Über die Geschichte des OWV-Zweigvereins wird auch in der aktuellen Herausgabe der "Arnika" berichtet. Darin blickt Josef Markgraf auf die Anfangsjahre nach der Gründung vor 95 Jahren und die Entwicklung nach der Wiedergründung am 1. Mai 1969 zurück.
Der Gründungstag des heutigen Zweigvereins im Oberpfälzer Waldverein datiert vom 28. Juni 1924 unter dem Namen "Gemütlichkeitsverein Reichenstein in Stadlern - Ortsgruppe des OWV Weiden". Georg Liebl und Max George waren 1. und 2. Vorsitzender der 24 Mitglieder zählenden Gruppierung. Besonderen Wert wurde auf Ortsverschönerung und Wegemarkierung um den Reichenstein gelegt, dessen Renovierung 1926 stattfand. Der gesellschaftliche Teil kam mit einem Reichensteinfest und Theateraufführungen nicht zu kurz. Das bis heute traditionelle Johannisfeuer am Hochfels hatte in dieser Zeit seinen Ursprung. 1932 vollzog sich dann der Namenswechsel zum "Oberpfälzer Waldverein". Vereinsintern verlief der Übergang nicht unproblematisch, gab es doch zeitweise zwei Waldvereine.
40. Zweigverein
In den folgenden Jahren geriet der Verein durch Bevölkerungsschwund und Kriegswirren in Vergessenheit und löste sich selbst auf. Erst 1949 nahmen der damalige Bürgermeister Georg Kopp und Karl Seif wieder Kontakt zum OWV-Hauptverein Weiden auf, der ab 1. Januar 1954 die Gemeinde Stadlern als kooperatives Mitglied im Hauptverein führte.
15 Jahre später wurde durch Initiative von Johann Koller, Firmengründer der Münchener Medizin Mechanik, die Wiedergründung erreicht. So entstand am 1. Mai 1969 der OWV-Stadlern als 40. Zweigverein des Hauptvereins Weiden. Die 41 Gründungsmitglieder wählten als Vorsitzenden Johann Koller, Stellvertreter Rudolf Seitz, Kassier Heinrich Kopp und Schriftführer Josef Ströll. Im (Wieder)Gründungsjahr fand auch gleich die dritte Autowanderung des Hauptvereins in Stadlern statt. Ebenso wurde auf OWV-Initiative der inzwischen traditionelle Altennachmittag am 1. Advent geschaffen und eine Jugendgruppe ins Leben gerufen. In dieses bemerkenswerte Jahrzehnt fiel 1973 die Einweihung des Wanderparkplatzes und die Entstehung des OWV-Platzes, der bei der 1979 in Stadlern stattfindenden 50. Jahreshauptversammlung des Hauptvereins als Höhepunkt im Programm eingeweiht wurde. Erwähnenswert ist, dass der Brunnen mit 41 Düsen, entsprechend der Anzahl der Gründungsmitglieder ausgestattet ist. Zudem symbolisieren die 40 Fontänedüsen am Sprührohr den OWV Stadlern als 40. beim Hauptverein eingetragenen Zweigverein. In den Folgejahren führte ein vielfältiges Angebot von gesellschaftlichen Veranstaltungen, Wanderungen und Ausflügen zu einem stetigen Anstieg der Mitgliederzahlen auf über 250.
Als Höhepunkt des Heimatfestes 1988 fand die Weihe der neuen Vereinsstandarte statt. 1996 brachte einschneidende Änderungen in der Vereinsführung mit sich. Aus gesundheitlichen Gründen stellte sich Vereinsgründer Johann Koller, der sein Amt mit viel Herzblut erfüllt hatte, nicht mehr zur Wahl. Sein Sohn Michael Koller trat in dessen Fußstapfen. Ebenso übernahm der damalige Bürgermeister Günther Holler das Amt als Stellvertreter, das zuvor der verstorbene 2.stellvertretende Vorsitzende und frühere Bürgermeister Rudolf Seitz ausübte. Im August 2017 übernahm Josef Holler das Amt des stellvertretenden Vorsitzenden von seinem Vater Günther Holler. Dieser Schritt sollte auch mit Integration jüngerer Mitglieder zur Übernahme von Verantwortung führen.
Sorgfältig archiviert
Zu den jährlichen Veranstaltungen des Jubelvereins zählt unter anderem die Organisation der Andacht an der Binhaken-Kapelle und die der Fußwallfahrt ins westböhmische Horsovský Týn (Bischofteinitz). Nicht unerwähnt sei die traditionelle Teilnahme an den Festlichkeiten zum großen Frauentag am 15. August, bei dem der OWV auch mit einem Imbisstand vertreten ist.
Großes Engagement beweist der 2015 gegründete heimatkundliche Arbeitskreis um Peter Lampl, Hans Vogl und Heribert Wurm. Dokumente, Bilder und verschiedene Gebrauchsartikel, die an das Leben vor Jahrzehnten dies- und jenseits der Grenze erinnern, werden in einem kleinen Museum im ehemaligen Polizeigebäude sorgfältig archiviert. Mit der geplanten Nutzung ehemaligen Bergwachthütte in Stadlern soll dort ein neues OWV-Vereinsheim entstehen.
Festprogramm:
Samstag, 18. Mai: Vormittag Beginn mit Tagungen der Hauptverein-Fachwarte, 15 Uhr Delegiertenversammlung, 17 Uhr Empfang der Wimpelgruppe. 19.30 Uhr (MMM-Kantine) musikalische Unterhaltung mit Stadlerner Jungmusikanten, um 20 Uhr beginnt der Bayerisch-Böhmische Musikantenabend mit verschiedenen Gruppen.
Sonntag, 19. Mai: 8.30 Uhr Jubiläumsgottesdienst in der Wallfahrtskirche (Waldlermesse Gesang- und Orchesterverein Schönsee), 10 Uhr Festversammlung (MMM-Kantine), 12 Uhr Mittagessen, 13.30 Uhr Wanderung, 15.30 Uhr Festausklang (MMM-Kantine).
Zu den Veranstaltungen – außer den Fachtagungen – sind nicht nur die OWV-Mitglieder, sondern alle Interessierten sowie die Bevölkerung eingeladen.
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