Mit den Festorganisatoren Philipp Seitz und Julian Diepold wirft die Katholische Landjugend ein Auge darauf, alte Kirwa-Traditionen wieder zu beleben. Bewacht von den Zwillingstürmen der Klosterkirche gehörte schon am Freitagabend das "Asgrom der Kirwa" und das anschließende "Kirwa-Bam-Afstelln" mit dem beliebten Baum-Austanzen auf dem Festgelände zwischen der Klosterkirche und der Wieskapelle zu den Höhepunkten der Kirwa 2018. "Oh Kirwa lou ned nou" hieß es dann bis Sonntag.
Gut gemerkt hatten sich einige Burschen die genaue "Fundgrube", in der im Vorjahr einige Flaschen voller hochprozentiger "Erfrischungen" beims "Kirwa-Agrom" versenkt wurden. Diese Muntermacher sorgten dann auch beim abendlichen Aufstellen des Kirwa-Baumes und dem anschließenden Austanzen für den nötigen Schwung.
Hunderte von Besuchern beobachteten die Speinsharter Kraft-Burschen, als sie, unterstützt von den bewährten Spezialisten aus der "Hans-Bauern-Familie", den imposanten Baum, frisch abgeschliffen und aufpoliert, samt Kirwa-Kranz und weiß-blauen Girlanden mittels sechs Schwalben in die Höhe wuchteten.
Choreografisch einstudiert von Nicole Kroher und Sabrina Seitz formierten sich danach 17 Speinsharter Kirwa-Paare, allesamt fesche Burschen in der Krachledernen und Speinsharts strahlende Schönheiten in Dirndln, zum Austanzen rund um den Kirwa-Baum. Begleitet von den Blasmusikanten der "Zoigl-Blosn" aus Eslarn ging es buchstäblich "rund".
Begleitet vom rhythmischen Beifall der vielen Besucher, unter ihnen Frater Korbinian, Bürgermeister Albert Nickl und Vize Roland Hörl, demonstrierten die Tanzpaare urbayerische Rituale und riefen immer wieder ins Publikum: "Auf geht's, jetz is wieder so weit, auf geht's, jetz is Kirwa-Zeit." Nicht fehlen durften die selbstbewussten Kirwa-Rufe: "Wer houd Kirwa? Mir hom Kirwa" und die Feststellung "Wer houd die schöinsten Kirwamoidla und die schöinsten Kirwaboum? Mir hom die schöinsten Moidla und Boum!"
Nach vielen Runden Tanz und Gesang endete für die 17 Paare der schneidige Auftritt mit einem kräftigen Schluck aus den Bierkrügerln und bei einem Gläschen an der Bar. Es blieb kaum Zeit zum Verschnaufen, denn anschließend "tanzte" die Landjugend-Gruppe um die Biertische im Festzelt, um mitzuhelfen, den Durst der Festbesucher zu löschen.
Während draußen die Besuchermassen vor der "Kirwa-Sau" am Spieß Schlange standen, hieß es drinnen immer wieder in Verbindung mit einem freundschaftlichen Zuprosten vor und auf den Biertischen "Wer houd Kirwa, mir hom Kirwa". Ein Bericht über das "Derbleckn" folgt.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.