Tangofestival in Speinshart: Musik für alle Gefühle

"Ola!" hieß es am vergangenen Wochenende beim Tangofestival in Speinshart. Musik vom "Rio de la Plata" verzückte am Samstagnachnmittag das Tango-Volk. Im Rahmen des Oberpfälzer Tangofestivals beglückte das neu gegründete Ensemble „Trionfal“ mit Susanne Hofmann (Violine), Carlos Nozzi, ehemaliger Cellist Astor Piazzollas und Gustavo La Cruz am Piano die Hörerschaft im Musiksaal des Klosters Speinshart. Das Trio gab sich, getragen vom Flair der Weite, Lebensfreude, Poesie und Sehnsucht, einer bezaubernden Weltmusik hin.

Die Gefühlswelt kam an diesem Tag voll zur Geltung. Schroffe Akkorde, Staccati, schmerzlich-wehmütige Soli. Welche Musik kommt einem da in den Sinn? Jene von Astor Piazzolla. "La muerte del angel" – der Engel des Todes war beispielsweise so eine Schöpfung des Tango-Papstes. Eine Musik zum konzentrierten Zuhören. Auch am Samstagnachmittag im barocken Musiktempel der Abtei. Der traditionelle Tango war dann an der Reihe. "Por una cabeza" von Carlos Gardel und "La cumparsita" von Gerardo Matos Rodriguez regten das Publikum zum Träumen und Sinnieren an. Zu den Protagonisten des Tangonachmittags gehörte auch Lili Boulanger. Die vorgetragenen Trios „D' un soir triste“ und „D' un matin du pritemps“ hatten eigentlich nichts mit Tangomusik zu tun. Aber schon die Nähe der Komponistin zu Piazzolla inspirierte zu einem „traurigen Abend“ und zu einem „erfrischenden Morgen“, wie es die Übersetzung der Titel nahe legte.

Tango pur mit Großmeister Astor Piazzolla hieß es dann im zweiten Teil des Programms. Dem Publikum eröffneten sich mit "Otono-, Invierno-, Primavera- und Verano porteno" die vier Jahreszeiten des Komponisten. Musik hören und das Lebensgefühl mit der fröhlich ausgelassenen Weltmusik des Tango "Argention" genießen, für die Hörerschaft ein Fest der Sinne. Den Hunger des begeisterten Publikums nach weiteren Tangomelodien stillte das Trio mit betörenden Zugaben.