Speichersdorf
25.06.2019 - 17:09 Uhr

Sicherheit als Attraktion

Zimmerbrand, Löschangriff, Erste Hilfe, Wasserfördertechnik, Chemieschutz, Feuerlöschertraining - beim Tag der offenen Tür bekamen die Gäste vor allem die vielfältigen Einsatzfähigkeiten der Stützpunktfeuerwehr Speichersdorf demonstriert.

Die Augen zahlreicher Besucher richten sich auf die Atemschutzträger, als sie zum Löschen eines Zimmers einen Innenangriff vorführen. Bild: hai
Die Augen zahlreicher Besucher richten sich auf die Atemschutzträger, als sie zum Löschen eines Zimmers einen Innenangriff vorführen.
Mit Rettungsassistent Patrick Pfau üben die Mädchen und Buben die künstliche Beatmung. Bild: hai
Mit Rettungsassistent Patrick Pfau üben die Mädchen und Buben die künstliche Beatmung.

Die Besucher durften aber auch selbst Hand anlegen sowie einen Blick hinter die Kulissen des Fuhr- und Technikparks der Feuerwehr werfen. Im Stundentakt gaben die Aktiven und Anwärter Kostproben ihrer Einsatzbereitschaft und Leistungsfähigkeit. Die Vorführungen der Aktiventruppe um die Kommandanten Volker Hammon und Christian Schwarzer sowie der Jugendfeuerwehr um Jugendwart Andre Hofmann zeigten, wie wichtig gute Ausbildung, moderne Technik und schnelle Hilfe sind.

"Wir möchten den Bürgern einen Eindruck vermitteln, welch immenser Aufwand dahinter steckt, für sie das Sicherheitsniveau zu gewährleisten", erklärte Vorsitzender Sebastian Koch. Deshalb öffnen die Brandschützer einmal im Jahr ihre Pforten, um den Bürgern die Möglichkeit zu geben, sich zu informieren und ihnen zu zeigen, was da das ganze Jahr über geleistet wird. Auch dieses Mal hatten die Feuerwehrler ein bunt gemischtes Aktionswochenende rund um Brandschutz und die technische Hilfeleistung gestrickt.

Johannisfeuer zum Auftakt

Los ging es am Samstagabend mit dem Johannisfeuer der Jugendfeuerwehr. Am frühen Abend hatte sie am Feuerwehrgerätehaus für Biergartenatmosphäre und bei einbrechender Dunkelheit für einen erleuchteten Himmel gesorgt. Das von Kindern entzündete Kanzfeuer bot ein imposantes Schauspiel und spendete wohltuende Wärme angesichts kühler Abendtemperaturen.

Ganz im Zeichen der Feuerwehrarbeit stand der Tag der offenen Tür am Sonntag. Dazu waren auch Feuerwehrabordnungen aus Weidenberg und Neustadt am Kulm gekommen, wie Vorsitzender Koch nicht ohne Stolz registrierte. Neben dem Löschgruppenfahrzeug 16/12, Mehrzweckfahrzeug 11-1 und Tanklöschfahrzeug 16/25 stieß der Gerätewagen Logistik 2 mit Modul Wasserversorgung (56-1) auf das Interesse der Besucher. Bewunderung rief ebenfalls der Wechsellader (WLF) "Florian Speichersdorf 36/1" mit Kran hervor. Zudem gehören Löschwasserförderung, Chemie-Umweltschutz und Transport mittlerweile zu den Kernkompetenzen der Wehr. Neben den jeweiligen Abrollbehältern zogen die Logistik- und Schuttmulde und die moderne Schlauchreinigungsanlage im frisch sanierten Feuerwehrgerätehaus die Besucher an.

Die Vorführungen moderierte Kommandant Hammon. Unterstützt von Koch und Christian Schwarzer demonstrierten Andre Gierschick, Sina Graser und Dominik Krodel, wie aufwendig es ist, die Atemschutz- und Chemieschutzanzüge anzulegen, was zur Ausstattung der jeweiligen Träger alles gehört und was zu deren eigenen Sicherheit alles zu berücksichtigen ist. Die zwölfköpfige Jugendfeuerwehr um Andre Hofmann führte einen kompletten Löschangriff mit drei Strahlrohren vor. Vor allem viele Kinder und Jugendliche packten die Gelegenheit beim Schopf, um sich von Oliver Porsch aus Zeulenreuth, Dominik Krodel aus Speichersdorf und Dominic Tanner aus Wirbenz die richtige Handhabung eines Feuerlöschers zeigen zu lassen. Aber auch so mancher Erwachsene hatte bis dahin noch nie einen Feuerlöscher in der Hand.

Vorführungen mit "Defi"

Gefragt war auch das Erste-Hilfe-Angebot von Rettungsassistent Patrick Pfau und der Medizinischen Fachangestellten Sina Graser. Sie erklärten die künstliche Beatmung und Handhabung eines Defibrillators. Dazu gab es Informationen über die Funktionsweise und die Rettungskette. Ausprobiert werden konnten auch das Notruftelefon und viele Hilfsmittel wie Aids-Handschuhe und Verbände. Dazu gab es noch Aufkleber mit der Notrufnummer - für den Fall der Fälle.

Um den richtigen Einsatz von Atemschutztechnik ging es bei der Vorführung "Innenangriff Zimmerbrand". Neben der vollständigen Ausrüstung der Atemschutzgeräteträger liege ein Schwerpunkt der Ausbildung auf dem sicheren Vorgehen, erläuterte Einsatzleiter Christian Schwarzer. So muss vor dem Öffnen der Tür die Temperatur mittels Wärmebildkamera geprüft werden. Beim Öffnen einer heißen Türe werden immer drei Sprühstöße nach oben abgegeben, so Hammon, um das Rauchgas zu kühlen. Anschließend stoße der Trupp in den Raum vor und beginne mit dem Löschen. Dabei sei die Erkundung und die Lageeinschätzung der Rauchentwicklung und -ausbreitung auf mehrere Zimmer oder Wohnungen wichtig, betonte er. "Immer und immer wieder muss geübt werden, dass jeder weiß, was er zu tun hat." Der Trupp gehe immer zu zweit vor. Werde aktuell noch mit Wasser gelöscht, könne dies künftig mit der angeschafften neuen Technik mittels einer Mischung aus Wasser und Schaum erfolgen.

Aber auch die Kinder kamen nicht zu kurz. Neben der Hüpfburg waren die Rundfahrten mit den Feuerwehrautos beliebt. Für das leibliche Wohl mit Kaffee und Kuchen sowie Gegrilltem sorgten mitunter die Feuerwehrfrauen.

 
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