Speichersdorf
16.08.2024 - 10:17 Uhr

Auch Speichersdorfer Feuerwehr übt mit Baumbiegesimulator

Einsätze, bei denen Feuerwehren von Sturm umgeknickte Bäume von Straßen entfernen müssen, sind oft mit einem großen Risiko verbunden. Doch nun wissen auch Speichersdorfer Brandschützer um die Gefahr durch unter Spannung stehende Stämme.

Bei jedem Einsatz mit der Motorsäge ist es wichtig, eine eventuelle Spannung des Baumes zu erkennen und richtig zu beurteilen. Kommt es zu einer Fehleinschätzung und es erfolgt dadurch kein sicheres Schneiden des Holzes, besteht eine akute Lebensgefahr für alle umstehenden Feuerwehreinsatzkräfte, warnt Kreisbrandmeisterin Stephanie Bleuse in einer Mitteilung. Um hier das Risiko möglichst weit zu minimieren, steht dem Kreisfeuerwehrverband Bayreuth seit Mitte Juli ein Baumbiegesimulator für die Ausbildung zur Verfügung. Dies erweitert laut Bleuse die Fachkompetenz und beugt schwersten Unfällen vor.

Bereits 33 Teilnehmer konnten mit dem Baumbiegesimulator seit der offiziellen Einweihung Mitte Juli ausgebildet werden. Die Kameraden stammten aus den Feuerwehren Speichersdorf, Benk, Bischofsgrün, Donndorf, Eckersdorf, Gesees, Goldkronach, Hauendorf, Hollfeld, Mistelbach, Neubau, Plech, Pottenstein, Ramsenthal, Schamelsberg, Waischenfeld, Warmensteinach und Weidenberg. Voraussetzungen für die Teilnehmer waren und sind eine abgeschlossene Grundausbildung mit der Motorsäge, die allgemeine Eignung zum Führen einer Motorsäge und die Vollendung des 18. Lebensjahres. Zum Theorie- und Praxisteil gehörten neben rechtlichen Grundlagen auch Schnitttechnik, Sägen unter Spannung, Unterweisung in Unfallverhütungsvorschriften im Feuerwehrdienst und für den Baumbiegesimulator durch den zuständigen Kreisausbilder Kreisbrandmeister Johannes Sperber.

Grundkurs und Schutzausrüstung

Wie wichtig die Grundlagen und Voraussetzungen sind, zeigt auch die Tatsache, dass Teilnehmer auch noch am Lehrgangstag selbst ausgeschlossen werden müssen, wenn sie keinen Motorsägen-Grundkurs vorweisen können und sie keine oder eine nicht ausreichende persönliche Schutzausrüstung tragen, heißt es in der Mitteilung. Maximal sechs Teilnehmer können bei einer Ausbildung geschult werden. Jede Einsatzkraft müsse zwingend die Möglichkeit haben, ausreichend praktisch zu üben, erläutert dazu Stefanie Bleuse. Sägen unter Spannung sei mit das Gefährlichste, was Feuerwehren im Einsatz mit der Motorsäge begegnen könne.

Im praktischen Teil lernen die Teilnehmer, dass ein unter Spannung stehender Baum immer eine Zug- und eine Druckseite aufweist. Dies richtig einzuschätzen, ist nach den Worten der Kreisbrandmeisterin die Grundlage für ein gefahrloses Schneiden. Die Einsatzkräfte lernen, Druck- und Zugseite zu ermitteln sowie den ersten Schnitt an der Druckseite und den zweiten an der Zugseite in der richtigen Tiefe zu setzten. Der letzte Schnitt sägt den Baum in zwei Hälften.

Abrupte Teilung

Mittels des Baumbiegesimulators bekommen sie jetzt auch in der Praxis ein Gefühl dafür, dass trotz richtig gesetzter Schnitte im Bereich der Druck- und Zugseite sich ein unter Spannung stehender Baum beim finalen Durchsägen abrupt in zwei Hälften teilt. Eine falsche Handhabung bei der Baumbeseitigung und falsche Schnitttechnik führen zu unberechenbaren Reaktionen des unter Spannung stehenden Baumes und somit zu erhöhter Unfallgefahr.

Im Landkreis Bayreuth hat die Feuerwehr eine Kooperationsvereinbarung mit den Forstämtern Fichtelberg und Pegnitz getroffen. Diese stellen den Baumbiegesimulator kostenlos unter, stellen das benötigte Holz zur Verfügung und nutzen ihn dafür kostenlos für eigene Ausbildungszwecke. Im halbjährlichen Rhythmus wird das Trainingsgerät zwischen den Landkreisen Bayreuth und Kulmbach wechseln.

Seit der offiziellen Einweihung des Baumbiegesimulators Mitte Juli konnten bereits 33 Feuerwehreinsatzkräfte ausgebildet werden. Für den Landkreis Bayreuth bedeute die Anschaffung und die Ausbildung an diesem Trainingsgerät eine maximale Sicherheit für unsere Einsatzkräfte. Bei jedem Einsatz mit der Motorsäge sei es wichtig, eine eventuelle Spannung des Baumes zu erkennen und richtig zu beurteilen. Kommt es zu einer Fehleinschätzung und es erfolgt kein sicheres Schneiden des Holzes, bestehe eine akute Lebensgefahr für alle Feuerwehreinsatzkräfte, die sich im Bereich einer Baumbeseitigung aufhalten. "Seit der Anschaffung des Baumbiegesimulators können unsere Einsatzkräfte dementsprechend geschult werden", heißt es weiter.

 
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