Der Oberpfälzer Nordgau der Schützen ließ es krachen. Begleitet von den Böllerschützen der Schützengesellschaft Waldlust aus Riggau hieß es in der Wohlfühlatmosphäre des Klosterareals Speinshart niederknien. Der Bittende: Bernd Schwenk, 1. Gauschützenmeister des Donaugaues. Hintergrund des „Bittganges“ ist das 100-jährige Jubiläum des größten Gaues der Oberpfalz am 28. August 2022. Die Schützen aus der Bezirkshauptstadt und ihres Umlandes kamen mit großem Gefolge nach Speinshart, um ihr Begehren zur Übernahme der Patenschaft durch den Oberpfälzer Nordgau in Gstanzlform vorzutragen. Ein Unterfangen mit vielen Hürden.
Bekräftigt wurde das „untertänigste“ Patenbitten mit allerhand Herzhaftem in einem Bollerwagen voller Oberpfälzer kulinarischer Verführungskünste. Hopfentrunk, Regensburger Knacker, Radi, frisches Bauernbrot und Hochprozentiges: Die Donaustädter Schützen ließen sich nicht lumpen. Mit schmeichelnden Worten wollte auch der Regensburger Gauschützenmeister beeindrucken: „Ihr seid's a zünftig's Volk, drum dearn mir's wagen, die Bitt um Patenschaft Eich anzutragen. Sag's Ja, schlagt's ein, unser Patengau soll der Nordoberpfälzer Nordgau sein“.
Doch so einfach wollte es die Spitze des Nordgaues der Delegation von der Donau dann doch nicht machen. Zum Patenbitten gehörte das traditionelle Scheitlknien. Auf dem scharfkantigen Holzscheit aus Nordoberpfälzer Forsten kniend musste Bernd Schwenk Blut und Wasser schwitzen und erhebliche Druckstellen in Kauf nehmen, um von Nordgau-Schützenmeister Wolfgang Weiß erhört zu werden. In Anwesenheit von Bezirksschützenmeister Harald Frischholz, Gau-Ehrenschützenmeisterin Maria Wisgickl, Donaugau-Ehrenschützenmeister Manfred Wimber und Speinsharts Bürgermeister Albert Nickl hieß es schließlich: „Nun is so weit, döi Bitt anzunehmen“. Für Gauschützenmeister Bernd Schwenk nahte mit dem Durchschneiden des weißblauen Bandls die Erlösung, begleitet von einem frisch gezapften Hellen. Mächtig donnerten derweil die Salven der Riggauer Böllerschützen vor dem Kloster-Panorama durch den „Kulmgau“.
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