Bevor es nämlich zum Stehempfang auf dem Kirchplatz ging, den Kirchenvorstand und Gemeindegliedern vorbereitet hatten, traten acht Grußredner ans Mikrofon. Die Freude von Vertrauensfrau Elke Bundscherer, dass sich beide Pfarrer Hannes Kühn und Diakon Klaus Lobenhofer für Speichersdorf entschieden haben, war dabei unverkennbar. "Mögen Sie nie die Freude an ihrer Arbeit verlieren", wünschte sie. Beide bräuchten den Weg nicht alleine zu gehen, meinte sie und gab ihnen stellvertretend für die Kirchengemeinde einen kleinen Porzellanengel.
Kühn und Lobenhofer dankten am für den herzlichen Empfang und die Mühen für eine großartige Feier. Sie zeigten sich überzeugt, dass man gemeinsam anpacken sowie an Zielen arbeiten werde und so für eine gemeinsame Zukunft in der evangelischen Kirchengemeinde sorgen werde.
Zuvor hatte als Senior des Dekanats Pfarrer André Fischer die beiden Seelsorger im Kollegenkreis willkommen geheißen. "Mit eurer Freude, die ihr ausgestrahlt, seid Ihr hier am richtigen Fleck." Sein Willkommensgruß galt auch Andrea Kühn mit Tochter Marlene und Janine Lobenhofer. Für den Verwaltungskram und so manchen Brocken in der Pfarramtsführung bot er die Unterstützung des Pfarrkollegiums an. Mit etwas scherzhaftem Wehmut nahm er anhand Kühns Predigt zur Kenntnis, dass es im Pfarrkapitel jetzt einen Pfarrer gebe, der noch schneller sprechen könne als er selbst.
"Macht euch mit Gelassenheit und Zuversicht auf die Socken und an die Arbeit, wie Jakob", empfahl Karl Rühl als Vorstand des Diakonischen Werks Weiden, Dekanatsbezirk Weiden, als Geschäftsführer des Luise-Elsässer-Hauses, als Vertreter der Rummelsberger Bruderschaft und für den Brüderkreis Weiden-Sulzbach. Dann gebe es viel zu entdecken und viel Freude in der Region zu finden.
"Eine lange Vakanzzeit geht zu Ende", betonte als Vertreter der Kulmregion und Vorsitzender des Diakonievereins Pfarrer Dirk Grafe aus Wirbenz. Er wusste als Hauptbetroffener der jahrelangen Vakanz- und Interimszeit wohl am besten, welche Zäsur der Sonntag bedeutete. Mehr als an jedem anderen Tag könne die Kirchengemeinde Speichersdorf "Lobet den Herrn" anstimmen. "Beide bringen auch das Richtige mit", meinte er. Beim Antrittsbesuch der vier Diakonieeinrichtungen hätten sie bereits einen bleibenden Eindruck hinterlassen und gezeigt, dass sie "passen und ihren Job wunderbar machen".
"Hier haben zwei Menschen viel im Gepäck und werden sich dank reichlicher Erfahrungen aus der Bayerischen Landeskirche und evangelischen Weltkirche viel einbringen", zeigte sich Synodalin Käthe Pühl aus Neustadt am Kulm überzeugt. Es brauche Menschen, die mit so viel Erfahrungen das Leben der Kirche so bereicherten. Umgekehrt träfen beide Seelsorger auf Gemeinden mit einem Reichtum an Leben.
Im Blick auf die Ökumene zeigte sich für die katholische Seite Pfarrer Sven Grillmeier erfreut, dass mit einer Doppelbesetzung die Zeit, in der sich die evangelische Geschwistergemeinde Speichersdorf manchmal habe vergessen vorkommen müssen, vorbei sei. "Nicht gegeneinander, sondern gemeinsam ziehen wir an einem Strang zu Gott hin. Als eine Christenheit sind wir unterwegs zu Jesus Christus."
Für Bürgermeister Manfred Porsch hatte sich bereits in den ersten Wochen gezeigt, welch guter Geist vorherrsche. Wie groß die Sehnsucht nach neuen Seelsorgern gewesen sei, zeige allein der Umstand, dass der Ruf bis nach Brasilien und Oberbayern gegangen sei. Neben einer Genussregion fänden die Neuen eine aufgeschlossene Kirchengemeinde vor, in der Kühn selbst eine Samba Gruppe gründen könne.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.