Zu Beginn hatte Vorsitzender Rudolf Paa an den vor drei Jahren erfolglosen Versuch erinnert, eine neue Vorstandschaft zu bestimmen. Alle im Führungsgremium hatten sich aber im November 2016 bereiterklärt, ihre Ämter für zwölf Monate kommissarisch weiter zu führen. In dieser Zeit wollte man Personen finden, die sich neu in die Verantwortung des Vereins stellen. Aus zwölf Monaten wurden schließlich 36, in denen Paa mit der bereits 2013 gewählten Vorstandschaft den Verein am Leben hielt.
Trotz dieses Schwebezustands, wie Rudolf Paa in seinem Bericht aufzeigte, ging das Vereinsleben weiter. Die Mitglieder nahmen an allen Festlichkeiten im Gemeindebereich teil. Beim Aufstellen des Maibaums und dem Bürgerschießen war es selbstverständlich dabei zu sein, zur Tradition gehörte für die Krieger auch die Organisation der Feier am Kriegerdenkmal zum Volkstrauertag.
Aufmerksam verfolgten die Anwesenden den Kassenbericht von Hermann Markgraf, der den schleichenden Rückgang des Vereinsvermögens durch immer weniger Einnahmen (ausschließlich Mitgliedsbeiträge) und dafür höheren Ausgaben erläuterte. Beim Tagesordnungspunkt "Ehrungen" (siehe Info-Element) wurde drei Vereinsangehörigen die Ernennungsurkunde zum Ehrenmitglied überreicht. Für 25 Jahre Treue zum Verein ist zwei Mitgliedern das silberne Ehrenkreuzes ausgehändigt worden.
Ende 1882, so ist in der Chronik zur 100-Jahr-Feier 1983 geschrieben, gründeten elf Männer den "Königlich privilegierten Veteranenverein". Obwohl die Dorfbewohner in bescheidenen Verhältnissen lebten, war es möglich, bereits 1885 eine Vereinsfahne anzuschaffen. Von einem "ausgezeichneten Zusammengehörigkeitsgefühl" berichtet der Chronist sowie auch darüber, dass schon Anfang des 20. Jahrhunderts grundsätzlich Festlichkeiten in der Umgebung besucht wurden.
Die Folgen des Ersten Weltkriegs brachten die Rührigkeit des Vereins zum Erliegen, aber schon 1921 ging es unter dem Namen "Bayerischer Kriegerbund" wieder weiter. Die politische Situation nach 1933 und deren Auswirkungen (NS-Zeit, Zweiter Weltkrieg) beendeten aber jegliche Aktivität.
Zum erneuten Aufleben der Gemeinschaft kam es 1952. Mit Eifer engagierten sich immer mehr Mitglieder im Verein, mit Stolz wurde 1983 das 100-jährige Bestehen gefeiert und dabei eine neue Wahne gesegnet. Keine Veranstaltung in der Dorfgemeinschaft ohne die Krieger, das war weiterhin die Devise aller. Zuletzt aber hatten fehlender Nachwuchs an Vereinsangehörigen durch den Wegfall der Wehrpflicht und Todesfälle die Zahl der Mitglieder immer mehr dezimiert. Jetzt ist die Krieger- und Soldatenkameradschaft Geschichte. (mmj)
Der vor drei Jahren ausgesprochene Verzicht, Ämter in der Vorstandschaft zu übernehmen, deutete sich beim Wahl-Aufruf von Bürgermeister Gerald Reiter auch diesmal an. Ebenso wie Vorsitzender Rudolf Paa betonte auch der Bürgermeister, dass der aktuelle Sachstand im Verein für die Zukunft nicht zweckmäßig und zielführend sei. Dennoch hätten die Mitglieder in den vergangenen Jahren ihr Engagement im Vereinsleben der Gemeinde eingebracht, wofür Reiter einen besonderen Dank aussprach. Es sei bedauerlich, merkten Mitglieder aus den Reihen der Vorstandschaft an, dass sich in den vergangenen Monaten niemand bereit erklärt habe, vakant werdende Führungsämter zu übernehmen. Verständnis hatten die Anwesenden jedoch dafür, wenn sich die derzeit Verantwortlichen nach 43 Jahren zurückziehen wollen.
Nach ergebnisloser Aussprache fiel letztendlich mit 16 Stimmen und vier Enthaltungen die Entscheidung, die Krieger- und Soldatenkameradschaft Stadlern aufzulösen. Einzelheiten über die Verwendung des Vereinsvermögens, das laut Satzung mit Zweckbestimmung an die Gemeinde übergeht, werden mit dem Bürgermeister besprochen. Geklärt werden soll dabei auch das Böllerschießen zum Frauentag sowie die künftige Organisation des Volkstrauertags.
Ernennung zum Ehrenmitglied: Rudolf Kreuzer, Klaus Markgraf, Erwin Vogl. Ehrenkreuz in Silber für 25 Jahre Mitgliedschaft: Ludwig Prüll, Herbert Ried. (mmj)














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