Die Spielberger Feuerwehr ist eine kleine Dorffeuerwehr, die sich aus Aktiven aus Wampenhof, Goldbrunn, Woppenrieth, Sandbachhöf und Spielberg zusammensetzt. In diesem 100 Mitglieder starken Feuerwehrverein wird Helfen, Sicherheit, Dorfkultur und Tradition gepaart mit modernem Dorfleben groß geschrieben. So ist es selbstverständlich, dass der neue Tragkraftspritzenanhänger (TSA) offiziell mit dem Segen Gottes versehen wurde. Am vergangenen Freitag hatten die Mesnerin Lisa Käs und das Dorfteam kurzerhand den Gottesdienst für die verstorbenen Feuerwehrkameraden vor die Dorfkapelle St. Wendelin verlegt, da das kleine Gotteshaus die Feuerwehrleute nicht hätte fassen können.
Gekommen waren auch eine kleine Abordnungen der Feuerwehren aus Lennesrieth, Bernrieth, Waldthurn und die Patenfreunde der Feuerwehr aus Spielberg bei Waldmünchen. Schließlich marschierten alle vom Wirtsheiner kommend Richtung Dorfzentrum. Die Trachtenkapelle Waldthurn spielte unter der Leitung von Kornelia Kraus - auch während der Messe -schmissig auf und der neue Anhänger mit einen 110 PS starken John Deere von Alfons Schmid stand geschmückt am Kinderspielplatz.
Pfarrer Norbert Götz hoffte, dass der einsetzende Regen sich doch bald verziehen möge, was zur Verwunderung aller auch geschah und das ganz Dorfareal bei herrlichem Sonnenschein erstrahlten ließ. „Ihr habt heute einen besonderen Tag“, sagte der Geistliche. Vorsitzender Josef Schwab begrüßte alle Gäste, die Dorfbewohner und Marktfeuerwehren, KBM Alexander Kleber (Waldthurn) und KBI Martin Weig (Vohenstrauß) und den Waldthurner Ehrenbürger Josef Müllner – Siffert Sepp. Schwab freute sich, dass trotz finanziellem Mehraufwand dieses Schmuckstück durch die Marktgemeinde in Auftrag gegeben wurde.
Er dankte den beiden Kommandanten, besonders Andreas Schmid, der die Bestückung des TSA ausgearbeitet und die Organisation samt Abholung in Österreich organisiert hatte. Schließlich segnete Pfarrer Götz das neue Fahrzeug.
„Jetzt ist er endlich da“, stellte Kommandant Franz-Josef Beimler erleichtert fest. Unter vorbildlicher Zusammenarbeit mit Gemeinde und Feuerwehrführung war es möglich, dieses neue TSA nach Spielberg zu holen. Man verfüge jetzt über viele Extras wie Akkukettensäge, Staustelle Biber zur Wasserentnahme an fließendem Gewässer, einen schwimmenden Saugkorb und Pylonen. Stromerzeuger, Beleuchtungssatz, Tandemachse mit verstellbarer Zugdeichsel, die es auch ermöglicht, einen PKW vorzuspannen seien weitere zusätzliche Vorzüge.
„Das hätten sich die Mitglieder 1959, als der alte Anhänger in Betrieb gegangen ist, nicht träumen lassen, dass der Anhänger 62 Jahre seinen Dienst macht, ohne jegliche Kosten zu verursachen“, resümierte der Waldthurner Bürgermeister und Ehrenvorsitzender der Spielberger Wehr, Josef Beimler.
„Dies hat uns in dieser Zeit keine Mark und keinen Euro gekostet“. Es seien sogar noch die Reifen von damals drauf, versicherte er sich unter zustimmenden Nicken von Ehrenkommandant Albert Völkl.
Marktrat und Kreisfeuerwehrführung hätten immer hinter den Spielbergern gestanden. Aber eine finanzielle Förderung des Anhängers wurde leider verwehrt: „Der TSA hat mehr als die Norm verlangt, er entspricht aber trotzdem nicht der Norm“, meinte Beimler etwas enttäuscht von der Politik.
In den 130 Jahren seit Bestehen der Wehr sei nun das neue Fahrzeug erst das dritte, das man anschaffen musste. KBI Weig ergänzte, dass es derzeit im Landkreis kein TSA mit besserer und modernerer Ausstattung geben würde. Auch er konnte den Wegfall der Förderung nicht verstehen.
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