Speichersdorf
23.07.2023 - 13:58 Uhr

Schulkinder planen lebendige und attraktive Ortsmitte

Hunderte Schülerinnen und Schüler machten beim Jugendsommerfest mit und wünschten sich eine Vielzahl von neuen Freizeitmöglichkeiten für eine lebendige Ortsmitte. Aber aus Zoo, Rodelbahn oder Schwimmbad wird`s leider nichts.

Schülerinnen und Schüler aus dem gesamten Gemeindebereich waren der Einladung der Gemeinde gefolgt, neue Freizeitangebote auszuprobieren. Auch sollten sie an unterschiedlichen Stationen die neue lebendige Speichersdorfer Ortsmitte mitplanen und eigene Ideen für künftige Freizeitanlagen in das Integrierte städtebauliche Entwicklungskonzept (Isek) einbringen.

Am Donnerstagvormittag konnten rund 250 Kinder der Werner-Porsch-Schule zwei Stunden lang Wünsche und Anregungen für die städtebauliche Entwicklung der Freizeitangebote in Speichersdorfs Zentrum äußern. Am Nachmittag hatten dazu alle Speichersdorfer Schülerinnen und Schüler ebenso lange Gelegenheit.

Sie hielten diese auf Plakaten, Ortsplänen, Luftbildern oder mittels Straßenmalkreide auf der Schulstraße fest. Dazu hatte die Kommune die Schul- und Graserstraße im Bereich Sportarena, Schulgebäude und entlang der Eisbahn an diesem Tag für den Verkehr gesperrt.

Vier Stationen

"Die Kinder und Jugendlichen haben ganz toll mitgemacht, hatten viel Spaß an Sportgeräten und probierten neue Sportangebote auf dem abgesperrten Areal ohne Verkehrsgefahren aus", erläuterte Architektin Cornelia Dittmar vom Planungsbüro UmbauStadt aus Weimar. Sie hatte mit ihrem Team vier Stationen aufgebaut, die Ideen der Kinder zu erfragen und deren Vorstellungen für eine Flächenumgestaltung in der Ortsmitte festzuhalten. Als weitere Angebote standen eine Mitarbeiterin des SOS-Kinderdorfes mit einem Popcorn-Automaten und der Schoko e.V. mit einem auf der Eisbahn installierten Skateboardverleih zur Verfügung. Es konnte gekickt und mit verschiedenen Sportgeräten geübt werden.

Die neue Jugendsozialarbeiterin Lisa Bauer nahm die Wünsche zur Gestaltung eines Jugendlogos für Speichersdorf auf. Das Freizeitangebot rundete der von der achten Klasse betreute Cocktail-Hänger des Kreisjugendringes ab.

Was will denn die Jugend auf diesem Gelände in Zukunft sehen? Ist das Gelände dafür tauglich? Wo und wie sollen die neuen Freizeitangebote situiert werden? Das wollten vor allem die Städteplaner vom Speichersdorfer Nachwuchs erfahren. Mit Stempelkarten durchwanderten die Kinder die angebotenen Stationen und erhielten am Cocktail-Stand ein leckeres Getränk und eine Tüte Popcorn.

Standort für Jugendhaltestelle

In den Ideenstationen konnten die Kinder ihre Meinung zum Standort einer neuen Jugendhaltestelle, einem autonomen Ort in eigener Verantwortung gestaltet, ohne beaufsichtigt zu werden, mit Klebepunkten auf einer Karte festhalten. Auf Plakatwänden notierten die Kinder die in Speichersdorf und in den Orten zur Verfügung stehenden oder fehlenden Freizeitmöglichkeiten. Skateboard und Pumptrackbahn waren zwei sehr oft notierte Freizeitwünsche.

Die Schulstraße wurde mittels Straßenkreide zu einer Mind-Map. Die Teilnehmer hielten per Zeichnung oder in Worten ihre Wünsche für die Gestaltung eines künftigen Freizeitzentrums auf dem Asphalt fest. Nebenan lief man auf Stelzen, fuhr Pedalräder und probierte Geschicklichkeitsgeräte aus. Zudem waren die Erstklässler mittels auf Lageplänen aufgestellten Spiel- und Tierfiguren für eine Neugestaltung des Areals sehr kreativ, das zur Verfügung stehende Areal an der Sportarena für ihren Bedarf zu beplanen. Wer sich schließlich ausgetauscht und ausgetobt hatte, ließ sich in den Liegestühlen mit einem Saftcocktail zum Chillen nieder. Das UmbauStadt-Team nahm die Vielzahl von Wünschen und Anregungen mit, wertet diese nun aus und wird der Gemeinde im Isek Gestaltungsvorschläge für eine attraktive Ortsmitte mit vielen Freizeit- und Sportangeboten machen.

Hintergrund:

Isek für die Gemeinde

  • Gemeinderat in 2021 für Erstellung eines Integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzepts (Isek)
  • Foren: Auftaktforum am 18. November 2021; Zukunftsforum am 24. März 2022; Stadtradfahrt am 7. Juli 2022; Abschlussforum am 17. November 2022
  • identifizierte Zukunftsprojekte: 14
  • Beschluss im Gemeinderat am 23. Januar 2023
  • Zeitraum für Umsetzung: 10 bis 15 Jahre
 
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