Speichersdorf
04.08.2021 - 16:33 Uhr

Musikant, Maler, Schütze und Schnitzer: Speichersdorfer Karl Bäuml feiert 80. Geburtstag

In die große Gratulantenschar für den Allrounder Karl Bäuml (Dritter von rechts) reihten sich Pfarrer Sven Grillmeier, Tochter Andrea, Gattin Resi, Tochter Petra und Bürgermeister Christian Porsch (von links) ein. Bild: hai
In die große Gratulantenschar für den Allrounder Karl Bäuml (Dritter von rechts) reihten sich Pfarrer Sven Grillmeier, Tochter Andrea, Gattin Resi, Tochter Petra und Bürgermeister Christian Porsch (von links) ein.

Das Musizieren und der Schießsport, das Malen und Schnitzen machten ihn zu einer regionalen Institution: Karl Bäuml feierte 80. Geburtstag.

In Plössen 1941 als jüngster von drei Söhnen der Eheleute Baptist und Anna Bäuml geboren, wuchs der Jubilar dort mit Großmutter und Mutter auf. In Ramlesreuth ging er in die Schule. 1958 lernte er zum Pfingstfest auf dem Sandberg vom Rauhen Kulm seine geliebte Resi aus Münchsreuth kennen. Ihr gab er 1963 in der Klosterkirche zu Speinshart vor Pater Hermann Wolf das Jawort. Sie bekamen die Töchter Petra und Andrea, die mit den Enkelkindern Sebastian, Jana und Felix den Opa hochleben ließen. Seit 39 Jahren lebt der Jubilar in Speichersdorf.

Nach einem halben Jahr in der Glasschleiferei in Speichersdorf lernte Bäuml ab 1956 Porzellanmaler bei der Firma Neukirchner in Waldershof. Alle Pinsel, mit denen er das Handwerk lernte, hütet er bis heute wie seinen Augapfel. Nach der Lehre wechselte er 1959 zu Thomas am Kulm in Marktredwitz, 1961 nach Speichersdorf zu Rosenthal, wo er bis zum Ruhestand 1998 blieb.

Seit Jahrzehnten bestimmt das Malen auch Bäumls Freizeit. Parallel dazu hat er 2000 das Schnitzen von Schützenscheiben und Kreuzen, Figuren und Sternzeichen beim Grafenwöhrer Schnitzerclub gelernt.

Mehr oder weniger gezwungenermaßen kam Bäuml zum Schießsport. "Tag und Nacht haben wir als Kinder Fußball gespielt", schwärmt Bäuml. Probleme mit der Hüfte zwangen ihn damals dazu, sechs Wochen Gips und ein Jahr Schiene zu tragen. Auf der Suche nach einer sportlichen Alternative kam er mit 16 Jahren nach Kirchenlaibach ins "Rote Ross'", wo der Schützenverein "Zur Linde" sein Zuhause hatte. An diesem Abend hielt er das erste Mal ein Gewehr in der Hand, heute ist er das älteste noch lebende Schützenmitglied sowie als der älteste aktive Schütze. An die 40 12- bis 17-Jährigen hat er das Schießen beigebracht. Unter Bäuml begann etwa der mehrfache Deutsche Meister Michael Buchbinder aus Brüderes seine Karriere. Der Wunsch, Kleinkaliber zu schießen, führte ihn 1977 zur Schützengesellschaft Hubertus Grafenwöhr. Hier ging er als erster Schützenkaiser des 1888 gegründeten Königlich-privilegierten Vereins in die Annalen ein.

Nicht zuletzt als Musikus und Akkordeonvirtuose ist Bäuml bekannt wie ein bunter Hund. Durch seinen Schulkameraden Wolfgang Horn aus Plössen kam der Jubilar zum Schifferklavier. Neun Jahre erlernte er es bei Toni Balg, Gründer der Creußener Knabenkapelle und Schlagzeuger der Kapelle Fraunholz. Als Solist wie im Ensemble (unter anderem die "Trefferllas", "Oldies" und "Weinwallfahrer") sorgte er in den folgenden Jahrzehnten bei Vereinsfeiern, Kirchweihen, Jubiläen für musikalische Stimmung. So stand das Telefon an Bäumls Jubeltag nicht still. Neben Wegbegleitern kamen Pfarrer Sven Grillmeier und Bürgermeister Christian Porsch ebenso wie die Weinwallfahrer und eine Schützenabordnung mit Vorsitzendem Christian Walter, Norbert Bayer und Wilfried Frei. Mit Vorsitzendem Hubert Brendel würdigte Norbert Kaußler für die Reservisten den Jubilar. Mit einem bemalten Bierkrug mit Blumenstrauß und begleitet von Jonas Kauper an der Steierischen dankten die Kirwamadla und -burschen aus Alt-Speichersdorf um Vorsitzende Sonja Weidmann für viele Kirchweihumzüge. Die "Schönheitskönigin von Schneitzelreuth" stimmte Horst Frank seinem Compagnon zu Ehren an. Den Abend auf dem Herrenwald gestaltete Musiker Brandy alias Rainer Brand aus Neustadt am Kulm.

 
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