Im Speichersdorfer Gemeinderat folgt Tanja Scherm auf Karl-Heinz Sehnke

Speichersdorf
25.01.2023 - 13:01 Uhr
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Nach drei Jahren Amtszeit legte (FWG) sein Ehrenamt als Speichersdorfer Gemeinderat nieder. Die Nachfolgeregelung verlief reibungslos.

Nach drei Jahren im kommunalen Ehrenamt verabschiedete die Gemeinde Karl-Heinz Sehnke (FWG) aus dem Gemeinderat. Das Gremium nahm in der Sitzung am Montagabend Sehnkes schriftlichen Antrag auf Niederlegung des Gemeinderatsmandat aus gesundheitlichen Gründen einstimmig an. "Du bist ein wahrer Ehrenamtsmensch. Das stellst du bei der Feuerwehr, Siedlerbund und anderen Vereinen unter Beweis. Seit der Kommunalwahl im Jahr 2020 bekleidest du das Gemeinderatsamt mit großem Einsatz und Interesse für kommunale und Bürgerbelange. Wir bedanken uns für dein Engagement und Wirken", lobte Bürgermeister Christian Porsch.

Sehnke sei auch ein engagierter Beobachter bei seinem täglichen Spaziergang durch den Ort und gebe Hinweise und Anregungen ans Rathaus. Zum Antrag stellte Porsch fest, dass die Niederlegung des Ehrenamtes begründet sei, jedoch nach einer Gesetzesänderung keiner Begründung mehr bedürfe.

Der Beschluss zur Niederlegung war einstimmig. Porsch überreichte Sehnke eine Dankesurkunde der Gemeinde und ein Erinnerungspräsent. Sehnke betonte, dass er das Ehrenamt gerne ausgeübt habe, jedoch seine angegriffene Gesundheit die Weiterführung nicht mehr zulasse. Der Beifall der Gemeinderäte würdigte seine Amtszeit. Gleichzeitig entschied das Gremium auch über die Neubesetzung des vakanten Ratssitzes. In der Vorbereitung der Sitzung wurde Listennachfolgerin Tanja Scherm bereits schriftlich informiert. Sie erklärte die Annahme des Ehrenamtes. Der Gemeinderat stellte ohne Gegenstimme die Mandatsübergabe an Tanja Scherm fest, der Bürgermeister nahm ihr den Amtseid ab.

Wasserversorgung

Der Jahresabschluss der Wasserversorgung der Gemeinde 2021 ist vom Prüfer des Kommunalen Prüfungsverbandes erstellt und muss vom Gemeinderat förmlich festgestellt werden. Porsch berichtete, dass sich das Jahresergebnis um 57 182 auf einen Jahresverlust von 55 958 Euro verschlechtert habe. Der Grund liegt im Rückgang der verrechneten Wasserabgabemenge um rund fünf Prozent, dem damit verbundenen Rückgang der Umsatzerlöse aus dem Wasserverkauf und Rückgang der aktivierten Eigenleistungen. Auf der Ausgabenseite standen höhere Materialaufwendungen bei Rohrnetz und Fahrzeug sowie Personalkosten zu Buche. Der Gemeinderat stellte für 2021 die Bilanzsumme auf 3 453 083 und den Jahresverlust von 55 958 Euro fest. Auf Anfrage von Drittem Bürgermeister Franc Dierl (CSU) bestätigte Porsch, dass darin auch Personal- und Sachleistungen der Gemeindeverwaltung und des Bauhofes enthalten sind.

Abwasserentsorgung

Die Gemeindeverwaltung hat den Sanierungsaufwand der Abwasserentsorgung ermittelt. Über die Härtefallförderung des Freistaates soll ein Förderantrag für den Planungszeitraum 2023 bis 2026 gestellt werden. Für die Sanierungsarbeiten am Kanal hat die Gemeinde nach Erhalt eines Förderbescheides vier Jahre zur Umsetzung Zeit. Geplant sind die Sanierung folgender Strecken: Königsberger bis Breslauer Straße auf 365 Metern Länge mit Baukosten von 456 500 Euro; Neustädter Straße (547 Meter, 495 000 Euro); Dresdner und Rosenthal- bis Königsberger Straße (250 Meter, 209 000 Euro); Schächte in der Schul- und Hauptstraße, Sportarena (16 500 Euro); Weidener, Creußener, Hauptstraße (70 Meter, 13 500 Euro); Neustädter bis Pilsener Straße (117 Meter, 156 500 Euro); Kreuz-, Einmündung See-, Creußener Straße (290 Meter, 44 500 Euro); Jean-Paul-Straße–Goethestraße (80 Meter, 14 000 Euro); Richard-Wagner-, Mozart-, Bayreuther Straße (237 Meter, 162 000 Euro; Point-, Bayreuther Straße (604 Meter, 1 827 000 Euro). Regenüberlaufbecken werden gesondert als bauliche Anlagen gefördert. Hierzu ist aber eine gesonderte Planung erforderlich, die mit dem Wasserwirtschaftsamt abgestimmt werden muss. Porsch betonte, dass die Sanierungsmaßnahmen mit dem Amt abgestimmt und förderfähig seien. Das Maßnahmenpaket wurde einstimmig beschlossen.

Schöffenwahl

Zum Thema Bekanntgaben teilte Porsch mit, dass sich Bürger zur Schöffenwahl anmelden können. Acht Personen werden aus dem Gemeindebereich Speichersdorf gesucht. Infos und Anmeldungen sind in der Gemeindeverwaltung möglich.

Einwohnerstatistik

Der Rathauschef erläuterte auch die Personenstandsstatistik. Zum 31. Dezember 2021 wurden 56 Neubürger (2021: 55) geboren, 67 Bürger (90) zu Grabe getragen. Das Standesamt schloss 28 Ehen (19). Die Einwohnerzahl stieg von 6 031 auf 6 108 Personen. Darunter waren 5 894 Erst- (5 811) und 235 Zweitwohnsitze (220). Weggezogen sind 262 (281) und zugezogen 363 (206) Bürger mit Hauptwohnsitz. Dazu zählen derzeit 76 ukrainische Flüchtlinge.

Termine

Die Einweihung des Erweiterungsbaues an der Kindertagesstätte Birkenweg findet am 6. Mai und die Einweihung des Bürgersolarparkes am 7. Mai mit Tag der offenen Tür statt. Das Gremium wird sich mit einer eigenen Mannschaft am Holzkegeln am 24. April beteiligen.

Neue Mitarbeiterin

Seit Dezember betreut die neue Verwaltungsangestellte Evelyn Popp das Einwohnermelde- und Passamt. Die 20-Jährige stellte sich dem Gremium vor.

Dankeschreiben und Erste Hilfe

Porsch verlass ein Dankesschreiben von Alex Kraus. Dessen Hilfsorganisation "Feldküche Ukraine" wurde durch die Spende des Gemeinderates aus dem gesammelten Sitzungsgeld Dezember unterstützt. Beim Punkt "Sonstiges" schlug Melanie Herrmann (CSU) vor, achtstündige Erste-Hilfe-Kurse durch die Gemeinde anzubieten.

 
 

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