"Kompliment an alle": So lautete am Donnerstag bei der Stadtratssitzung die Bilanz von Bürgermeister Martin Birner angesichts der Pläne für die Dorferneuerung in Kemnath bei Fuhrn. Von intensiver Bürgerbeteiligung sprach auch Architekt und Stadtplaner Gerhard Plöchinger, der dem Gremium vor zahlreichen Zuhörern nun die erarbeiteten Maßnahmen vorstellte. "Kernmaßnahme" sei dabei die Stärkung der Ortsmitte, wo das alte Feuerwehrhaus zum Dorfgemeinschaftshaus umgebaut wird. Im Umfeld soll es einen neuen Spielplatz geben, einen Bolzplatz, zwei Stockbahnen, einen Schuppen für den Gartenbauverein und Parkplätze. "Der Rest betrifft die Infrastruktur", informierte Plöchinger.
Geplant ist im Bereich der Kirche auch ein Treffpunkt mit Info-Station. Anvisiert wird dort auch eine Bushaltestelle, und nicht zuletzt sollen hier auch Parkplätze entstehen, gegliedert durch eine Baumzeile, die noch etwas weiter fortgeführt werden soll. Als beste Lösung beurteilte Plöchinger den geplanten Neubau des Feuerwehrhauses - "aus Sicht der Kemnather ein ganz großer Erfolg und Voraussetzung für das Dorfgemeinschaftshaus". Allerdings müsse das alte Gebäude dann auch energetisch saniert werden, gab der Architekt zu bedenken.
Weil es in Kemnath bereits eine Bodenordnung gab, kommt nun keine einfache, sondern nur eine umfassende Dorferneuerung in Frage. Als Bauherr fungiere ein Vorstand, der bereits bei der Flurneuordnung aktiv wurde. "Der Zeitplan hängt nun von den Finanzen ab, in drei bis vier Jahren ist das nicht alles erledigt", so die Einschätzung von Plöchinger. "Aber wir sind handlungsfähig, weil fast alle Maßnahmen auf öffentlichem Grund erfolgen.". Dafür habe man aber auch mehr Spielraum, meinte Bürgermeister Birner, "und die gute Mittelausstattung des Amtes für ländliche Entwicklung spielt uns hier in die Karten".
Glückwünsche zur gelungenen Planung kamen von Stadtrat Konrad Hoch (Freie Wähler). Für die CSU bekundete Klaus Zeiser seinen Respekt für das Projekt in der Größenordnung von 1,7 Millionen Euro. Dazu komme noch eine halbe Million Euro für das neue Feuerwehrhaus. Der voraussichtliche Eigenanteil der Stadt in Höhe von einer Million Euro sei gut angelegtes Geld, allerdings liefere das Projekt auch einen Maßstab für künftige Verfahren. Der Stadtrat beantragte schließlich einstimmig die Einleitung eines umfassenden Dorferneuerungsverfahrens. Zuvor hatte SPD-Stadträtin Margot Weber in Hinblick auf die schon länger bestehenden Wünsche der Kemnather festgestellt: " Was lange währt, wird hoffentlich in den nächsten Jahren endlich gut."
Auf insgesamt 1.705.292 Euro sind die Kosten für die Dorferneuerung in Kemnath veranschlagt. Elf Posten fallen dabei ins Gewicht, dazu kommen noch Baunebenkosten: Die größte Summe wird für die Ortsdurchfahrt nördlicher Teil (276.500 Euro) und südlicher Teil (261.700 Euro) einkalkuliert, gefolgt vom Dorfgemeinschaftshaus mit Multifunktionsgebäude (238.000 Euro) und den dazu gehörenden Freiflächen (198.100 Euro). Für die bislang sehr beengte Zufahrt zum alten Feuerwehrhaus sind 90.400 Euro eingeplant, für den Parkplatz in diesem Bereich 67.900 Euro. Bolzplatz und Stockbahn gehen mit 75.900 Euro in die Kalkulation ein, für den Spielplatz rechnet man mit 68.300 Euro. Bushaltestelle an der Kirche und Ortseinfahrt schlagen mit 56.800 Euro zu Buche. Der Parkplatz am alten Schulhaus soll 57.500 Euro kosten, eine geplante Fahrbahnverengung am Golfplatz 3600 Euro.














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