Speichersdorf
03.04.2019 - 13:41 Uhr

Die Mittelschule stärken

Kahoot, Weißblatt- und Placemat-Methode sowie Lapbooks – wer kann damit etwas anfangen? Jedenfalls die Schüler und Lehrer der Werner-Porsch-Mittelschule in Speichersdorf. Hier gehören sie zum Lehrplan der Klassen fünf bis neun.

Innovative und kreative Premiere an der Werner-Porsch-Schule: Konrektor Christian Hanauer, Marion Vogel, Silvio Schömann und Philipp Wisnewski (von links) zeigen Schülern, wie modern und attraktiv die Mittelschule ist und wie sie qualifizierte Nachwuchsressourcen heranbildet. Bild: hai
Innovative und kreative Premiere an der Werner-Porsch-Schule: Konrektor Christian Hanauer, Marion Vogel, Silvio Schömann und Philipp Wisnewski (von links) zeigen Schülern, wie modern und attraktiv die Mittelschule ist und wie sie qualifizierte Nachwuchsressourcen heranbildet.

Die Werner-Porsch-Mittelschule will die fachlichen Qualitäten ihrer Schulart mit einem als Projekttag konzipierten Tag der offenen Tür am Dienstag, 9. April, beweisen. Oberpfalz-Medien-Mitarbeiter Wolfgang Hübner sprach mit dem Vorbereitungsteam, Konrektor Christian Hanauer sowie den Lehrkräften Marion Vogel, Silvio Schömann und Philipp Wisnewski, über die Hintergründe und das Angebot.

ONETZ: Mittelschulen sind doch eigentlich die Kaderschmieden für den Mittelstand.

Christian Hanauer: Neben dem Vermitteln von Fähigkeiten und der Charakterbildung steht die Berufsorientierung im Fokus. Durch Praktika, externe Kooperation mit Berufseinstiegsbegleitungen oder der Agentur für Arbeit ist es unser Ziel, unsere Schüler fit für das Berufsleben zu machen. Die Digitalisierung und das neue Pflichtfach Informatik ab der fünften Klasse geben uns neue Möglichkeiten, unsere Schule voranzubringen. Projekte wie Praxis an Mittelschulen und die arbeitspraktischen Fächer vermitteln viele wichtige vorbereitende Fähigkeiten für mittelständisches Handwerk und Industrie.

ONETZ: Mit dem Tag der offenen Tür geht die Mittelschule jetzt einen neuen Weg, dies zu kommunizieren und transparent zu machen.

Christian Hanauer: Ja, der Tag der offenen Tür wird jetzt zunächst für die Viertklässler stattfinden. Damit wollen wir unsere Mittelschule stärken. Denn im Interesse aller Beteiligten muss der Speichersdorfer Schulstandort erhalten bleiben, da einer Gemeinde ohne weiterführende Schule eine lebenswichtige Lebensader fehlt. Im Mittelpunkt des Tages stehen daher praktische Tätigkeiten und didaktische Lehrmethoden, die für unsere Schulart charakteristisch sind.

ONETZ: Wer ist die Zielgruppe und wie will man sie besonders erreichen?

Philipp Wisnewski: Wir wollen den Kindern und Eltern der vierten Klassen unsere Mittelschule vorstellen. Dazu haben wir Lehrer unterschiedlichste Stationen vorbereitet: vom Backen in der Schulküche, chemischen Versuchen bis hin zu Unterrichtsmethoden und der Mathe-Werkstatt. Wir möchten die Schüler überzeugen, weiterhin in Speichersdorf zur Schule zu gehen und eine hochwertige Schulbildung zu erreichen. Weitere Vorteile sind auch, das bekannte Umfeld zu erhalten und nicht mit Bus oder Bahn sehr weit zur Schule fahren zu müssen. Darüber hinaus wird der Schulstandort Speichersdorf in den nächsten Jahren noch attraktiver. Nicht nur durch neue Fächer, durch bewährte und neue Kollegen, sondern auch durch eine Schulsanierung.

ONETZ: Welche Themen stehen an diesem Tag im Mittelpunkt?

Silvio Schömann: Wir werden den Schülern das neue Pflichtfach Informatik exemplarisch am mBot vorstellen. Dabei handelt es sich um einen Roboter-Bausatz, an dem Bewegung, Audioausgabe, Ultraschallsensor (Erkennen von Hindernissen), Linienfolgesensor, Helligkeitssensor, LED-Licht und Buttons programmiert werden können. Wir werden neue Unterrichtsmethoden wie Kahoot, die Weißblatt- und Placemat-Methode sowie Lapbooks vorstellen. Dass Sportunterricht auch anders geht, zeigen wir in der Turnhalle. Bewegung lässt sich nämlich auch glänzend mit Gehirnjogging verbinden, so dass auch Lernen auf diese Weise viel Spaß und Freude bereitet. Um forschendes Lernen mit vielfältigen Werkzeugen, Materialien und Alltagsgegenständen geht es in der Lernwerkstatt. Spannende Demonstrationsversuche mit Wasserstoffperoxid und Gummibärchen-Flammeninferno warten im Fach PCB (Physik, Chemie, Biologie) auf die Schüler.

ONETZ: Wie ist der Ablauf geplant?

Marion Vogel: Beginn ist um 10.30 Uhr. Nach einer Begrüßung durch die Schulleitung wird um 10.45 Uhr an der ersten Station begonnen. Es werden sechs Gruppen zu je sieben Schülern gebildet, die innerhalb des Schulgebäudes zu den unterschiedlichen Stationen wechseln. Die Vorführung an einer Station wird 15 Minuten dauern.

ONETZ: Wie geht es nach dem Projekttag weiter?

Christian Hanauer: Die Schule wird im Rahmen der Digitalisierung eine Steigerung ihrer Modernität und Attraktivität erfahren durch die Neuanschaffung von Laptopkoffern, einer kompletten Abdeckung der Klassenzimmer mit W-LAN sowie einer noch besseren Zusammenarbeit mit heimischen Betrieben, die bei von Projekten mit ins Boot geholt werden sollen. Letztlich soll unsere Schule nicht nur als Lebensvorbereitung für den Alltag, sondern auch zur fundierten Grundbildung für alle industriellen, handwerklichen und sozialen Berufe fungieren.

 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Klicken Sie hier für mehr Artikel zum Thema:
Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.