Wohl als Folge eines Manövers sei sie mittlerweile auch in Belgien aufgetreten, so BBV-Kreisobmann Ely Eibisch. Er betonte, dass Hauptüberträger der schlimmen Krankheit der Mensch sei, der achtlos Nahrungsmittel wegwerfe, die von den Wildschweinen gefressen würden.
Die Gefahren der ASP, die bisher hauptsächlich in den baltischen Staaten, Rumänien, Polen und Tschechien aufgetreten sei, seien immens. Ein Überschwappen auf Deutschland müsse unbedingt verhindert werden. Sollte dies passieren, "dann haben wir ein Riesenproblem". Denn dies hätte verheerende Folgen. "Der Schweineexport würde mit sofortiger Wirkung eingestellt." Die von vielen genannte Keulung aller Schweine, also aller Hausschweine in solchen Gebieten, so Eibisch, müsse nicht unbedingt sein. Ob eine Keulung nötig sei, entscheide das Landrats- und Veterinäramt in jedem Einzelfall neu.
Im Schnitt 30 Hektar
Kreisobmann Ely Eibisch beklagte, wie wenig Wissen über die Landwirtschaft in weiten Teilen der Bevölkerung vorhanden sei. Viele hätten gar keinen Bezug mehr zur Landwirtschaft; dies sei mehr als besorgniserregend. Ein durchschnittlicher bayerischer Bauernhof bewirtschafte rund 30 Hektar, deutschlandweit habe ein Bauernhof im Schnitt rund 60 Hektar Fläche. Der Brexit werde auch auf die Landwirtschaft Auswirkungen haben, prognostizierte Eibisch. Denn der Hauptteil der EU-Gelder fließe in die Landwirtschaft, die gesamteuropäisch organisiert sei.
Die Gemeinsame Europäische Agrarpolitik (GAP), die ab 2020 in Kraft treten solle, habe noch viele Baustellen, die es abzuarbeiten gelte. Direktzahlungen gebe es zukünftig nur noch an "echte" Landwirte. Es gebe künftig eine Basisprämie, eine Umweltprämie und eine Junglandwirteprämie. Die Auflagen für Direktzahlungen seien enorm. Ein weiterer Punkt sei die "Eco-Scheme", eine Prämie für den Klima- und Umweltschutz. Die Teilnahme sei für die Landwirte freiwillig. Daran könne man mit einem Katalog von Einzelmaßnahmen, aber auch mit einem pauschalen Flächenzuschlag teilnehmen. Eibisch hofft, dass "echte Landwirte" letztlich auch Nebenerwerbslandwirte und Bauernfamilien sein werden. Klar ist für ihn bereits: "Die Bürokratie wird weiter zunehmen".
Neue Ausgleichszulage
Ab 2019 gebe es auch eine neue Ausgleichszulage, bestehend aus einem doppelten Systemwechsel: Es gebe eine Kulisse und ein Bezahlmodell. Der momentane Finanzrahmen in Bayern betrage 110 Millionen Euro. Aber auch hier gebe es noch viele Baustellen, klagte er.
In seiner Rede ging Eibisch auch auf die neue Düngeverordnung ein, ehe sein Stellvertreter Martin Härtl noch Wissenswertes über den Milchmarkt preis gab.
Der Geschäftsführer des Kreisverbandes stellte zudem die neue BBV-Internetseite mit einem eigenen Abschnitt für den Landkreis Tirschenreuth vor. "Es lohnt sich, da mal reinzuklicken", meinte Härtl. Unter dem Motto "Kompetenz aus einer Hand" gebe der Bauernverband Hilfestellung zu den verschiedensten Themen. Der BBV biete einen Lebensphasencheck und Sozialberatung an und lade im Januar zu den Vorsorgewochen ein. Ein weiteres Feld sei das Landespflegegeld, der digitale Sicherheitscheck und Rechtsberatung in allen Fragen. Für Mitglieder gebe es einige Sonderkonditionen.
Im Landkreis gibt es noch zwei weitere Gebietsversammlungen, am 16. Januar in Kaibitz und am 29. Januar beim Kapplwirt bei der Großen Kappl.
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