Speinshart
15.10.2018 - 17:08 Uhr

Sanfte Kügelchen

Homöopathie-Vortrag bei Frauenbund-Frühstück

Vor vielen Zuhörern informiert Stadtapotheker Stefan G. Weidinger (stehend) über die Faszination der Homöopathie. Frauenbund-Sprecherin Elisabeth Nickl überreicht dem Referenten als Dank für seinen Vortrag ein Oberpfälzer Delikatessen-Körbchen mit Produkten aus der Region. Bild: do
Vor vielen Zuhörern informiert Stadtapotheker Stefan G. Weidinger (stehend) über die Faszination der Homöopathie. Frauenbund-Sprecherin Elisabeth Nickl überreicht dem Referenten als Dank für seinen Vortrag ein Oberpfälzer Delikatessen-Körbchen mit Produkten aus der Region.

(do) Immer mehr Frauen fragen nach alternativen Selbstbehandlungsmöglichkeiten und setzen dabei auf die sanfte und nebenwirkungsarme Heilmethode der Homöopathie. Sie greifen gerne zu deren Arzneimitteln, wenn der Kopf schmerzt, das Klimakterium Beschwerden verursacht oder depressive Phasen den Alltag belasten. Die angeblich faszinierende Kraft der Kügelchen war deshalb das Thema eines Vortrags von Apotheker Stefan G. Weidinger beim Katholischen Frauenbund Speinshart im Rußweiher-Restaurant Rodler in Eschenbach.

Nach einem Schlemmer-Frühstück stellte der Apotheker klar: Kaum ein therapeutisches Feld werde kontroverser diskutiert als die Homöopathie. Dennoch bestehe eine rege Nachfrage nach diesen Mitteln, bestätigte er. Weidinger zeichnete zum Thema ein Bild aus dem Beratungsalltag des Pharmazeuten, klärte über die Grundprinzipien auf und erläuterte die Anwendungsmöglichkeiten in der Selbstmedikation.

Zunächst ging der Redner auf der Selbstheilungstheorie des Begründers der Homöopathie, Dr. Samuel Hahnemann, ein. "Ähnliches möge durch Ähnliches geheilt werden", soll der Urvater der alternativen Medizin formuliert haben. Dieses Grundprinzip besagt, dass eine Substanz, die beim Gesunden bestimmte Symptome hervorruft, ähnliche Symptome beim Kranken zu heilen vermag. Nach heutiger Auslegung bedeute diese Erkenntnis: "Wenn es hilft, dann hilft's."

Weidinger plädierte dafür, trotz aller Zweifel an der Wirksamkeit der Kügelchen und Tropfen den Horizont über die Schulmedizin hinaus zu weiten. Auch die Homöopathie habe ihren Platz. Dies gelte besonders für einfache und sanfte Heilmethoden, betonte der Apotheker mit Blick auf die Hahnemann'sche Lehre, die den Zeitgeist widerspiegele, selbst Verantwortung für die eigene Gesundheit zu übernehmen.

Der Referent verwies anschließend auf den großen Anwendungsbereich homöopathischer Mittel. Die alternative Medizin nutze Pflanzen und Mineralien, die im Einklang mit der Natur hochverdünnt in ihrer verträglichen, altbewährten und einfachen Anwendung oft die Tür zum ganzheitlichen Wohlbefinden öffneten. "Nicht das eine Krankheitssymptom sehen, sondern den Menschen mit seiner ganzen Vorgeschichten betrachten", gehöre daher zum Diagnose- und Therapieansatz.

Zu den vielen Bedenken erklärte Stefan Weidinger: "Viele Behandlungsmethoden der Schulmedizin ergänzen sich mit homöopathischen Maßnahmen. Dem mündigen Patienten sollte man diese Doppelstrategie nicht verwehren." Es folgten Empfehlungen zur Anwendung homöopathischer Präparate und zu ihrer Darreichung bei einer Reihe von Beschwerden. Bei Rückenschmerzen helfe eher Bewegung und noch einmal Bewegung, betonte der Apotheker. In seinen Schlussbemerkungen zitierte er die heilige Hildegard: "Ein Arzneimittel soll Nahrungsmittel sein und umgekehrt." Weidinger plädierte deshalb für eine bewusste Ernährung für einen gesunden Körper. Dazu empfahl er möglichst unverarbeitete Nahrungsmittel anstelle von "Superfoods": "Essen Sie einfach einheimisches Obst und Gemüse und Kartoffeln aus der kleinbäuerlichen Landwirtschaft der Region." Dieses Bewusstsein zu stärken, war für den Redner ein besonderes Anliegen.

 
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