Speinshart
16.09.2019 - 13:51 Uhr

Wenn die "Kirwa-Moidla" frotzeln

Gleich zu Beginn der Speinsharter Dorfkirchweih lockt ein besonderer Höhepunkt: Zu den legendären Traditionen gehört das "Derblecken". Ein Quartett der Landjugend unterhält mit Gstanzln.

Eine der Attraktionen der Speinsharter Dorfkirchweih ist das "Derblecken" durch die Landjugend beim Kirchweihtanz. Als junge Frohnaturen des Schalks erweisen sich diesmal Hannah Mayer, Franziska Kausler, Jasmin Kroher und Sabrina Seitz (von links). Bild: do
Eine der Attraktionen der Speinsharter Dorfkirchweih ist das "Derblecken" durch die Landjugend beim Kirchweihtanz. Als junge Frohnaturen des Schalks erweisen sich diesmal Hannah Mayer, Franziska Kausler, Jasmin Kroher und Sabrina Seitz (von links).

Ganz im Sinne des weiß-blauen Selbstverständnisses trumpfte zu Beginn der Speinsharter Kirchweih ein Team der Katholischen Landjugend bei der urbayerischen Tradition des "Derbleckens" auf. Im vollbesetzten Festzelt gab es eine Menge Seitenhiebe zu bemerkenswerten Geschehnissen sowie zu Ratsch und Tratsch. Mit hintergründigen Texten nahmen die "Kirwa-Moidla" Franziska Kausler, Jasmin Kroher, Hannah Mayer und Sabrina Seitz das Dorfleben aufs Korn.

Provokant schon die Bemerkungen über Radarkontrollen und Temposünder: „Schnell foahrn derfst ned, sunst ist zu spedt. Überall wird blitzt, wema im Auto sitzt. 'Bitte lächeln', hoists in jedem Dorf. Die Altn und Junga wern ganz schöi schorf.“ Gleichzeitig wurden Zweifel an der neuen gemeindlichen Praxis laut: „Wos is dou dra? Bisher wor nu nix, blouß in Höfn houds bis etz blitzt.“

Im Mittelpunkt der Frotzeleien standen anschließend Beobachtungen aus dem Alltag des Gemeindechefs: „Da Burgermoister löts ganz schöi krachn, drei neie Autos, die ganz Gmoi mou lachn.“ Unter "Bekanntmachungen" erfuhr das schmunzelnde Publikum auch von einer Mäuseplage im Hause des Bürgermeisters: „Bei ihm fühlen sich die Mais sauwohl, sogoar im Büro und draußn im Stohl. Dey Mais woarn klug und worn drin im Schub. Da Albert hout gschrier wey a alter Stier.“

Auch die Geschichte vom verschwundenen Handy des Bürgermeisters machte die Runde: „In sein Gortn ist fünf Joar im Wassa-Fassl gleng. Drum in Minchsrat, erst etz haud as gseng.“ Anerkennung erhielt die Soldaten- und Kriegerkameradschaft für ihr gelungenes Jubiläumsfest: „Die altn Krieger hom wos af d’Boina gstellt, des a die Junga ganz guard gfällt."

Nach Betrachtungen zum Faschingswagen richtete das Damenquartett die Aufmerksamkeit auf den Ministrantenausflug in Begleitung des Ortspfarrers: „Am Abend houd se da Adrian versteckt. Wos wird der blous gmacht hom, wou wird der gwen sa? Wir wissen blous, er is wieder da.“ Breiten Raum nahm die Zukunft des ehemaligen Fraters Korbinian ein: „Da König Flo lebt etz afn Bauernhof. In seiner Heimat dau gfalls ihm doch besser, wenn er kann ernten Stroh, Mais und Gräser.“

Auf die Speinsharter Feierlaune eingehend blickten die couragierten Moidla auf das neue Haus der Dorfkultur: „As Anwesen 23 ist etz richtig schöi, hergricht ist worn, dou wüll ma nimma göi. Gmütlich ist drin, des is as beste, weil dann kann ma feiern sauschöine Feste.“ Auch das feuchtfröhliche Weinfest der Feuerwehr-Festdamen im neuen Kulturtempel der Gemeinde stand im Fokus: „Die Festdamen hom a Riesen-Fest gschmissn und hom ganz schöi wos grissn. Afn Pfleger sein Wein woar wieder Verlass, kotzt hom dau a haffn, des wor richtig krass.“

 
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