausen über diesen Satz freuen. Die Titel der Bayerischen Meister holten sich von den Speichersdorfer Hochstaplern Tamina Bayer, Timo Bayer, Katharina Reiß, Nils Ziegler, Carina Schmidt, Michael Nerlich, Monika Gosslau und Christine Lubig-Schmidt.
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