Hightech-Agenda Bayern: Rosige Aussichten für einen Wissenschaftsstandort Speinshart

Speinshart
31.07.2022 - 12:00 Uhr

Bürgermeister Albert Nickl atmet auf. "Es geht voran", verkündet er beim offiziellen Klosterfrühstück. Den Optimismus des Rathauschefs teilt ein prominenter Frühstücksgast und auch Abgeordneter Tobias Reiß ist guter Dinge.

Von der Hightech Agenda möchte auch Speinshart profitieren. Das Klosterdorf sei gewappnet, versichern "Strippenzieher" Tobias Reiß, Bürgermeister Albert Nickl (von rechts) und Prior Pater Adrian Kugler (links) dem Bayerischen Finanzminister Albert Füracker beim Besuch in Speinshart

Das Klosterdorf scheint beim Rennen um einen Wissenschaftsstandort auf der Zielgeraden. Im Wettbewerb um kluge Köpfe und technologische Dominanz arbeiten Kloster, Gemeinde und Politik Hand in Hand, um an einer zukunftssicheren Internationalen Begegnungsstätte Kloster Speinshart zu bauen. Klotzen statt Kleckern heißt dabei die Devise. „Wir handeln“, befand Bürgermeister Albert Nickl bei einem Frühstücksgespräch im Klostergasthof mit Bayerns Finanzminister Albert Füracker, an dem auch Landtagsabgeordneter Tobias Reiß als Vorsitzender des Fördervereins Kloster Speinshart und der Prior der Prämonstratenserabtei Pater Adrian Kugler teilnahmen.

Bei Kaffee, Rührei, Schinkenbrot und Leberwurst zeigte sich auch Füracker optimistisch. Der Hüter von Bayerns Finanzen verwies auf das Statement seines Kollegen Markus Blume beim Wissenschaftstag der Metropolregion Nürnberg in Coburg. Die Ankündigung des Fachministers wertete auch er als Aufbruchssignal für Speinshart. Mit Blick auf das vom Freistaat aufgelegte Programm einer Hightech-Agenda Bayern mit einer finanziellen Ausstattung von 3,5 Milliarden Euro sah Füracker gute Chancen für Speinshart. „Speinshart setzt seit Jahren gezielte Innovationsimpulse.“

Kooperation mit Uni Bayreuth

Eine Feststellung, die Landtagsabgeordneter Reiß bestätigte. Schon seit Jahren zündet der stellvertretende Vorsitzende der CSU-Landtagsfraktion und Fraktionsgeschäftsführer den Speinsharter Forschungsturbo. Das Ziel: Die Internationale Begegnungsstätte als Standort für Künstliche Intelligenz fortzuentwickeln. Ein kühnes Vorhaben mit großen Erfolgsaussichten, wie die Äußerungen von gleich zwei Ministern andeuten. Als Anschieber und Türöffner für das Speinsharter Wissenschaftsprojekt hat Reiß schon einen weiteren Schritt vor Augen. Der CSU-Mann setzt als Kooperationspartner auf die Universität Bayreuth.

Nach dem für Reiß nun vollzogenen Projektdurchbruch verweist er auf die baldige Freigabe staatlicher Haushaltsmittel in Höhe von 300.000 Euro. „Das Geld dient dazu, das bereits erarbeitete Konzept für ein Wissenschaftszentrum in Speinshart zu verfeinern.“ Als wichtige Grundlage nannte Reiß die bereits vorhandenen technischen Möglichkeiten im Klosterbereich. Darüber hinaus seien auch weitere bauliche Investitionen unabdingbar, betonte Bürgermeister Nickl.

Vertrauen auf Fördergelder

Euphorisch setzt Nickl auf einen Baubeginn bereits im kommenden Jahr. Einschränkung: „Wenn die Kasse stimmt“. Für die kleine Gemeinde Speinshart sei das Großprojekt allerdings nicht finanzierbar. Zur Erschließung weiterer Förderquellen baut der Rathauschef deshalb auf die Unterstützung des Finanzministers. Auch dazu diente das freundschaftliche Gespräch in vertrauter und vertraulicher Runde.

Geldsegen für Breitbandversorgung

Mit der Übergabe des Förderbescheids zum weiteren Breitbandausbau in der Gemeinde sorgte der Finanzminister für ein weiteres Stimmungshoch. Im Rahmen der Bayerischen Gigabitrichtlinie erhält die Kommune für den Glasfaserausbau knapp 1,3 Millionen Euro. Mit dem 4. Förderverfahren will Speinshart die technisch bestmöglichen Voraussetzungen zur Breitbandversorgung schaffen. Ein Projekt mit Vorreiterrolle in ganz Bayern, wie der Minister bei einem Fördersatz von 90 Prozent betonte. Bürgermeister Albert Nickl: „Wir sind bayernweit eine der ersten Kommunen, die mit dem Förderinstrument eine 100-prozentige Glasfasererschließung für jeden Haushalt erreicht.“ Das sei weder eine Pflichtaufgabe des Freistaates noch der Gemeinde.

Bis zum Projektabschluss investiert die Klostergemeinde bei einem staatlichen Zuschuss von 2,6 Millionen Euro insgesamt 3,4 Millionen Euro. Der Gemeinde verbleibt ein Anteil von zirka 400.000 Euro. Die gleiche Summe übernimmt die Telekom. Anerkennung kam deshalb auch vom Telekommunikationsriesen. „Speinshart hat einen 100-Prozent-Plan zur Glasfasererschließung“, lobte Josef Scherl. Der Speinsharter ist Konzernbevollmächtigter der Telekom-Region Süd.

OnetzPlus
Speinshart31.07.2022
Speinshart29.07.2022
 
 

Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.