Es könnte knapp werden. Über 700 000 Unterschriften zählte das Volksbegehren "Rettet die Bienen" am Wochenende bayernweit. Während es in den Großstädten zahlreiche Befürworter fand, ist die Resonanz auf dem Land eher verhalten. In Speichersdorf mit 4525 Wahlberechtigten wurde mit über 454 Unterschriften bereits die nötige Zehn-Prozent-Marke geknackt. Noch bis Mittwoch, 13. Februar, besteht hier im Rathaus die Eintragungsmöglichkeit. Jeweils von 8 bis 12 und 13 bis 16 Uhr stehen die Türen des Rathauses noch offen. Im Büro von Standesbeamtin Kerstin Hofmann liegen die Listen aus. Das Volksbegehren hängt im Rathaus zur Einsichtnahme öffentlich aus und kann auf der Internetseite der Gemeinde heruntergeladen werden.
"Wir müssen dran bleiben", hatte Susanne Bauer von Bündnis 90/Die Grünen aus Pegnitz in der Tauritzmühle als Devise ausgegeben. Gerade der Schlussspurt sei eine harte Zeit, in der wir umso mehr die Konsequenzen und Auswirkungen klar machen und motivieren müssen, zum Volksbegehren zu gehen, meinte die Kreis- und Bezirksvorsitzende bei einem Informations- und Diskussionsabend der Ortsgruppe des Fichtelgebirgsvereins. Gezeigt wurde auch der hochprämierte Film "More than Honey - Mehr als Honig" von Markus Imhoof. Er verdeutlichte das Phänomen des Bienensterbens sowie die gravierenden Auswirkungen.
In jedem Fall sei es falsch, dass es nur um die Landwirtschaft gehe, trat Bauer dem Widerstand des Bauernverbandes entgegen. Sicher sei es das Anliegen des Volksbegehrens, den prozentualen Anteil an ökologischen Flächen zu erhöhen. Das Volksbegehren ziele aber auch darauf ab, Biotopverbünde zu schaffen, Hecken auszubauen, die Randstreifen an Gewässern stehen zu lassen, nicht zu mähen, nicht zu düngen oder zu spritzen und die Sauberkeit des Wassers zu erhöhen. Zudem sollen Artenvielfalt und ökologische Methoden in die Lehrpläne aufgenommen werden. Auch die Forstwirtschaft sei gefordert, die Artenvielfalt zu erhalten. Ebenso forderte sie ein Ende der Lichtverschmutzung. Nicht jede Kirche müsse nachts um drei Uhr angestrahlt werden. All das sei eine Störung der Natur. Mit einem entsprechendem Lichtkonzept sei schon viel erreicht.
"Allein eine halbe Million Unterschriften ist doch schon eine Hausnummer, dass viele Menschen sich Sorgen machen, wie es mit Ökosystem weitergeht", betonte sie. Allein wenn sich die Staatsregierung Gedanken über einen möglichen Gegenentwurf machen müsse, sei schon etwas erreicht.
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