Speinshart
04.10.2022 - 15:28 Uhr

Mit dem Rosenkranzfest die Schönheit des Rosenkranzgebetes wiederentdecken

Das Rosenkranzgebet eine Leier? Im Gegenteil, sagt Abt Lukas Dikany. Der "Regierende" des Chorherrenstifts Schlägl in Oberösterreich schwört auf das Gebet, das den Glauben seit Jahrhunderten nährt.

Rosenkranzkönigin, Jungfrau voll Gnade, schallte es schon beim Einzug des liturgischen Dienstes mit den Äbten Hermann Josef Kugler und Lukas Dikany und den Chorherren der Abtei Speinshart durch die Klosterkirche. Die Prämonstratenser von Speinshart und mit ihnen der Pfarreienverbund und zahlreiche Gäste feierten am Sonntag das Rosenkranzfest. Einer Tradition, die es in dieser Art nur in Speinshart gibt.

101 Jahre zuvor, am Rosenkranz-Sonntag 1921 war das Kloster vom Stift Tepl wiederbesiedelt worden. Ein zukunftsträchtiges Ereignis für Speinshart, wie Abt Hermann Josef bei der Begrüßung anmerkte. Und ein Anlass zum Dank und zur Huldigung der Gottesmutter, die als Patronin schützend die Hand über die Klostergemeinschaft und das Land lege, so der Abt, der als besondere Gäste eine Wallfahrergruppe aus Auerbach und die Auerbacher Schulschwestern begrüßte. Auch die Rosenkranz-Bruderschaft feierte am Rosenkranzsonntag mit.

Waffe gegen Übel und Versuchungen

Der 46-jährige Lukas Dikany ist seit 2019 Abt des Prämonstratenser-Chorherrenstifts Schlägl. Das Stift in der Diözese Linz zählt 36 Mitbrüder und betreut 26 Pfarreien. Als Abt zum ersten Mal in Speinshart stand für Dikany das Rosenkranzgebet im Mittelpunkt der Festpredigt. Der Kirchenführer ermunterte die Gläubigen, besonders im Monat Oktober die Schönheit des Rosenkranzgebetes neu zu entdecken und empfahl, stets einen Rosenkranz in der Tasche zu tragen. „Das Beten des Rosenkranzes ist das schönste Gebet, das wir der Jungfrau Maria darbringen können“, fügte der Abt hinzu. Eine Waffe, die uns vor Übel und Versuchungen schütze. Auch das ständige Wiederholen mache Sinn, betonte der Prediger. „Unser Leben lebt von Wiederholungen. So kann sich das Gute noch besser entfalten“, stellte er fest.

Der Abt interpretierte schließlich die 59 Perlen des Rosenkranzes als Lasso, das Geborgenheit mit Gott und der Gottesmutter herstelle. In diese Hoffnungsmelodien als Ohrwurm des Herzens einzustimmen, empfahl der Seelsorger, im Beten den Glauben zu stärken, Kraft zu schöpfen und sich in Gottes Geist mit Dynamik und Bewegung an Neuaufbrüche zu wagen. Besonders der Rosenkranzmonat lade dazu ein. Möge uns die Gottesmutter sicher auf unserem Weg hin zum Herrn führen, so der Wunsch des Abtes.

Einen würdigen Rahmen gaben der Pontifikalmesse die feierlichen Gesänge und Gebete. Abt Hermann Josef dankte besonders den Organisten Florian König und Jugend-Kulturpreisträgerin Wiebke Thaller. Wegen des regnerischen Wetters musste die traditionelle eucharistische Prozession um das Klosterdorf entfallen. Stattdessen lud Abt Hermann Josef nach dem Gottesdienst zu einer feierlichen Andacht ein. Das Rosenkranzfest endete am Nachmittag mit einer Pontifikalvesper.

 
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