Welch ein vollkommenes Zusammenspiel. Am Muttertag beglückten Sonaten, Volkslieder, Milongas und mehr für Viola und Klavier das Publikum im wiederum vollbesetzten Musiksaal der Internationalen Begegnungsstätte Speinshart. Maria Frances Pena (Viola) und Marina Palmer Wulff (Klavier) erwiesen sich als eingespieltes Team. Technische Brillanz paarte sich mit gefühlvollem Klangsinn und variantenreichem Spiel.
Schon im ersten Teil des Programms wurde deutlich: das Duo garantiert mit der delikaten Kombination von Viola und Klavier ein bemerkenswertes Muttertags-Erlebnis. Bereits die ersten Takte wurden zum Hörgenuss für die Gäste. Die beiden interpretierten Enrique Granados „Intermezzo“ aus der Oper „Goyescas“. Der katalanische Komponist beschwört darin Bilder von Goya. Den Stimmungszauber des berühmten Malers vor Augen konnte sich auch das Publikum nicht entziehen. Munter und experimentell „malten“ Viola und Klavier ein buntes Tongemälde in das barocke Kloster. Für die Künstlerinnen immer im Blick: Francisco de Goya.
Auch die folgenden Klangbilder am Klavier über „Das Mädchen und die Nachtigall“, ebenfalls eine Komposition Enrique Granados unter dem Titel „Quejas ó la Maja y el Ruisenor“ , beeindruckte die vielen Freunde der Kammermusik. Milonga, die fröhliche Tochter des Tango, dem Inbegriff südamerikanischem Temperaments, in denen ein ganzer Kosmos von Gefühlen lebt: Trauer, Schmerz, Sehnsucht, Liebe, Lebenslust. Niemand konnte das besser in Musik gießen als Astor Piazzolla, dem größten Tango-Komponisten Südamerikas. Auf einer Reise in diese Welt unverwechselbarer Klänge und meditativer Sphären begaben sich Maria Frances Pena und Marina Palmer Wulff mit den Milongas „For Three“ und „Picaresque“. Ein fröhliches, rasantes und mitreißendes Spiel. Faszinierend auch die melodischen Linien zwischen Viola und Piano bei einigen Lieblingswerken Piazzollas, etwa der Liebeserklärung „Mumuki“ und dem Klangerlebnis „Oblivion“.
Das abwechslungsreiche Konzert ergänzte das Duo mit viel Romantik. Mit Stücken von Manuel de Falla entführten die beiden Künstlerinnen in eine Welt der Sehnsucht und Leidenschaft, charmant, leicht und bezaubernd dargeboten. Mit „Romanza“ und spanischen Volksliedern wob das Duo einen bunten Klangteppich, auf dem man getrost verweilen, genießen und träumen durfte. Einige Zugaben mit südländischem Temperament vorgetragen, mussten dann schon sein.
Vita der Musikerinnen
Maria Frances Pena wurde im spanischen Zaragoza geboren. Im Alter von neun Jahren begann sie ihre musikalische Ausbildung mit der Viola und schloss 2008 ihr künstlerisches Diplom ab. Auf der Suche nach neuen Herausforderungen zog es sie nach Deutschland, um sich an der Musikhochschule in Köln weiterzubilden.
Marina Palmer Wulff wurde in Palma de Mallorca geboren und erhielt dort und in Barcelona ihre erste musikalische Ausbildung. Nach einer Weiterbildung an der Hochschule für Musik in Hamburg übernahm sie eine Tätigkeit als Klavierpädagogin in Baiersdorf, Erlangen und an der Kreismusikschule in Tirschenreuth. Seit 2003 ist sie Vorsitzende des Tonkünstlerverbandes Bayreuth.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.