Speichersdorf
31.07.2018 - 16:34 Uhr

Tanzen und abstimmen

Beat-Party und digitales Voting, chillen und Cocktails genießen - für 100 Jugendliche können die Ferien nicht besser beginnen. Noch dazu gibt es für die Fete eine Förderung.

Vielen ist es in der Sportarena zu heiß zum Tanzen. Abkühlung verspricht jedoch die FruchtBar des Kreisjugendrings. hai
Vielen ist es in der Sportarena zu heiß zum Tanzen. Abkühlung verspricht jedoch die FruchtBar des Kreisjugendrings.

(hai) Gemeinde und Caritasverband Bayreuth hatten Jugendliche zwischen 12 und 18 Jahren zur Premiere der Sommer-Beat-Party in die Speichersdorfer Sportarena eingeladen. Die Disco-Night der Zukunftswerkstatt 2.0 war erste Sommerdisco, die vom Bundesprogramm "Demokratie leben!" gefördert wird.

Die Veranstaltung war ein Wunsch, den die Speichersdorfer Jugendlichen anlässlich der Zukunftswerkstatt der Gemeinde Speichersdorf und des Kreisjugendrings Bayreuth im Herbst vergangenen Jahres geäußert hatten. Vier Stunden lang konnten sie zu Beats aus den Top 100 der Charts mit Deutsch-Rap, House und Black von DJ Mark Grey, alias Markus Herda, feiern. Mit dem Tanzen konnten sich an diesem Abend aber die wenigsten anfreunden. Denn in der Sportarena sorgte brütende Hitze auch ohne Bewegung für Schweißperlen. Viele ließen sich deshalb außerhalb der Halle im Schatten des Foyers auf den Steintreppen nieder oder tummelten sich auf dem Bolzplatz im Schatten der Bäume.

Umso mehr waren die nichtalkoholischen Cocktails gefragt. Hinter der FruchtBar des Kreisjugendrings erwiesen sich die Schüler der achten Klasse der Werner-Porsch-Mittelschule als Profi-Mixer. Auch Verwaltungsmitarbeiterin Heidi Lauterbach und Gemeinderätin Claudia Fischer hatten bei der Ausgabe von Getränken sowie Wiener Würstchen alle Hände voll zu tun. Bei einer Verlosung gab es noch Kino- und Eisgutscheine sowie Einhorn-Plüschtiere zu gewinnen.

Zum Auftakt hatte Jugendbeauftragter Christian Porsch noch einmal die Brücke geschlagen zur Zukunftswerkstatt der Gemeinde Speichersdorf und des Kreisjugendrings Bayreuth im Vorjahr. Damals waren die Jugendlichen aufgerufen, die Zukunft ihrer Heimatgemeinde mitzugestalten. Sie sollten sich unter den Schlagwörtern "Reiß ab, bau auf", "In and out" sowie "Beruf, Ausbildung, Schule" Gedanken machen, was sie sich für Speichersdorf wünschen würden. Über 160 von ihnen waren damals der Einladung gefolgt.

Mit Powerpoint präsentierte Porsch nun die wesentlichen Ergebnisse und wie es um die Realisierbarkeit der Wünsche steht. Unerfüllbar werden wohl ein Mc Donald's am Bahnhof (120 Stimmen), eine Sisha-Bar (115 Stimmen) und ein Schwimmbad (77 Stimmen) bleiben. Out ist auch der Jugendtreff, der nicht mehr aufrechterhalten wird. Stattdessen will die Kommune dem Wunsch nach mehr Freizeitaktivitäten durch mehr flexiblere Angebote und interessensorientierte Einzelprojekte nachkommen.

Der Discoabend war ein erster Schritt und soll wiederholt werden. Auf der Liste der Mädchen und Jungs standen zudem der Freizeitbus nach Trockau, mehr Freizeitfahrten, Neugestaltung und verbesserte Ausstattung von Spielplätzen, Pausenhöfen und Schultoiletten, ein Zebrastreifen bei der Bäckerei Küffner, Renovierung des Bahnhofsgebäudes und Neugestaltung des Bahnhofsareals. Seit Jahren auf Umsetzung wartet ein Unterstellhäuschen am Bahnhof. Den guten Zugverbindungen in den Hauptzeiten steht die Anbindung in den Randzeiten ab 16 Uhr gegenüber. Auch hatten die Jugendlichen die schlechte Verbindung zwischen den Ortsteilen sowie übervolle Züge und Busse kritisiert.

Wie Porsch mitteilte, habe der Gemeinderat für die eine oder andere Maßnahme Gelder im Haushalt bereitgestellt. Mit der Bahn sei man in Verhandlung. Auch würde nach Fördermittel gesucht. Freies W-Lan gebe es zwischenzeitlich am Rathausplatz und in der Sportarena.

So bot sich den Mädchen und Jungs bei der Disco die Möglichkeit, live zu abzustimmen und weitere Wünsche zu äußern. Die Jugendlichen konnten sich mittels Smartphone und Code in die Plattform menti.com einloggen und abstimmen, wie ihnen der Abend gefällt: "Ja super", "Sollte öfter veranstalte werden", "Naja, geht so" oder "Nee, ned so!" standen zur Auswahl.

Auch wurde abgefragt, wie die Jugendlichen künftig über Veranstaltungen informiert werden wollen: eigene Internetseite, Facebook, Instagram, Whatsapp, Tageszeitungen, Gemeinderundbrief oder per Post. Hier ließen auch die Zwillinge Hasal und Zuhal Yasar ihre Finger über das Display flitzen.







Mit ihren Handys stimmen auch die Zwillinge Hasal und Zuhal Yasar über die Disco Night ab. hai
Mit ihren Handys stimmen auch die Zwillinge Hasal und Zuhal Yasar über die Disco Night ab.
 
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