Speinshart
04.04.2022 - 15:01 Uhr

Cello-Konzert in Speinshart: Klangvoll gegen Frühjahrsmüdigkeit

Die „Erste Geige“ spielte im Musiksaal des Klosters Speinshart am Sonntagnachmittag das Cello. Das Konzert in der Internationalen Begegnungsstätte wird zum Nachmittag mit literarischem Hauch.

Delikate Cello-Kunst demonstrierte Joanna Sachryn, Walter Schreiber (links) überraschte nicht nur als Moderator und mit lyrischen Zwischenbemerkungen. Marko Servarlic brillierte auf dem Akkordeon mit überwältigender Spieltechnik und feinsinniger Interpretation Bild: do
Delikate Cello-Kunst demonstrierte Joanna Sachryn, Walter Schreiber (links) überraschte nicht nur als Moderator und mit lyrischen Zwischenbemerkungen. Marko Servarlic brillierte auf dem Akkordeon mit überwältigender Spieltechnik und feinsinniger Interpretation

Cello auf Abwegen, so der Konzerttitel, hieß für die polnische Künstlerin Joanna Sachryn, Erzählen in Form von Tonmalereien. .Die Hörerschaft lauschte dem funkelnden und strahlenden Klang des Instruments. Zudem vertieften sich die Besucher in die klanglichen Wechselbäder von Marko Servarlic auf dem Konzertakkordeon. Erfrischend kurzweilig und inspirierend auch die facettenreiche Lyrik eines Prof. Walter Schreiber.

„Habanera“ in Speinshart

In dieser Erzählatmosphäre glühte das „Gesprächskonzert“ mit Cello, Akkordeon und die Violine von Walter Schreiber. Das international bekannte Ensemble wählte zunächst die besondere Sprache von Johann Sebastian Bach. Leidenschaftlich vertiefte sich das Trio in das „Largo aus dem Konzert für zwei Violinen d-moll“ in der Bearbeitung für Violine, Cello und Akkordeon, in den Choral „Ich ruf zu dir, Herr Jesu Christ“ und Bachs „Arioso“. Verzückend auch die Kostprobe von Maurice Ravels „Habanera“.

Tango-König vertreibt Frühjahrsblues

Zu den Konzerthöhepunkten gehörten zudem Stücke des großen argentinischen Tango-Komponisten Astor Piazzolla wie „Oblivion“ oder der „Grand Tango“. Markant, zackig, melancholisch: Tangomusik sprengte alle Fesseln. Das klangschönste Argument gegen Frühjahrsmüdigkeit. Nicht weniger überzeugend auch Manuel de Fallas „Nana“ aus der Suite Populaire Espagnole und der funkelnde Beitrag von Marko Servarlic mit „La Zaide für Akkordeon“. Eine technische Herausforderung. Der intime Charakter und die Intensität des Programms wurden zum beeindruckenden Erlebnis. Das Publikum erklatschte sich einige Zugaben.

 
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