Speinshart
10.08.2022 - 09:57 Uhr

Großes Staunen über die elektrischen Saiten des Illinois Electric Strings Ensembles

„Barock unter Strom“ hieß es in Speinshart. Das Illinois Electric Strings Ensemble mixt beim Festival junger Künstler Klassik mit elektronischem Sound. Wild und wunderlich zum Staunen.

Mit den Klängen der Electric-Saiten des University of Illinois-Strings-Ensembles, musikalisch geleitet von Professor Rudolf Haken (links) traf hinter Klostermauern Hip Hop auf Klassik. Bild: do
Mit den Klängen der Electric-Saiten des University of Illinois-Strings-Ensembles, musikalisch geleitet von Professor Rudolf Haken (links) traf hinter Klostermauern Hip Hop auf Klassik.

Reflexion. Transformation. Kreation. Das Festival junger Künstler Bayreuth greift das Gebot der Zeit auf. Wilde Zeiten mit einem grundlegenden Wandel und einem nachhaltigen Wirken in Kunst und Kultur. Beispielgebend sind die Electric Strings.

Sie setzen das Festival unter Strom. „Barock unter Strom“ hieß es unter freiem Himmel in Speinshart. Das Ensemble der University of Illinois brachte die Hörerschaft im Innenhof der Klosteranlage zum Staunen. Nicht klassische Musik im herkömmlichen Sinn stand im Mittelpunkt, sondern eine Kombination mit elektronischem Sound.

Die Electric Strings boten ein beinahe unbegrenztes Repertoire von Rock, Jazz, Volksmusik, Hip-Hop und Klassik. Beim Konzert in Speinshart erlebte das Publikum bahnbrechende Neuheiten vom japanischen Pop über Rock 'n' Roll bis hin zu Klassik. Ein mutiger Auftritt der Gruppe, der mitunter auch irritierte. Klassik, Pop und Rap mit fünfsaitigen E-Bratschen, siebensaitigen Violinen, elektrischen Celli und mächtiger Lautsprecherunterstützung sowie teilweisem Backing-Track. Eine gewöhnungsbedürftige Vorstellung.

Da musste Rudolf Haken, der einzige Professor weltweit, der Electric-Geigen an der Hochschule lehrt, schon viel erklären. Das Ensemble überraschte mit noch nie gehörten musikalischen Effekten. Bei „Bach Reimagined“ hieß es halbwegs Bach mit Hip hop passend zum Thema Barock und Rock zu akzeptieren. Beim „Dream Diary Concerto“, bei „Yara“, der „Surennatalia für zwei E-Violinen und coolen volksmusikalischen Stücken wie „Polska aus Dorotea“ und „Shine You No More“ war Spektakuläres zu vernehmen.

Der Schwerpunkt des Open Air lag allerdings im Instrumentalbereich mit bemerkenswerten technologischen Ansätzen und unerhörten Klangfarben. Das künstlerische Ergebnis beeindruckte und regte zu Diskussionen an. Der Schlussbeifall der zirka 100 Besucher war herzlich.

Info:

Junge Künstler in Speinshart

  • Freitag, 12. August: Transkulturell Symphonie, 19 Uhr, Open Air im Innenhof
  • Samstag, 13. August: Festliche Bläserklänge, 20 Uhr, Open Air im Innenhof
  • Sonntag, 14. August: Weltmusik - Von Tunis nach Teheran (Weltpremiere), 16 Uhr, Open Air im Innenhof
  • Freitag, 19. August: Festlich. Heiter. Wild!, 19 Uhr, Klosterkirche
 
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