Stehen in Stein 85 männlichen nur 57 weibliche Einwohner gegenüber, sind in Gnötzendorf von den 25 Einwohnern 12 weiblich. Neben der von Männern geführten Feuerwehr, dem Frühschoppenclub und den BMW-Motorradfreunden spielt der Frauenclub im gesellschaftlichen Leben des Dorfes eine bedeutende Rolle.
Vor 47 Jahren wurde der Frauenclub Stein aus der Taufe gehoben. Die Gründungsgeschichte ist kurios: Beim Vereinsausflug der Feuerwehr waren auch die Frauen "zugelassen". Die Gaudi war groß, das Bier recht süffig und etwas kampfeslustig haben sich einige Frauen gefragt: "Warum können eigentlich nur die Männer etwas auf die Beine stellen? Wir können doch auch mal was unternehmen, wo wir das Sagen haben und die Männer 'die zweite Geige spielen'." Ein Frauenclub – das war die Idee.
Mittlerweile 53 Mitglieder
Kurz darauf war im Gasthaus Striegl in Stein bereits die Gründungsversammlung. Als Gründungsvorsitzende stellte sich Lore Dippl zur Verfügung. Ihr folgten Käthe Strehl, Gertraud Lichtinger und Renate Kiener. Seit Mai diesen Jahres besteht das Vorstandsteam aus dem Quartett Elisabeth Schießl, Theresia Bernklau, Nathalie Armer und Hannelore Holzgartner.Aus den elf Frauen von damals sind inzwischen 53 Mitglieder geworden, die sich jeden ersten Mittwoch im Monat in verschiedenen Lokalen im Umkreis treffen.
Der Frauenclub ist ein aufgeschlossener Verein, jede Frau ist bei den Treffen gerne willkommen. Vor kurzem trafen sich 22 Frauen in geselliger Runde in den Vereinsräumen der Landgraf-Ulrich-Halle, um das Programm für die nächste Zeit zu besprechen. Bei besonderen Regeln kam bald Stimmung auf und es wurde so manche lustige Anekdote aus der Vergangenheit zum Besten gegeben. Neben diesen Monatsrunden stehen Ausflüge, Faschings-, Muttertags-, Weihnachtsfeiern und Veranstaltungen für soziale Zwecke im Terminkalender der Frauen aus Stein, Gnötzendorf, Weihern und Pfreimd. Gerne erinnern sich die Frauen an die Gaudifußballspiele Frauen gegen Männer oder gegen die eigenen Kinder.
Keine Nachwuchssorgen
Einen Generationenkonflikt kennen die Mitglieder im Alter von 24 bis 82 Jahren nicht. Das älteste Mitglied, Kunigunde Rößler, freut sich jeden Monat auf die Zusammenkunft: "Der Austausch mit Jung und Alt ist für mich Grund, jeden ersten Mittwoch im Monat für den Frauenclub frei zu halten." Der Verein hat keine Nachwuchssorgen, werben doch die Mütter schon ihre Töchter an. "Ich liebe die Tradition, bin damit aufgewachsen und kann mich ans Ausbuttern schon als Kind erinnern", so die junge Mutter Andrea Lorenz, die aus Gnötzendorf stammt.
Während anfangs die Geselligkeit im Vordergrund der Clubaktivitäten stand, so entwickelte sich die Gemeinschaft im Laufe der Jahre zu einem festen Bestandteil von Stein, aus dem sie mittlerweile nicht mehr wegzudenken ist. Besonders hervorzuheben ist das traditionelle jährliche Ausbuttern im Vereinsstodl in Stein. Das Bauernbrot mit frisch ausgerührter Butter und Schnittlauch, die Buttermilch sowie die vom Buchner Schorsch im großen alten Saudämpfer gekochten Kartoffeln sind bei der Bevölkerung über die Stadtgrenzen hinaus sehr beliebt.
Frauenclub Stein Pfreimd
- Vereinsgründung: Juni 1975
- Mitgliederzahl: 53 Frauen
- Vorstandsgremium: Elisabeth Schießl, Theresia Bernklau, Nathalie Armer und Hannelore Holzgartner
- Vereinszweck: Stärkung des gesellschaftlichen Lebens im Dorf
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