"Aufbruch und Zeitenwende" – der Titel des Konzerts im Rahmen des Speinsharter Musiksommers – erinnerte am Freitagabend daran, den Wandel als Chance zu begreifen. Das Publikum begleitete diesen Aufbruch zu neuen musikalischen und völkerverbindenden Welten mit großer Neugier. Trotz Abstandsregeln und Maskenpflicht: Das Glas des Konzertsommers in Verbindung mit dem Festival junger Künstler Bayreuth ist nicht halb leer, sondern halb voll. Thomas Englberger konnte der Veranstaltungsreihe viel Positives abgewinnen. „Aug und Ohr sind nicht bedeckt“. Das ermöglichte dem treuen Speinsharter Publikum ein gehobenes Musikerlebnis, klangschön und festlich vorgetragen vom Mellon-Streichquartett unter Leitung von Felix Thiedemann.
Das Mellon-Ensemble, das Wort für Freund in Tolkiens fiktiver elbischer Sprache, zauberte mit musikalischer Lust eine stimmungsvolle Atmosphäre in den berühmten Speinsharter Kirchenraum. In melodischer Schönheit intonierte das Sextett um den Cellisten Felix Thiedemann genau den Ton innigen Streichergesangs. Ob beim Streichsextett in G-Dur, Op. 36 von Johannes Brahms oder beim Streichsextett H. 224 von Bohuslav Martinü: Die sechs jungen Spitzenmusiker vereinte ihre breit gefächerte Erfahrung, erfinderisch und lyrisch perfekt abgestimmt gemeinsam Kammermusik zu machen. Besonders der weniger radikale Ansatz Martinüs im Umgang mit traditionellen Formen markierte spielerisch eine „Zeitenwende“. Das Speinsharter Publikum quittierte die geradezu hemmungslose Musizierlaune mit viel Beifall.
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