Speinshart
01.03.2020 - 13:37 Uhr

"Speinshart hat Zukunft"

"Wir wohnen in einem wunderschönen Ort mit tollen Menschen", schwärmt Bürgermeister Albert Nickl von seiner Heimat Speinshart. In der Bürgerversammlung vergibt er Bestnoten für viele Bereiche.

Ganz Ohr sind circa 60 Besucher bei der Bürgerversammlung im Speinsharter Gemeindezentrum. In seinem zweistündigen Bericht bescheinigt Bürgermeister Albert Nickl der Bevölkerung viel Gemeinschaftsgeist. Bild: do
Ganz Ohr sind circa 60 Besucher bei der Bürgerversammlung im Speinsharter Gemeindezentrum. In seinem zweistündigen Bericht bescheinigt Bürgermeister Albert Nickl der Bevölkerung viel Gemeinschaftsgeist.

Die Geburtenzahl übersteigt die Sterbefälle. Diese gute Nachricht vermeldete Albert Nickl schon zu Beginn der Bürgerversammlung. Mit Blick auf die demografische Entwicklung nicht selbstverständlich. Daraus generierte er auch die Feststellung: „Speinshart hat Zukunft.“ In Anwesenheit vieler Gemeinderäte und von Schulleiterin Gabriele Bodner zeichnete der Bürgermeister das Bild einer Vorbildkommune. Grundschule, Kindergarten, eine berühmte Klosterabtei, gute Infrastruktur und zupackende Bürger in den Vereinen: „Speinshart ist ein besonderes Juwel“, sagte der Gemeindechef. Unterbrochen wurden die Ausführungen immer wieder von Sonderapplaus. Besonders die Anerkennung der Jugendarbeit der Vereine fand viel Zustimmung.

Seine positive Bewertung begründete Nickl in einem zweistündigen Vortrag in Worten und Bildern. Der Bürgermeister verinnerlichte damit den circa 60 Besuchern die erreichten Erfolge. Nach der für eine Bürgerversammlung gewohnten Zahlen- und Datenauflistung zur finanziellen Entwicklung der Gemeinde gab es gute Nachrichten zu den Schüler- und Kita-Zahlen. Bei 111 Grundschulkindern und 57 Kindern in der Kindertagesstätte gehen die beiden Bildungseinrichtungen in eine hoffnungsvolle Zukunft, freute sich der Gemeindechef. Nickl verband diese Feststellung mit hoher Anerkennung für das pädagogische Personal der Grundschule am Rauhen Kulm und für das Kita-Team.

Mit Blick auf die Grundschule beleuchtete der Bürgermeister anschließend die bedeutendsten Investitionen des Jahres 2019. Sein besonderes Augenmerk gehörte dabei der Generalsanierung der Volksschule und deren Aufwertung mit der Eröffnung einer offenen Ganztagsschule. Zu den weiteren Schmuckstücken der Gemeinde zählte er die Errichtung eines Hauses der Dorfkultur. Nickl verwies in diesem Zusammenhang auf den Erwerb der Wieskapelle. Damit sei mit dem Haus der Dorfkultur eine Einheit geschaffen worden. Zur beispielhaften Themenauswahl gehörten auch Hinweise zur guten Versorgung aller Gemeindeteile mit der Datenautobahn und die Zielvorstellung von Glasfaseranschlüssen für alle Haushalte. Zu den besonderen „Errungenschaften“ zählte der Bürgermeister die Erschließung weiterer Baugebiete. „Wer in der Gemeinde bleiben will oder hier nach einer neuen Heimat sucht, dem steht eine gute Auswahl an gemeindeeigenen Bauplätzen zur Verfügung“, stellte Nickl klar und warb für die neuen Baugebiete in Zettlitz und Tremmersdorf. Es folgte eine Auflistung weiterer Baumaßnahmen. Der Bürgermeister erinnerte unter anderem an das Feuerwehrgerätehaus Speinshart mit einem entscheidenden Beitrag der Brandschützer, an die Sanierung gemeindeeigener Scheunen im Klosterhof und den Bau einer Gemeinschaftshalle in Münchsreuth mit einem Sonderlob an die Hirthausfreunde.

Überhaupt: Der Bürgermeister lobte auch die Zusammenarbeit mit dem Amt für Ländliche Entwicklung "über den Schellnkönig". Hand in Hand mit den Mitteln der Dorferneuerung nehme die Entwicklung der Gemeinde einen guten Weg. Auch daran erinnerte der Bürgermeister. Auf die staatlichen Fördermittel aus dem Dorferneuerungsprogramm bauen Bürgermeister und Gemeinderat auch für die nächsten Zukunftsaufgaben. Doch auch die beste Dorferneuerung gehe einmal zu Ende. Er empfahl deshalb auch den privaten Vorhabenträgern, dieses Förderinstrument umgehend zu nutzen. „Die Zuschüsse sind endlich.“

An erster Stelle für die gemeindlichen Zukunftsinvestitionen nannte der Bürgermeister die Innensanierung des in die Jahre gekommenen Gemeindezentrums mit geschätzten Kosten von über einer Million Euro. Projektplanungen gibt es zudem für Straßen- und Wegebaumaßnahmen im Bereich Zettlitz und Höfen, Tremmersdorf/Haselbrunn einschließlich Investitionen in das Kernwegenetz. Im Blickfeld sind auch Ausbauprojekte in Richtung Scheckenhof. Auch die Vorplanungen zur Neugestaltung des Kreuzungsbereiches der Kreisstraße zwischen dem Klosterhof und der Gereon-Motyka-Siedlung erläuterte der Bürgermeister.

Ein Sorgenkind für den Gemeindechef, für die Ratsversammlung und für viele Anlieger im Bereich Tremmersdorf ist die geplante ökologische Umgestaltung der Creußen. Nickl verwies auf einen umfangreichen Forderungskatalog an das Planungsbüro und an das Wasserwirtschaftsamt, kündigte für das Frühjahr weitere Gespräche mit den Fachstellen an und lud dazu auch eine Abordnung der Anlieger ein.

Für Spannung sorgten auch die ersten Ergebnisse der kommunalen Verkehrsüberwachung. Zweimal im Monat kontrolliert im Auftrag der Gemeinde der Zweckverband für kommunale Verkehrssicherheit Amberg die Hauptverkehrsstraßen in Höfen, Tremmersdorf, Münchsreuth und Speinshart. Dabei ermittelten die Messstellen besonders in Tremmersdorf an der S 2168 und an der Kreisstraße aus Richtung Kirchenthumbach kommend eine Reihe von Temposündern. Der Überwachungsdienst nannte 49 „verfolgbare Fälle“. Der Bürgermeister beteuerte in diesem Zusammenhang: „Wir wollen mit den Messungen kein Geld verdienen.“ Das beweise auch das Defizit von circa 1000 Euro bei der Vierteljahres-Bilanz. Viel wichtiger sei eine Verbesserung der Verkehrssicherheit und die Reduzierung von Anliegerbelastungen.

In der kurzen anschließenden Diskussion äußerte zweiter Bürgermeister a.D. Hans Diepold Zweifel am Sinn des geplanten Fahrnbahnteilers mit Überquerungshilfe im Kreisstraßenbereich. „Viele Fußgänger nehmen den kürzesten Weg über die Kreisstraße“, mutmaßte Diepold. Max Wagner plädierte für eine Aufwertung und den damit verbundenen Ausbau der sogenannten Betonstraße zu einer Kreisstraße. „Die Straße dient vielen Kraftfahrern als Abkürzungsstrecke.“ Zu diesem Thema merkte Albert Nickl an, dass die durchschnittliche Frequenz von täglich 600 Fahrzeugen eine Höherstufung nicht hergebe. Zudem warnte er vor einer höheren Lärmbelastung der Zettlitzer.

„Entsetzt“ zeigte sich Barbara Müller über den geplanten Gehwegbau zwischen Kreisstraße und Klosterhof. Das sei sinnlose Flächenversiegelung, kritisierte die Gemeinderätin und empfahl eine „gemischte Verkehrsfläche“. Dagegen sah der Bürgermeister die Fußgänger bei Anlage eines Fußweges in Richtung Klosterhof auf der sicheren Seite. Auch bei Großveranstaltungen zeige sich immer wieder, dass durch verkehrswidriges Parken die Zufahrt blockiert werde. Ohne Verkehrsregelungen durch die Feuerwehr gehe derzeit bei großen Events gar nichts mehr, meinte Nickl.

 
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