(ch) Eine Liebesehe war es eher nicht, die die Bürgermeister Josef Ebner (Wackersdorf) und Max Hauzenberger (Steinberg am See) zum 1. Mai 1978 schlossen, eher eine Zweckehe. Im Zuge der Gebietsreform gingen die Ideen vom Zusammenschluss der beiden Kommunen bis hin zur Eingemeindung nach Schwandorf. Die Bürger stimmten schließlich mit großer Mehrheit für eine Verwaltungsgemeinschaft (VG). Daran erinnerten der heutige VG-Vorsitzende Bürgermeiuster Thomas Falter (Wackersdorf) und sein Stellvertreter Harald Bemmerl (Steinberg am See) am Donnerstag bei einem Festakt vor etwa 100 Gästen. Darunter auch die Altbürgermeister Alfred Jäger und Jakob Scharf, die lange Jahre die Geschicke der VG leiteten - und sich auch in die Haare gerieten. Die Steinberger drohten unter Scharfs Amtszeit mit Austritt, zu teuer und zu groß schien die VG für Steinberg. Der Streit war schnell beigelegt. "Diese Art der Eheschließungen hält eh am längsten", waren sich die beiden bei der 25-Jahr-Feier dann einig.
Das gilt auch für Falter und Bemmerl, die am Donnerstag die Gemeinsamkeiten der beiden Kommunen herausstellten. Beide Kommunen sehen sich als ansprechende Wohngemeinden, haben große Ziele beim Tourismus. Im Oberpfälzer Seenland sei das Team "oft der Taktgeber", sagte Bemmerl, der mit Falter einen kleinen Rückblick mit Bildern moderierte. "Die Verwaltungsgemeinschaft ist eine Erfolgsgeschichte", waren sich die Bürgermeister einig.
Zu den Gästen beim Jubiläum gehörten mit Horst Kaindl und Max Politzka zwei ehemalige Gemeinderäte, die 1978 bei der Gründung für ihre Kommunen in der VG-Versammlung saßen, außerdem die ehemaligen Bürgermeister Alfred Jäger und Jakob Scharf sowie Altlandrat Volker Liedtke. Dessen Nachfolger Thomas Ebeling erinnerte daran, dass sich 21 von 33 Gemeinden des Landkreises in sieben Verwaltungsgemeinschaften zusammengeschlossen haben. "Alle bestehen noch. Das ist nicht selbstverständlich", sagte Ebeling. Ein wichtiges Werkzeug aus der Gründerzeit ist in der VG immer noch im Einsatz: Das Dienstsiegel, das 1978 gekauft wurde. Für 98 Mark, wie eine Rechnung aus dem Jahr 1978 den Gästen belegte.
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