Da waren kaum noch die Kommandos von Gruppenführer Sebastian Müller zu verstehen, so prasselte der Regenguss auf die Beteiligten. Doch dem Automatismus, den die Aktiven bei der Leistungsprüfung an den Tag legten, konnte der Platzregen nichts anhaben. Auch wenn das Wasser schon von oben kam, hieß es auf der Wiese neben dem Feuerwehrhaus: "Wasserentnahmestelle zehn Meter bis zum Verteiler, Strahlrohr ankoppeln, zum Saugschlauchkuppeln angetreten."
Die neun Teilnehmer spurteten mit Schutzhelmen und in wasserfester Kleidung über den Platz, rollten Schläuche aus, kuppelten die Leitungen, hantierten an den Verteilern und steuerten über die Gerätearmaturen des Löschfahrzeugs den Probeeinsatz mit Handicap. Auch für die Schiedsrichter war die Herausforderung groß: Im triefenden Nass ihrer blauen Montur hielten Kreisbrandinspektor Wolfgang Schwarz sowie die Kreisbrandmeister Rainer Kopp und Jürgen Haider eisern durch, staunten über die Perfektion des Einsatzes, verglichen die Zeituhren und prüften die Checklisten.
Derweil ließ sich die tapfere Löschgruppe nicht beirren. Routiniert bewältigte sie das Prüfungsprogramm, das sie mit Ausbilder und Ergänzungsteilnehmer Sebastian Müller, Kommandant Christian Höllerl und dessen "Vize" Andreas Stadler akribisch vorbereitet hatte. Da staunte selbst Vorsitzender Stefan Schedl: "Das war heute nicht einfach. Da muss man schon Idealist sein", beurteilte der Feuerwehrchef die 130. Leistungsprüfung.
Und Kommandant Christian Höllerl ergänzte: "Mit drei Leistungsprüfungen innerhalb eines Kalenderjahres schrieb die Feuerwehr Speinshart auf Landkreisebene Geschichte." Bei der Manöverkritik in der warmen und trockenen Stube der Gaststätte Waldeslust in Süßenweiher stellten die Schiedsrichter respektvoll fest: "Alle Achtung, eine tolles Team und eine bemerkenswerte Kameradschaft."
Zu diesem Team gehörten neben Gruppenführer und Ausbilder Sebastian Müller die Kameraden Stefan Neubauer, Julian Diepold und Stefan Sollner, die jeweils das Leistungsabzeichen der Stufe vier entgegennahmen. Michael Melchner bekam von den Schiedsrichtern der Landkreis-Feuerwehrführung das Abzeichen der Stufe drei angeheftet.
Indirekt gab es bei der Prüfung auch geistlichen Beistand: Frater Korbinian König gehörte der Gruppe an. Für den Chorherren war es die zweite Leistungsprüfung, für ihn gab's deshalb das silberne Abzeichen.
Tapfer schlugen sich auch die beiden jungen Damen. Teresa Schraml (Silber) stellte sich ebenfalls zum zweiten Mal einer Leistungsprüfung. Das erste Mal dabei und mit dem bronzenen Leistungsabzeichen belohnt wurde Veronika Schinner, ebenso ihr Bruder Christian Schinner.
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