Mächtige Herrscher mit übernatürlichen Fähigkeiten, bildschöne Prinzessinnen, Erdgeister, arme Hirten und wissbegierige Kinder sind die Hauptdarsteller: Die Geschichten und Legenden über sie enthalten bei Märchenerzählerin Edeltraud Forster aus Wörth an der Donau immer eine Botschaft, einen weisen Rat oder einen flammenden Appell. "Märchen sind zeitlos und international", betonte sie auch bei einer Dämmerstunde im schummrigen Licht flackernder Kerzen in der barocken Wieskapelle.
Spannend, fesselnd, mahnend und unterhaltsam, bewegend und berührend, mal heiter, mal melancholisch und traurig hörten sich die Geschichten an, die Forster erzählte. Beim Katholischen Frauenbund schilderte sie wundervolle und zauberhafte Momente und gab den Phantasien, Sehnsüchten und Träumen der zirka 30 Besucherinnen reichlich Platz.
Es war kurz vor Beginn der Adventszeit eine Einladung zum Entspannen: dazu, den Gefühlsschalter umzulegen, zur Ruhe zu kommen und den Gedanken freien Lauf zu lassen. Der Geschichtenerzählerin war es ein großes Anliegen, in zum Teil frei vorgetragenen Gedichten, in Sagen und Märchen dem andächtig lauschenden Publikum Alternativen zum mitunter hektischen Alltag anzubieten und ihm damit Freude zu bereiten.
Forster, die Märchen aus aller Welt sammelt, trug diese so vor, dass jeder, der ihr in der Wieskapelle zuhörte, mitgenommen wurde in eine bunte Fantasiewelt: etwa mit Blick in die Tafelrunde des Schwert schwingenden, aber überaus gerechten König Artus, der den runden Tisch erfand, damit es nicht zu Streitigkeiten um die besten Plätze kam, oder auf das Parzival-Epos und Kindergeschichten aus einem reichen, fernen und kalten Land. Die wortwörtlich zauberhafte Märchenstunde bereicherte der Katholische Frauenbund um Sprecherin Elisabeth Nickl mit warmen Getränken und kleinen Knabbereien.
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